....
Wenn ich wirklich ehrlich zu mir selber war,
hatte ich keinen blassen Schimmer wie eine Beerdigung überhaupt im geringsten ablief. Ja, meine Familie war riesig mehr als riesig, aber ob man es glaubte oder nicht, eine Beerdigung hatte ich noch nie mit erlebt.
Entweder war ich zu jung gewesen um das alles wirklich zu verstehen oder
die Person war gefühlt im 50 Grad mit mir verwandt. Somit hatte ich also keine Ahnung wie die Beerdigung meines Kumpels ablaufen würde.Die letzten Tage in der Schule waren einfach nur die reinste Hölle gewesen weswegen ich mehr als froh war, dass endlich Samstag war. Gefühlt jeder noch so dumme Idiot, den ich nicht mal im geringsten kannte, hatte mich dumm angesehen. Die Jungs hatten mir hinter her gepfiffen oder gelacht während die Mädchen genau das Gegenteil taten - sich weg drehen, böse Blicke zuwerfen und lästern über mich. Was die typischen Mädchen von unserer Schule also immer taten...
Ich hatte so gut wie möglich versucht das Ganze zu ignorieren. Ich hatte sogar trotz der Wärme einen weiten Hoodie und eine lockere Jeans angezogen, sodass ich nicht ansatzweise sexistische Kleidung trug, die irgendwelche Kurven von mir betonte. Zwar war das alles unerträglich durch die Hitze gewesen, aber ich hatte mich schonmal etwas wohler gefühlt. Umso fröhlicher war ich, dass ich jetzt endlich etwas anziehen konnte, was luftiger war ohne dafür dumm angesehen zu werden.Doch bei Camila hatte ich es anscheind am meisten wortwörtlich verkackt. Ich hatte alles mögliche versucht um mit ihr zu reden. Ich hatte sie jeden Tag angerufen, doch sie ignorierte mich komplett als sei ich nur irgendein nerviger Ex Freund. Sie dagegen stolzierte durch die Schule als sei sie die, die Taylor das Angebot höchst persönlich gemacht hätte - kurze knappe Kleidung und Hackenschuhe. Einmal war sie sogar zum Direktor verpfiffen wurden, weil sie komplett gegen die Kleidungsordnung verstoßen hatte.
Ich wusste nicht was sie damit bezwecken wollte. Ob sie so dachte Taylor seine Aufmerksamkeit zu erlangen oder mich zu provozieren, aber egal was es war, sie hatte beides geschafft. Taylor und sie hingen jetzt sogar in den Pausen zusammen ab, was mir natürlich so garnicht passte. Nicht weil ich neidisch war - ganz und garnicht wegen so einen Trottel - sondern weil ich Angst hatte, dass er ihr das gleiche antun würde so wie er ihr immer an den Arsch grabschte wenn sie neben ihn stand. Das war sozusagen die neue Begrüßung bei den Beiden. Statt sich die Hand zu geben, klatscht man anscheinend den Anderen auf den Arsch.Deswegen hatte ich versucht jeglichen Kontakt zu Cami versucht damit aus Arsch klatschen nicht noch mehr wurde. Aber das hatte sie wahrscheinlich nicht wirklich interessiert. Ich war sogarma zu ihr gefahren nach Hause, doch außer die Mutter hatte dort niemand mit mir gesprochen. Stattdessen war sie nur beleidigt an mir vorbei gerannt und hatte mich stehen lassen. Und ich hatte extra eine Stunde mit der Mutter dort Kuchen gegessen um nur eine Sekunde mit ihr zu reden.
Aber anscheind zählte sie sich jetzt zu den Obercoolen, die wie Ludern wie mich nichts länger zutun haben wollten...Aber irgendwie hatte ich gelernt damit umzugehen. Stattdessen hatte ich nun jemand anderen gefunden mit den ich in den Pausen reden konnte - Leila.
Mit ihr war es zwar manchmal etwas seltsam, weil sie plötzlich anfing über Karten legen zu reden und dass sie doch gerne Wahrsagerin werden wollte, aber sonst waren unsere Gespräche ziemlich normal. Abgesehen das wir über einen Typen redeten, der schon seit drei Wochen tot war..
Auch wenn ich ihn nicht lange kannte und fast garnichts über ihn wusste außer : das seine Cousine dritten Grades ein Albino war, er aus Bosnien-Herzegowina kam, etwas russisch konnte und bei einen Autounfall gestorben war.
Und das seine Lieblingstiere Pinguine waren wie ich letztens heraus gefunden hatte. Seit diesen Vorfall hatte der Bürgermeister beschlossen ein höheres Sicherheitssystem zu entwickeln. Doch sehr weit war er damit nicht gekommen - statt einen Wärter waren es jetzt zwei.Gleichzeitig hatte Leila mit ihrer Familie besprochen, dass zur Beerdigung sie begleiten dürfte. Zwar waren diese damit überhaupt nicht zufrieden gewesen, weil ich nichts mit der Sache zutun hatte, aber meine neue Freundin hatte gesagt ich solle mich einfach unauffällig rein schmuggeln. Es wären angeblich so viele Leute anwesend, dass ich als Fremde nicht mal auffallen würde.
Ich fand diese Idee nicht gerade die Beste. Ich war ein ungebetener Gast bei einer Feier, die eigentlich ziemlich privat gehalten werden sollte. Ich wollte nicht wissen was passieren würde wenn irgendjemand mich mit bekäme, was zu hundert Prozent der Fall sein wird. Ich erinnerte mich an den Bosnier, der mir das Messer an die Kehle gehalten hätten. Allein bei den Gedanken bildete sich ein fetter Kloß in meinen Hals und ich fuhr mir nervös über die Stelle, wo er es dran gehalten hatte. Ich wusste es noch ganz genau wo ich die spitzen Zacken gespürt hatte. Angst hatte ich schon.Aber Jasper wollte es so und ich schuldete ihn wirklich etwas. Also würde ich nur in den Teil dabei sein wo die Leute einzeln vor gehen und ihre Abschiedsrede hielten und sobald dies zuende war, würde ich sofort raus rennen und mich auf den Weg nach Hause machen. Zumindest stellte ich mir es so vor. Beerdigungen kannte ich nur von Film her.
Ich betrachtete mein Aussehen seit geschlagenen fünf Minuten schon im Spiegel. Noch einmal streifte ich mir über das eng anliegende schwarze Kleid, welches über meine Knie reichte und richtete meinen hohen Pferdeschwanz, der von einen schwarzen Haarband geschmückt war. Ich sah eher so aus wie die Ehefrau von Batman, aber Hauptsache ich war schwarz gekleidet. Meine Haut erschien plötzlich noch blasser als sonst. Na super.
Während ich meine schwarzen Ballerinas anzog, die ein wenig Absatz hatten, sah ich aus meinen Fenster. Der Himmel war heute perfekt zu den Anlass - es war bewölkt und es sah aus als würde es bald regnen. Ich erinnerte mich daran was meine Tante mir damals gesagt hatte. Das Wetter was bei der Trauerfeier der jeweiligen Person herrscht, sagte uns wie es der Person beim Sterben ergang war.
Wenn die Sonne schien, wollte die Person von uns gehen.
Wenn es grau und regnerisch war, wollte die Person noch nicht diese Welt verlassen.
Also war Jasper eigentlich noch nicht bereit gewesen zum Sterben. Aber wer wollte auch freiwillig mit zwanzig Jahren schon an einen Autounfall sterben? Ich fragte mich eigentlich wie es dazu gekommen war. Ich hatte ihn noch nie gefragt...,,Anastasia ! Komm jetzt endlich. Deine komische Freundin wartet draußen", hörte ich das grauenvolle Schreien meiner Mutter von unten wo ich nur die Augen zusammen kniff und genervt aufstöhnte.
Ja, meine Mutter war wieder aus ihren heimlichen Urlaub zurück gekehrt. Leider. Unswar seit gestern.
Und auch wenn sie noch nicht mal 24 Stunden wieder hier war, hatte ich jetzt schon keine Nerven mehr für diese Frau. Sie war genauso Scheiße wie vorher. Sie hatte nicht mal die Verletzungen von meinen Bruder mit bekommen. Diese waren schon etwas verheilt, aber noch einige blaue Flecken waren zu sehen besonders an seinen Auge.Genervt rollte ich noch einmal mit den Augen ehe ich meine kleine schwarze Handtasche mir über die Schulter hing wo gerade mal mein Handy und ein paar Dollar rein passten und dann machte ich mich schon auf den Weg nach unten bevor der Teufel nochmal los schrie.
Das könnte ja gleich ein Chaos werden...
DU LIEST GERADE
The Toilet where we met
Fantasía,,Nerv mich nicht" ,,Aber ich liebe dich" ,,Nerv mich trotzdem nicht...Warte was? " Eigentlich wollte Anastasia die letzten Minuten der langweiligen Chemie Stunde nur auf der Toilette schwänzen, um sich nicht weiter den öden Unterricht des Lehrers e...