57. (Mir Fällt Kein Name Für Das Kapitel Ein)

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,,Hey du Verrückter, wie weit ist es noch?", maulte ich wie ein fünfjähriges Kind hinter ihn herum, welches zu viel Langeweile hatte.
Nun ja, dass hatte ich nicht gerade. Ganz im Gegenteil. Wir liefen schon seit 15 Minuten und ich hatte langsam keine Lust mehr. Zum einen, weil sein Schritttempo zu schnell war und ich schon gefühlte fünf Meter hinter ihn her lief und Zweitens weil es Dunkel war und mich unzählige Mücken versuchten zu stechen.
Nervige Viecher! Ich hätte doch lieber eine lange Hose anziehen sollen trotz der Wärme..

,,Wir sind gleich da", rief er und machte nicht im geringsten eine Geste wenigens etwas langsamer zu laufen.
Warum hatte ich mich nochmal gefreut, dass er da war ? Achso, weil ich die Hoffnung hatte, er könnte mich ablenken. Nun ja ich lief schonmal draußen herum. Das war schonmal besser als die ganze Zeit allein mit Eis in meinen Bett zu hocken.
(Mist, ich hatte das Eis auf meinen Bett stehen lassen.)

,,Das hast du schon zehn Mal gesagt", meckerte ich ihn laut an, doch bevor ich weiter meine zickige Seite zeigen konnte unterbrach er mich schon.

,,Wir sind da", rief er lautstark fröhlich und blieb apprubt stehen.
Sofort sah ich mich neugierig um - zumindest was ich in der Dunkelheit gerade so erkennen konnte. In dieser Stadt war es ein Wunder, dass ich Nachts noch nicht über irgendeinen dummen Stein oder irgendetwas Anderes geflogen war, weil man wirklich sogut wie garnichts sah.
Die Laternen mit den Energiesparlampen brachten nicht wirklich etwas.
Doch ich konnte trotzdem deutlich genug sehen wo wir waren. Ich sah erstaunt auf das Gebäude was vor uns lag und war mehr als überrascht. Ich glaubte wirklich Jeder, der hier lebte, kannte dieses Gelände in und auswendig. Vielleicht weil es auch die einzige Aktion war, die wir hierzu bieten hatten in diesen langweiligen Kaff.
Ich zog nur verwirrt eine Augenbraue hoch und sah unglaublich auf das was vor mir lag. Mein Gesichtsausdruck war unbeschreiblich in diesen Moment. In vier Worten zusammen gefasst wie mein Blick war - Begeisterung sieht anders aus.

,,Der kleine Zoo ? Was willst du denn bitte da?", fragte ich ihn nur ungläubig und starrte weiterhin vor mich hin als würde ein Unfall passiert sein.
Was sollte ich bitte in diesen Zoo hier verloren haben? Besonders um diese Uhrzeit, weil er eh schon geschlossen war. Ich rollte nur genervt mit den Augen. Sollte ich etwa in den Streichelzoo mit irgendwelchen Zicken und Hasen spielen ?
Ich hatte gedacht, wir gehen zusammen etwas essen. Zumindest wäre das eine gute Abwechslung gewesen, weil ich liebte Essen über alles. Aber ein Zoo? Ich war doch kein Kleinkind welches sich noch von irgendwelchen Affen beeindrucken ließ. Außerdem stand mein persönlicher Affe direkt neben mir.

,,Das wirst du schon sehen, komm", rief er aufgeregt und was ich dann sah beeindruckte mich dezent.

Der Zoo war umzäunt von eisernen Metalgitterstäben, die mindestens vier Meter hoch waren. Doch für Jasper schien das alles kein Problem zu sein. Er ging ein Stück zurück, nahm dann Anlauf und sprang mit voller Kraft gegen einen dieser Stäbe. Ich wolle eigentlich laut anfangen zu lachen, weil ich dachte er würde jetzt auf cool tun und versuchen dort rüber zu klettern, aber würde scheitern und sofort wieder auf den Boden knallen. Ich hatte sogar schon mein Lachen vorbereitet, aber das konnte ich mir wohl abschminken.
Bevor ich überhaupt realisieren konnte was er dort tat, kletterte er die Stange hoch, schwang sich auf die andere Seite und sprang von dort runter. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht er könnte sich einen Fuß brechen oder so wenn er aus der Höhe sprang, aber dann fiel mir ein Detail wieder ein - er war ja ein Geist. Er war tot.
Auf der anderen Seite angekommen, drehte er sich zu mir und grinste mich an. Ich sah ihn nur unglaubwürdig an. Das war gerade irgendwie cool gewesen..

