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JM pov

Länger ließ ich ihn nicht warten und eilte schnell zur Beifahrertür, um ebenfalls einzusteigen.

„Du musst ja nicht unbedingt rum erzählen, dass dein Lehrer dich mit in ein Hotel geschleppt hat, das sähe komisch aus und wäre sicherlich für keinen von Vorteil." Erklärte mir Jungkook, woraufhin ich nickte. Kaum hatte ich zugestimmt, startete er lächelnd den Motor und setzte den Weg zu meinem Haus an. „Ich schmeiß dich gleich einfach an der Straße raus. Die 10 Meter schaffst du doch, oder läuft das wie auf Klassenfahrt."

Unweigerlich stieg mir das Blut in den Kopf und leicht beschämt sah ich zu Boden. Jungkook lachte.

„Ich denke, dass werde ich gerade so schaffen." Antwortete ich und wagte es wieder aufzusehen, obwohl ich bestimmt rot war.

„Und dann meinte er, ich soll ihn jeder Zeit anschreiben, egal was los ist." Berichtete ich stürmisch meinem besten Freund.

„Danke Chim, ich hab absolut nichts verstanden, nur dass es offensichtlich wichtig genug ist, dass du mich anrufst, obwohl ich in etwa 200 Metern da bin." Bremste mich Felix ab.

„Ja ja, aber dann hat er gelächelt und~"

„CHIM!"

„Ist ja gut, bin ja schon still. Du brauchst nicht klingeln. Ich komme eben runter und mach dir auf."

„Danke, ich lege jetzt auf."

Ich hielt mein Versprechen ein und rannte die Treppe hinunter, um ihn in Empfang zu nehmen.

„Perfektes Timing." Meinte er, als ich die Tür genau vor seiner Nase öffnete. Schon von selbst drückte er sich ins Haus und zog sich sogar die Schuhe von den Füßen, ohne sie zu öffnen.

„Also, Essen, dein Zimmer, die Story aus der Schule und das Chaos von eben. Bitte in genau der Reihenfolge." Stellte er klar, weshalb ich lachen musste.

„Ich meine es Ernst, du hast mich noch nie Hangy erlebt." Unterstützte er seine Aussage. Ich lachte.

„Das hast du jetzt aber von Hoseok geklaut... und das nach so viel Pizza?"

„Na und, trifft eben zu und ja. Das heute Morgen kann man ja kaum essen nennen, also~" gerade, da ich seine Gefühle so gut nachvollziehen konnte führte ich ihn noch immer lachend in unsere Küche und suchte Zutaten für ein hoch professionelles Brot zusammen. Da Felix sich hier mittlerweile so gut auskannte, wie bei sich zuhause, war er immerhin nicht ganz unbrauchbar in der Küche.

Bewaffnet mit 6 Broten, einer Tüte Chips und genug Getränken für die nächsten 3 Tage schleppten wir uns in mein Zimmer und bauten uns dort eine gemütliche Ecke in meinem Bett auf.

„Leg los." Forderte mich der Jüngere auf und stopfte sich das erste Brot beinahe in einem Stück in den Mund.

„Naja, lange Geschichte, aber Jungkooks, also Herr Jeons Ehemann, der letztens hier war und mich bedroht hat, also der wurde heute verhaftet." Sofort stoppte Felix seinen Kauvorgang und starrte mich mit großen Augen an.

„Du verarscht mich oder? Jetzt noch einmal für dumme bitte." Meinte er etwas überfordert. Ich atmete tief durch.

„Herr Jeons Mann, der vom Strand. Der, der Jungkook und mich geschlagen hatte etc.. der wurde heute deswegen und mehr festgenommen. Das war auch der Grund, dass ich nach hause fahren sollte." Versuchte ich es erneut verständlich rüber zu bringen, was wohl nur so semi gut funktionierte, wenn ich seinen Blich richtig deutete.

Einen Moment lang sagte er gar nichts, bis er zumindest so tat, als wüsste er was abgeht.

„Und jetzt?"

Ich konnte einfach nicht anders, als über sein dämliches Gesicht zu lachen, doch er verstand weiterhin nur Bahnhof.

„Keine Ahnung um ehrlich zu sein, aber jetzt klappt es zumindest endlich mit Jungkooks Scheidung und so."

„Wow, dass du so viel Insiderwissen hast, hätte ich gar nicht gedacht. Es lebe Jikook." Meinte er. Wieder lachte ich. Diese Aussage beschrieb echt gut, was er verstanden hatte. Nämlich nichts, außer ich und Jungkook. Und wieder wurde mir bewusst, wie sehr es mich erleichterte meinen ehemaligen Physiklehrer hinter Gittern zu wissen. Egal, was ihm bewiesen werden kann oder nicht, so schnell würde er nicht wieder frei kommen.

„Und wieso bist du jetzt am Telefon so ab gegangen?" fragte er weiter.

„Ich war bei ihm und dann ha~" er unterbrach mich.

„Warte, Moment, du warst bei ihm!?" wiederholte er ungläubig und fuhr dann fort. „Habt ihr...?" auf einmal bekam er wieder dieses Grinsen. Beleidigt warf ich ihn mit einem Kissen ab.

„Au!" keuchte er, als es ihn am Kopf erwischte und er ein Stück nach hinten taumelte.

„Verdient... und nein, hab ihm nur geholfen seine Sachen zu packen, damit er wieder zu sich nachhause kann. Er hatte ein paar Tage im Hotel gewohnt. Und als er mich zurück gefahren hatte, hat er mir eben gesagt, ich soll ihn anschreiben, wenn etwas ist."

„Aaahhaaa.... Wenn etwas ist, oder hieß das, dass du mit ihm schreiben sollst? Und wie war das mit dem Hotel?" sagte er extra lang. Allein seine Stimme verriet, dass er mir das alles mal so gar nicht abkaufte... danke Felix.

„Wenn du so schlau bist, bist du sicher mit gutem Beispiel voran gegangen. Zeig doch mal dein Chat mit Changbin." Forderte ich ihn auf.

„Du fasst nie wieder diesen Chat an. Eher zerstöre ich mein Handy, oder ich müsste dich töten... und mich auch, also lass es, ich hänge an meinem Leben." Sagte er etwas panisch. Jetzt wurde es interessant.

„Chim, bitte tu mir das nicht an." Fing er nun an zu betteln.

„Du machst mich nur neugieriger. Ist es so schlimm, was ihr schreibt? Es ist Changbin, also was erwartest du nach dem ersten Tag?" doch entgegen meiner Erwartung schüttelte er den Kopf.

„Eines Tages, wenn ich sterbe, erbst du vielleicht mein Handy. Solltest du es so schaffen an den Chat zu kommen darfst du ihn vielleicht lesen." Kam es von ihm. Im Moment konnte ich mir kaum etwas vorstellen, was so schlimm war, dass Felix sich so zierte. Sie werden schon keine verwerflichen oder illegalen Pornos austauschen, also was schon? Ich blieb allerdings gnädig und ritt nicht weiter darauf rum. So wie ich nun feststellte, hatte ich nun selbst etwas zu klären.


Jungkook
Da du nicht geschrieben hast, wollte ich dir noch einmal sagen, dass ich, als dein Vertrauenslehrer für dich da bin

Du
Was meinst du?

Jungkook
Muss ich dir das wirklich erklären?


Ich warf einen kurzen fragenden Blick zu Felix und zeigte ihm die letzten Nachrichten.

„Wieso kommt er jetzt mit so etwas?" fragte ich ihn, woraufhin er sein dein-Ernst-Blick aufsetzte.

„Er will mit die schreiben, wie erwartet. Das ist ein Wink, ach ich kann es nicht erklären, das muss man eben verstehen du Genie." Nörgelte er. Ich wusste zwar nicht, ob ich es in diesem Moment tun sollte, aber ich vertraute ihm mal. Felix war auch echt so eine Nummer für sich. Mega schüchtern, wenn es um Changbin gib, aber dann bei Jungkook eine große Fressen haben.


Du
Schon verstanden. Vielleicht hab ich ja wirklich viel zu reden...


Jungkook
Woher der Mut auf einmal?

Du
Kp, vielleicht von vorhin


Nach der letzten Nachricht legte ich mein Handy zur Seite und widmete mich wieder meinem Kumpel.

„Aso, ich soll dich von Namjin grüßen. Schon mal viel spaß morgen." Berichtete mir Felix völlig fern des Zusammenhangs.

„Wie meinst du das?"

„Du hast doch mitbekommen, wie begeistert Jin von deinem wortlosen Rückzug vorhin war. Er hat geschworen sich dich morgen vorzunehmen. Und Namjoon muss wegen der Sache mit der Bezahlung ja alles machen, was Jin will. Er meine selber, er will sich nichts verscherzen. Jin hätte zu viele Fäden in der Hand." Ich grinste auf seine Worte. Ich konnte mir schon ziemlich genau vorstellen, von was er das sprach.

«Teacher's Fuckboy»~[Jikook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt