26. Jasper Ale-

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Ich wusste nicht wie oder warum ich überhaupt auf genau diese dumme Idee gekommen war, ganz laut ihn anzuschreien, dass ich doch diesen Verrückten, der mich seit Tagen regelrecht verfolgte, kennen würde und dieser komische Satz mein Leben vor dies...

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Ich wusste nicht wie oder warum ich überhaupt auf genau diese dumme Idee gekommen war, ganz laut ihn anzuschreien, dass ich doch diesen Verrückten, der mich seit Tagen regelrecht verfolgte, kennen würde und dieser komische Satz mein Leben vor diesen Irren retten würde, der,vermutete ich, zu hundert Prozent aus einer Anstalt geflohen war, aber ob man es mir glauben wollte oder nicht - es hatte etwas gebracht.
Sofort verwandelte sich dieses eklige böse Grinsen des Fremden in eine ernste Miene und schenkte mir einen mehr als nur überraschten Blick während er langsam zurück wich . Endlich war sein großer gebauter oberer Körper, bedeckt von einer schwarzen Lederjacke mit seinem Duft, von meinem etwas entfernt.




,,Welchen Jasper?", fragte er böse und war nun wieder zumindest zwei Meter von mir entfernt. Zum Glück.
Endlich musste ich dieses Parfüm nicht mehr riechen, welches eine Wirkung wie Gift auf mich gehabt hatte. Dafür sah er mich nun noch bedrohlicher an und legte sein Messer nicht weg, sondern hielt es weiterhin fest umgriffen in seiner großen, etwas mit Öl verschmutzter Hand. Angst hatte ich immer noch, ja. Aber nicht mehr davor, dass er mich abstechen würde. Hoffte Ich zumindest.



,,Ähm...einen Jasper Ale-... Irgendein mit einen komischen Namen noch, der aus Bosnien kommt" murmelte ich unsicher vor mich hin und betete weiterhin, dass er mir mit nichts antun würde. Auf Hilfe hatte ich schon längst die Hoffnung aufgegeben.
Dieser Satz klang sogar in meinen eignenen Ohren nicht wirklich überzeugend. Im Lügen war ich immer eine Meisterin der Täuschung gewesen, aber wenn ich nur ein mal die Wahrheit erzählte, klang es als hätte ich Alles frei in meinen Gedanken erfunden. Karma würde ich behaupten.
Und so ganz überzeugt hatte der Satz das von mir benannte Lackschuhmodel auch nicht.



,,Ja ja, ist klar. Deine Märchen kannst du wen anders erzählen, Bitch", rollte er genervt mit den Augen und kam wieder auf mich, wie ein Stier auf ein rotes Tuch.





Das Messer richtete er nun genau auf mich. In hellen Schein der Sonnenstrahlen konnte ich seinen silbernen Glanz und die Schärfe des Taschenmesser in meinen Augen erkennen. Wie konnte man nur so drauf aus sein einen Menschen zu erstechen ? Als ob jemand Sonntag Morgen auf stand und sich dachte ich könnte heute doch mal jemanden umbringen.
Doch das war nicht der passende Augenblick für solche komischen Gedanken, Ana.
Ein Fremder läuft gerade mit einen scharfen Messer gerichtet auf dich zu und du hast keine Ahnung was du tun sollst. Mist!
Wüsste ich doch nur den Nachnamen von meinen Psychopathen oder irgendetwas was ihn besonders ausmachte...
Aber genau das war es doch!



Er hatte ja nicht ohne Grund den Namen Psychopathen bekommen. Vielleicht würde mir das jetzt genauso wenig weiter helfen, wie meine wahrheitsgetreue Aussage von eben, doch ich musste es probieren. Okay, das würde jetzt mit der verrückteste Satz des Tages werden, aber vielleicht würde er mein Leben retten, denn seine persönliche benannte Waffe war nur noch einige Zentimeter von meiner blassen Haut entfernt.




,,Der Jasper, der bei einem Autounfall gestorben war", schrie ich ihn an während ich reflexartig die Augenlider zusammen presste vor Angst und augenblicklich blieb er stehen.
Eine Sekunde später und das Messer wäre in meinem Fleisch und Blut gewesen. Schwer atmete ich die Luft, die mir noch blieb, ein und ich spürte wie meine Knie zu Pudding wurden. Dieser Typ war nicht mehr ganz sauber. Zitternd hielt ich mich krallend an dem Baum fest um mein Gleichgewicht zu halten, da ich sonst umkippen würde. Mir wurde schwarz vor Augen. Verlier jetzt bloß nicht die Kontrolle.. Ich fühlte das Gefühl der Angst und Schwäche in jeder einzelner meiner Muskeln. Aber was sollte ich tun? Um Hilfe schreien? Da könnte ich hier lange warten(wie sich vorhin gezeigt hatte)...




Ich sah wie mein Täter einige Schritte nach hinten ging und das Messer fallen ließ in seiner Hand. Trotzdessen blickte er mich misstrauisch an. Doch alles was ich in diesen Augenblick spürte, war die Furcht in jeden Mark und Knochen in meinen Körper. Mir wurde heiß und meine Lungen fühlten sich an, als würden sie zerquetscht werden.
Womit hatte ich das verdient?




,,Woher kennst du meinen Cousin?", fragte der Junge misstrauisch und sah mich böse an.
Ich konnte ihn wohl schlecht erzählen, dass ich bei der Chemie Nachhilfe kurz auf den Klo gewesen war und dort mein Stalker plötzlich gestanden hatte in der Mädchen Toilette. Diese Geschichte würde mir nie irgendjemand glauben.




,,Am Freitag war er auf einen Football Spiel von unserer Schule gewesen. Dort hatte ich ihn kennen gelernt", erzählte ich ihn mehr schwer atmend als mit verständlichen Wörtern, doch sein Blick sah überrascht aus.
Mist. Hatte ich etwas unglaubwürdiges erzählt? Schicksal bitte, ich weiß du hasst mich und ich weiß auch nicht den Grund warum, aber bitte hol mich hier irgendwie raus. Ich sterbe noch vor Panik und Angst...




,,Bullshit. Du Lügnerin. Mein Cousin ist seit zwei Wochen tot und du willst mir erzählen, dass du ihn Freitag gesehen hast? Deine Lügen Märchen kannst du jemand anderen erzählen, das habe ich dir schonmal ge-", schrie er mich plötzlich wütend an und kam wieder auf mich zu.
Geradewegs wollte ich einige Schritte zurück weichen, doch ich konnte nicht da ich immer noch den Baum hinter mir fest umklammerte wie ein Äffchen. Panik kam in mir hoch. Er kam wütendeter als je zuvor auf mich zu. Gut, jetzt würde es mit mir vorbei sein..

Doch bevor er überhaupt seinen unverständlichen Satz, begleitet von den noch immer starken Akzent, aussprechen konnte, wurde er plötzlich unterbrochen von einer tiefen männlichen Stimme, die wie aus dem Nichts auftauchte.




,,Lass sie in Ruhe, du Schwein!", rief jemand von der Seite und sofort warf ich meinen Blick in die Richtung.




Ich konnte nicht glauben was ich da sah - oder besser gesagt wen.
Taylor und seine Jungs tauchten hinter den verwachseben Gebüschen auf und stellten sich neben dem Fremden, der sofort zusammen zuckte. Hinter ihnen tauchte auch Camila auf, die mich ängstlich, aber mit einen leichten Lächeln ansah.
Wow. Sie hatte es geschafft, dass die faulen Säcke sich endlich mal bewegten. Ein Wunder war geschehen. Schnell versuchte ich wieder etwas klarer im Kopf zu werden und bevor ich überhaupt realisieren konnte, was innerhalb weniger Sekunden passiert war, rannten meine schwach zitternden Beine wie alleine zu Camila los und ich umarmte sie dankbar mit den Tränen der Angst und Erleichterung  die in mir aufkamen.




Erst jetzt schien ich zu realisieren haben, was wirklich passiert war. Ich hätte sterben können. Er hätte mich missbrauchen oder foltern können. Oder was hätte er wohl mit meiner Freundin angestellt, wäre ich nicht dazwischen gekommen? Wie konnte ein Mensch nur so etwas grausames tun? Ich ließ mich in die Arme von Camila fallen, da meine Beine nicht mehr genug Kraft hatten und ich fing an zu weinen.
Warum weinte ich plötzlich? Vielleicht weil dies alles zu viel gerade gewesen war? Ich wusste es nicht, aber ich wollte nur noch eines. Nach Hause.
Zwar würde ich auch da keine Ruhe finden und mit meiner Mutter könnte ich eh nicht darüber reden, da sie denken würde, ich hätte die ganze Geschichte mit den Jungen nur erfunden, aber egal. Ich hätte trotzdem nicht alzuviel Trubel um mich herum und ich könnte mich in mein Bett kuscheln um den Schock zu verarbeiten. Wie schön wäre das jetzt.

Ich glaubte, ich sagte diesen Satz zum ersten und auch gleichzeitig letzten Mal in meinen Leben, aber :

Ich wollte nach Hause...

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The Toilet where we metWo Geschichten leben. Entdecke jetzt