,,Wenn du jetzt erwartest, dass ich auch da rüber klettern kann, das täuscht du dich gewaltig", meckerte ich ihn nur an und sah ihn wütend an.
Ich war schon etwas sportlich. Ein ganz klein wenig. Aber eine rutschige kalte Eisenstange hoch zu klettern ging weit über meine Fähigkeiten. Ich war weder Superman noch sonst irgendwer, dass ich mit so einer Leichtigkeit wie er dort rüber klettern könnte.
Ich verschränkte die Arme beleidigt vor der Brust während er anfing zu lachen. Machte er sich etwa lustig über mich? Wenn ja, dann würde ich jetzt nach Hause gehen. Auch wenn das etwas riskant war um diese Uhrzeit alleine rum zu laufen.

,,Du bist schlank! Du kannst einfach durch die Stäbe hindurch gehen", lachte er worauf ich ihn wütend ansah.


Meine Motivation mit einen Toten Typen in einen kleinen Zoo herum zu laufen während es immer dunkler wurde, in den ich als kleines Kind mindestens einmal die Woche gewesen war, und dazu noch illegal, lag bei Null. Ich kannte diesen Park in und auswendig. Ich war als Kind so oft hier gewesen, weil mein Bruder unbedingt immer hier her wollte. Also sind wir mit unserer Nanny jedes Mal an einen Sonntag hier her gekommen.
Ja, wir hatten eine Nanny. Dachte man wirklich unsere Mutter hätte was mit uns unternommen? Niemals. Doch seit wir sechzehn geworden war, war unsere Nanny ausgezogen. Mein Bruder hatte wirkliche Schwierigkeiten damit klar zu kommen.
Nicht, weil ein Mensch aus unseren Leben verschwunden war, der viele Jahre sich mit Fleisch und Blut um uns gekümmert hatte, nein, weil er einfach keine Lust hatte sein Frühstück und alles ab jetzt selber zu machen. Halt typisch Chester - der faulste Mensch auf diesen ganzen Planeten namens Erde.

,,Komm schon. Es wird echt cool werden. Das willst du dir nicht entgehen lassen", versuchte er mich zu motivieren.
Ich verstand bis jetzt immer noch nicht diese Logik mit der Unterwäsche. Warum sollte ich unbedingt welche tragen, die schon etwas älter war? Zwar hatte ich jetzt nicht wirklich kontrolliert was ich an hatte, aber es würde schon kein teures Dessou sein. Besonders bei den hektischen Abgang heute Morgen nicht.
Und genau da fiel mir ein warum ich überhaupt hier war. Ich wollte mich ablenken von den ganzen Chaos heute. Der Streit mit Camila, die schlampigen Gerüchte, die dieser Idiot namens Taylor rum erzählt hatte und die erste Richtige Unterhaltung mit Leila wo wir eiskalt von ihrer Tante unterbrochen wurden.
Moment. Wenn das ihre Tante war, war sie dann Jasper seine Mutter gewesen? Das würde mich jetzt interessieren.

,,Wenn du wirklich wissen willst ob sie meine Mum ist, musst du wohl auf die andere Seite kommen", rief er nur und grinste mich an.
Hatte ich schonmal erwähnt, dass dieses Gedanken lesen mich tierisch aufregte?

Noch einmal rollte ich genervt mit den Augen ehe ich dann in Richtung des Zauns lief. Zuerst zweifelte ich dran ob ich wirklich dort durch passen könnte, weil ich fand, dass ich nicht wirklich schlank aber auch nicht fett war. Eher eine normale Figur.
Doch ehe ich mich versehen hatte, hatte ich mich durch den Zaun gequetscht und war auf der anderen Seite und somit im Zoo drine . Toll - Jasper legte eine ganze Show ab und kletterte über eine Absperrungen, die über vier Meter hoch war und ich unsportliches Wesen quetschte mich unmotiviert durch die Gitterstäbe hin durch. Das war ja mal so garnicht erniedrigend.

,,Nein, diese Frau heute war nicht meine Mutter. Aber jetzt komm endlich. Wir haben ja noch etwas vor", rief er aufgeregt und rannte förmlich vorne weg während ich nur baff da stand und ihn fix und fertig hinter her sah als wären wir zehn Kilometer gejoggt.
Was war bitte seine Mission? Mich zu entführen?

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The Toilet where we metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt