11. Fliegende Milchflaschen

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,,Komm mit", rief er mir mit voller Freude zu, als hätte er gerade im Glücksspiel gewonnen und rannte plötzlich in den Süßigkeiten Gang, der sich direkt neben uns befand

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,,Komm mit", rief er mir mit voller Freude zu, als hätte er gerade im Glücksspiel gewonnen und rannte plötzlich in den Süßigkeiten Gang, der sich direkt neben uns befand. Genervt rollte ich nur mit den Augen. In meinem Kopf gingen meine Alarmglocken los. Sie läuteten förmlich, dass ich verschwinden sollte von diesem Jungen. Doch irgendwie war meine Neugier auch geweckt wie er mir jetzt beweisen wollte, dass nur ich ihn sehen konnte. Wenigstens hätte ich dann heute etwas zum lachen..
Also folgte ich ihm mit einer sehr genervten gebeugten Körperhaltung und lustloser Laune hinter her.

Bitte ließ ihn jetzt nicht irgendetwas machen, wo wir alle peinlich da stehen würden..





Zumindest hatte die ganze Sache einen einzigen Vorteil - ich liebte diesen Gang über alles, welchen er für seine Mission ausgewählt hatte.
Ich kannte keinen anderen Supermarkt außer diesen hier, wo die Regale so bunt überfüllt waren mit Gummibärchen, Schokolade und Chips in allen möglichen Farben und Formen. Man hatte das Gefühl für wenige Sekunden einfach im Himmel zu schweben. Am Liebsten würde ich jetzt einfach alle Packungen mit nehmen und Zuhause in meinen Magen verschwinden lassen. Doch ich wusste eines genau - wenn ich jetzt nur eine Chips Packung mit nehmen würde, würde meine Mutter so ein Trubel machen, was mir doch einfiel ihr Geld für solchen sinnlosen Mist auszugeben. Aber angeblich waren für sie persönlich Schuhe im Wert von 200€, die sie selber aller zehn Jahre mal trug, natürlich nicht zu teuer und vor allem nicht sinnloser Mist..





,,Siehst du das kleine Mädchen dort mit ihrer Mutter? Ich wette um hundert Dollar, dass sie mich nicht sehen können", lächelte mich Er, dessen Namen ich noch nicht ein Mal kannte, mich an und stand genau neben mir.
Na, das könnte ja was werden.




,,Okay, die Wette gilt", grinste ich nur. Ich wusste jetzt schon zu hundert Prozent, dass ich gewinnen würde.
Warum sollte ich dieses Angebot somit ablehnen?



,,Super. Gibst du mir die Milch mal?", fragte er und sah mich betteln an.
Ohne drüber nach zu denken was er damit bezwecken wollte, gab ich ihn den grüne Pappkarton und verschränkte selbstsicher meine Arme vor der Brust. Mit einen typischen ich hab die Wette locker gewonnen - Blick schaute ich ihm hinterher wie er sich langsam der Frau mit dem Kind näherte.
Wenn die Beiden ihn jetzt nicht sehen könnten, dann würde ich freiwillig aus den fünften Stock eines Hochhauses springen.

Immer näher kam er der Familie bis er schließlich vor ihnen stand. Doch diese interessierten sich lieber nur dafür ob wohl die rote oder die grüne Gummibärchen Packung besser schmecken würde.




,,Entschuldigen sie, Madame? Können sie mir sagen wo hier die Obst Abteilung ist?", fragte der Fremde freundlich nach und sah sie mit einen erwartungsvollen Blick an.





Doch statt die Frau etwas auf seine Frage antwortete, redete sie weiter mit ihrem Kind und beachtete den Jungen weiterhin nicht - als wäre er gar nicht da.
Ich hätte ja gesagt, sie wäre vielleicht taub oder verstand die Sprache einfach nicht, aber sie redete mit ihrer Tochter und dass in einen sehr verständlichen und fließend Ton. War sie etwa einfach nur unfreundlich? Ich meinte, sie ignorierte einfach Jemanden komplett obwohl dieser sie offensichtlich ansprach?





The Toilet where we metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt