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Still saßen wir in dem Fahrzeug.
Nichts, außer das laufende Radio war zu hören, sowie das leise Klopfen ,welches Jeon mit seinen Fingern auf dem Lenkrad erzeugte.

,,und ? Wo müssen wir hin ?"
Löste er die Ruhe auf.

Felix meldete sich zuerst.
,,Baystreet Nummer 13."

Stumm nickte der älteste im Wagen.

,,und du ,Jimin ?"

,,o-oh ja... Ich wohne in der Bulletproof Straße. N-nummer 68."

,,Bulletproof Straße ? Gibt es die wirklich ? Klingt ja cool." Schmunzelte der Mann neben mir mir.
Schüchtern nickte ich zustimmend.

,,j-ja das stimmt. Ich mag den Namen auch."

Die gewohnte Stille kehrte wieder zurück ,als ich mich tief in den Sitz lehnte.
Ich wusste, die Fahrt würde noch ein paar Minuten andauern.
Abgesehen davon würde Felix früher aussteigen müssen, als ich.
Bedeutet ich muss alleine Zeit mit meinem Lehrer zusammen in seinem Auto verbringen.

Ich wette, das wird der peinlichste Moment meines Lebens.
Nein, warte. Der ist mir ja schon letztlich passiert.

Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn.
Was ein Drama.
Darüber werde ich niemals hinweg kommen.

Dann setzte mein Freund aus heiterem Himmel an zu reden.
,,können Sie bitte ausmachen ? Im Radio läuft nur Mist." Meinte er uninteressiert.

Was er wohl gegen Jeon hatte ? Er war schon den ganzen Tag so respektlos drauf.
Oder war vielleicht etwas vorgefallen ?

,,oh ,na klar. Ich mag diese Musik ehrlich gesagt auch nicht." Hörte ,man von vorne.

Einen Moment später, war die kleine Geräuschquelle ausgeschaltet und gab keinen Ton mehr von sich. Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster und blickte auf die Straße neben mir.

Es war kein besonderer Ausblick. Im Gegenteil. Absolut Gewöhnlich. Jedoch machte genau dies es so interessant. Wenn man jeden Tag seines Lebens diese eine Straße entlang fährt, verbindet man viel mit ihr. Ich erinnere mich an den einen Tag ,als ich mit meinem Vater vom Einkaufen zurück nach hause kam.

An dem Tag wollte meine Mutter schon einmal das Weihnachtsessen vorbereiten und hatte uns losgeschickt ,um das Nötigste zu holen.

Wir besuchten also den nächsten Supermarkt eine Ecke weiter und fanden den gesuchten Kram. Mehl, Kartoffeln, Eier und sowas.

Traurig lächelte ich.

Es war der Tag ,an dem mein Vater sterben sollte.

Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Nein, wie eine Kugel mitten ins Herz und weiter.

Papas Tot riss mich und Mum komplett aus der Bahn. Die Folgen des Unfalls hielten bis heute noch an und ich spürte sie jeden Tag. Wie ein Dämon kreiste das Ereignis durch meinen Kopf und ließ mich verzweifeln.

Ich kann von Glück sprechen, dass es sich tatsächlich bereits gebessert hatte. Ich weinte nicht mehr viel ,wenn ich an ihn dachte und ich akzeptierte das ,was geschehen war. Bereit das Leben weiter zuführen. Denn ich war keine Person von ewiger Trauer. Nicht mehr.

Ich realisierte schon im frühen Alter, dass Menschen kamen und gingen. Dass jeder alleine sterben und leiden würde. Der Gedanke machte mir nichts aus. Ich hatte keine Angst, denn ich wusste, egal wohin der Tod mich bringen würde, er bringe mich zu meinem Vater. Dem mutigsten Helden ,den ich kannte.

Eine Stimme riss ich mich aus den Gedankengängen.

,,Sie müssen da vorne rechts abbiegen." Erklärte der jüngste auf der Rückbank.

«Teacher's Fuckboy»~[Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt