,,Was ist los?", fragte er mich geschockt und sah mich aufgeregt an als hätte er gerade eben erfahren, dass er garnicht wirklich tot wäre.
Bei meinen hecktisch schnellen aufsprung, war sogar seine schwere Lederjacke von meinen Schultern gefallen. Genau in diesen Moment wo sie zu Boden fiel, fühlte sich alles anders an. Die wunderschöne Wärme und der angenehme Geruch von Minze, Zigaretten und Autos war verschwunden. Stattdessen kam wieder die Eiseskälte zurück und brachte mich wieder zurück in die Realität.
Doch ich schlung nur schnell die Arme erneut um meinen Körper und starrte ihn böse an.,,Der Cousin, der mich fast abgestochen hatte? Du weißt von den Vorfall?", schrie ich ihn laut an während er langsam aufstand und sich vor mich stellte.
Er neigte seinen Kopf zur Seite und sah zu mir herab, doch ich funkelte ihn nur böse in die Augen.,,Ja, ich wusste davon ich habe es irgendwie damals schon gesehen durch deine Gedanken, aber da war mir noch nicht bewusst, dass ich sie wirklich lesen konnte", erklärte er mir ruhig und legte seine Hände auf meine Schultern.
Sofort durchfuhr mich wieder die Kälte die von seiner Haut kam, doch in diesem Moment ignorierte ich sie einfach. Ich spürte wie langsam die Wut immer mehr in mir hoch kam. Ich konnte mich in diesen Moment gerade so zurück halten ihn nicht komplett K.O zu schlagen.,,Willst du mich verarschen? Du hast genau gesehen, dass dein dummer Cousin versucht hatte meine Freundin zu vergewaltigen und hat mich fast umgebracht wäre Taylor nicht gekommen und du hast nichts getan?", schrie ich ihn immer lauter an und ging sofort einen Schritt zurück sodass er seine Hände von mir ließen.
Ich schloss die Augen für einige Sekunden und atmete tief die Luft von der Kammer hier unten ein.
Mir zog der Gestank von Staub, alten Holz und nassen Stein in die Nase, doch selbst das war erträglicher als ihn noch eine Sekunde länger anzusehen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass er das gerade wirklich gesagt hatte.
Zu der Zeit hatten wir uns noch nicht sehr lange gekannt. Gerade mal zwei Tage. Doch wenn ich gesehen hätte er wäre in Gefahr, hätte ich trotzdem alles getan um ihn zu retten, selbst wenn er die größte Nervensäge der Welt war. Die ganze Zeit war ich am überlegen wie ich ihn das mit seinen Cousin hätte sagen können, weil ich dachte er rastete dann vielleicht aus was sein Verwandter grausames getan hatte, aber er hatte es mit seinen eigenen Augen gesehen. Die ganze Zeit davon gewusst in was für einer Gefahrenlage ich gewesen war.Wäre Taylor nicht da gewesen und Camila hätte ihn nicht geholt, wäre ich wahrscheinlich jetzt genauso wie er - ein einsamer Geist, der durch die Straßen von Jacksonvalley lief. Oder ich würde als Gänseblümchen wieder erwachen. Aber darum ging es jetzt nicht.
Es ging darum, dass sogar der größte Playboy, der mich vor ein paar Tagen fast vergewaltigt hätte, mir sogar geholfen hatte. Wenn auch nicht freiwillig, aber er hatte es getan. Und ich hätte Jasper auch geholfen selbst wenn ich damals noch extrem von ihn genervt war - ich glaubte ich wäre sogar so dumm und würde sogar Taylor helfen. Aber das mein Psychopath es die ganze Zeit gewuss hatte, verletzte mich einfach nur.Doch stattdessen er irgendetwas sagte auf meine Aggressionen oder Gedanken (die er zu hundert Prozent gerade eh las), sah er einfach nur beschämt zu Boden. Ich spürte wie mein Herz anfing zu rasen und das Blut schoss durch meine Adern mit den gefühlten Km/h, mit die er den Unfall gebaut hatte. Meine Knie zitterten. Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich spürte wie mein Kinn sich anspannte. Hätte ich nicht vor ein paar Tagen gesehen was für Muskeln er besaß, dann hätte ich ihn jetzt hundert Prozent voll eine geklatscht. Erst mit der flachen Hand und dann mit der Faust. Schließlich hatte ich damals Karate gemacht.
Ich spürte so viele Gefühle in mir. Alles in meinen Kopf warf sich durch einander. Wut, Trauer, Aggression, Enttäuschung - alles traf aufeinander. Aber kein einziges positives Gefühl. Ich wusste nicht was ich tun sollte in diesen Augenblick meines Lebens. Ihn zum zweiten Mal umbringen?,,Und was heißt eigentlich diese Aussage, dass du mit deinen Cousin in einer Gang warst? Sag mir bitte nicht du gehörst zu den Kerlen, die immer nur Scheiße bauen", schrie ich ihn erneut an.
Am liebsten hätte ich in diesen Moment einen Boxsack gehabt wo ich meine ganze Wut hätte raus lassen können. Aber ich konnte leider nur weiterhin meine Hände zu Fäusten ballen und versuchen da meine Energie raus zu lassen.,,Jetzt gehöre ich ja nicht mehr dazu", wimmerte er nur leise, doch sobald ich das hörte wurde ich noch mehr geschockt als ich immerhin schon war. Und ich dachte dies war nicht mehr möglich. Ich ging noch ein Schritt zurück und fing an mir auf die Lippen zu beißen, sodass sie schon anfingen leicht zu bluten. Irgendwo musste ich ja meine Wut raus lassen ohne ihn komplett zu zerlegen. Ich löste meine Fäuste auf und vergrub meine Hände in meinen Haaren. Erschöpft sah ich zu Boden. Das konnte doch alles nicht wahr sein!
Es war schon ohnehin schlimm genug, dass er mich einfach sitzen und seinen sein über mein Leben hatte entscheiden lassen hatte, doch dass er auch noch an dieser Bande ein Mitglied war, hatte alles nochmal um das Dreifache getoppt.
Alle Jungs die in dieser Gang war, waren grausame Leute, die hinter Gitter gehörten. Es waren nicht wirklich viele. Vielleicht sechs oder sieben, aber schlimm genug was sie überhaupt taten. Sie klauten und raubten alles aus wo sie nur konnten, sie überfielen Menschen, sie hatten auch schon zwei Frauen missbraucht (laut den Medien, aber diese Typen wurden zum Glück gefasst). Ich konnte nicht glauben, dass ich ernsthaft freiwillig mit so einen Typen meine Zeit verbracht hatte. Ich war einfach fassungslos und am Boden zerstört. Auf wen hatte ich mich da bitte eingelassen?,,Ich kann es einfach nicht glauben, Jasper. Ich dachte du bist anders. Ich habe dir vertraut und du gehörst in Wirklichkeit mit zu dieser Gang von Idioten und Arschlöchern? Die haben meinen Bruder komplett verprügelt und wetten das wusstest du auch", schrie ich ihn wieder an, doch diesmal spürte ich wie mir etwas die Tränen hoch kamen.
Oh nein, bitte nicht weinen. Wehe du weinst jetzt, Anastasia!
Für so einen Typen lohnte es sich nicht zu weinen. Er hat keine Träne von mir verdient. Warum weinte ich überhaupt? Es gab keinen Grund...,,Was? Ich wusste dass nicht mal mit deinen Bruder, was ist passiert?", fragte er überrascht nach und sah mich panisch an, doch ich funkelte ihn nur weiter an und versuchte ruhig zu atmen um mir die Tränen fern zuhalten.
,,Du brauchst garnicht so tun als ob du nichts davon weißt. Du bist für mich gestorben. Wortwörtlich", schrie ich ihn nur erneut an.
Ich hatte jetzt die Nerven blank von ihn.
Es war mir in diesen Moment einfach zu viel auf einmal.
Ich öffnete die alte Tür mit einen kräftigen Ruck und stürmte hinaus. Sofort merkte ich den rutschigen Boden unter meinen Füßen, doch das war mir egal. Selbst wenn ich jetzt hin fliegen würde, wäre das immer noch besser gewesen als ihn weiterhin zu zuhören. Ich konnte es einfach nicht glauben was gerade passiert war. Ich hatte langsam angefangen ihn zu vertrauen. Ihn zu mögen. In ihn einen Freund zu sehen. Aber nein, wieder wurde ich enttäuscht. Wie hätte ich nur denken können, dass in dieser Stadt eine einzige Person auch kein Idiot sein könnte.,,Anastasia, warte bitte lass mich doch alles erklären. Und übrigens bin ich für alle schon gestorben", rief er nur hinter her, doch das machte mich noch aggressiver.
Er konnte sich aus meinen Leben verschwinden und seine komischen dummen witzigen Sprüche gleich mit.Doch als ich durch den Gang lief, besser gesagt fast rannte, wusste ich noch nicht, dass schon der nächste Schlag draußen auf mich warten würde ...
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The Toilet where we met
Fantasy,,Nerv mich nicht" ,,Aber ich liebe dich" ,,Nerv mich trotzdem nicht...Warte was? " Eigentlich wollte Anastasia die letzten Minuten der langweiligen Chemie Stunde nur auf der Toilette schwänzen, um sich nicht weiter den öden Unterricht des Lehrers e...