Kapitel 61

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Mako schaute mich nun leicht verzweifelt an.
"Aber das ist nicht schlimm, ich bin mir sicher, dass es garnicht so wichtig ist. Wenn du dich noch nicht daran erinnerst, scheint es ja auch keinen hohen Wert für dich gehabt zu haben. Und außerdem hätte Rin dir ja sicher so etwas wichtiges nicht verschwiegen oder?" Und er schaute zu Rin herüber.  Dieser war schon eine Weile sehr still und sagte auch nichts mehr.  Kurz trafen sich ihre Blicke und es war, als würde es für einige Millisekunden drastisch wärmer im Raum werden. Rin verzog aber kein Gesichtsmuskel und schaute wieder weg.

"Es ist mir egal, was du denkst." Sagte ich mit einer leichten Kälte in der Stimme.
"Ich weiß, dass ich mich nicht irre. Es ist etwas sehr wichtiges für mich, wie es scheint und es fühlt sich so an, als könnte ich es nie im Leben aufgeben. Was auch immer es sein mag. Es fühlt sich so wichtig an, dass ich dafür mein Leben geben könnte, als wäre es schon so lange bei mir. Es ist ein Teil von mir den ich nicht einfach ignorieren kann und selbst wenn ich mich jetzt nicht daran erinnere, werde ich niemals aufgeben es weiter zu verfolgen, so kostbar fühlt sich dieses Etwas für mich an. Verstehst du?" Und leichte Verzweiflung ließ nun auch meine Stimme erbeben.

Makoto starrte mich an. Das was ich gesagt hatte, schien ihn unglaublich schwer getroffen zu haben,... er wusste es.... er wusste was ich meinte. Er wusste was mir fehlte. Er wusste es und doch wollte er nichts sehnlicher, als es zu verschweigen. Das sagte sein Blick aus.

"Mako... du weißt was ich meine oder? Dann weißt du sicher auch wie wertvoll es für mich ist. Bitte... ich muss es wissen, sonst verliehe ich noch den Verstand." Flehte ich.

Makoto schaute nun für einen kurzen Moment geknickt nach unten.
Kurze Zeit sagte niemand was.
Dann erhob er sich von seinem Stuhl.

"Ja ich weiß es. Und nichts sehnlicher hätte ich mir gewünscht, dass du es niemals erfährst.  Dass ich evtl. doch noch meine Chance bekomme. Dass ich meinem leeren Loch in der Brust doch nicht nachgeben brauche,.... doch es scheint ganz so, als würde das nie funktionieren, selbst wenn du mehrere Galaxien von ihm entfernt bliebst..." nun wendete er sich von mir ab und ging Richtung Tür. Ich wollte ihn,  gerade noch aufhalten, als er weiter sprach.

"Alles was du wissen willst erfährst du von ihm. Er sollte es dir am besten sagen können. Schließlich ist er der, dem es am meisten von uns allen ans Herz geht. Er wird dir antworten. Da bin ich sicher.
Ich meine schau dir allein nur seine dumme Visage an die er zieht. Noch offensichtlicher kannst du deinen Triumph auch nicht auskoste oder? Miskerl." Sagte Mako spötisch und knallte hinter sich die Tür zu.

Was meinte er mit Visag-? Ich schaute zu Rin herüber.

Rin schaute mich an. Sein Blick war gefüllt mit hunderten von Emotionen. Das hatte ich noch nie zuvor bei ihm gesehen. Ich bin mir auch sicher, dass ich sowas noch nicht mal vor meinem Gedächtnisverlust gesehen habe.

Mein Herz begann mit einem Mal heftig an zu pumpen. Ich war etwas überrascht. Was war das? Warum schlug mein Herz so doll? Vielleicht sollte ich mich doch lieber nochmal hinlegen.
Rin schaute mich noch immer zum Teil überrascht zum Teil unglaublich glücklich, aber auch gleichzeitig voller Schmerz an.
Erneut machte mein Herz einen Sprung.

"R-rin. M-mako m-meint du w-weißt was ich m-meine?" Gab ich stotternd von mir und versuchte mein kochendes Gesicht in den Griff zu bekommen. Das war wirklich seltsam. Ich schien ihn ja wirklich sehr zu mögen. Wenn ichs nicht besser wusste würde ich sogar sagen, dass ich in ihn v-v-verliebt w-wäre... Oh Gott. Ist das peinlich, sowas zu denken...

Rin schien mich nicht gehört zu haben. Denn er starrte mich noch immer so an, als wär ich das erste Auto.
Gerade wollte ich mich wiederholen, als er plötzlich aufsprang und mich aus heiterem Himmel umarmte.

Mein Kopf machte die Purge und im nächsten Moment war er wie leergefegt.

"R-r-rin!! W-was ist los?!" Rief ich verwirrt und erschrocken zugleich.
Ich versuchte mich aus seinen Armen zu lösen, weil mein Herz das wohl nicht viel länger durchhalten würde, doch er ließ nicht locker.

"Ich lass dich nie wieder los... es tut mir so leid!" Rief er mit einem Mal und drückte mich noch näher an sich. 
"W-was meinst du dam-" wollte ich gerade histerisch weiter fragen, als er mich unterbrach.
"Du willst die Wahrheit wissen! Die Wahrheit ist... ich hatte Angst! Du wars so lange weggetreten... ich hatte Angst dich zu verlieren. Ich hatte Angst den Menschen zu verlieren, der mir in den letzten Tagen soviele wertvolle Erinnerungen geschenkt hatte und mir Mut machte, als es mir nicht gut ging. Ich hatte Angst, dass du dich nicht mehr an mich erinnern würdest. Nicht mehr an das was zwischen uns war und... dass diese Sache so unwichtig für dich gewesen sein könnten, dass du sie einfach vergisst. Daher wollte ich es dir nicht sagen. Ich dache es wäre vielleicht besser für dich, wenn das doch nicht gewesen wäre. Dann hättest du nicht mehr den Grund gehabt dir den Kopf zu zerbrechen, dass du einen Ignis als Freund hättest. Einen der zum Teil Schuld daran war, dass dein Onkel tot ist.
Es wäre sicher so einfacher für dich, dachte ich.
Aber als du Makoto gesagt hast, wie wichtig diese Sache für dich ist... es tut mir leid ich kann nicht mehr daneben sitzen und tun als ob es mich nichts angeht. Denn es geht mich sehr wohl was an, schließlich liebe ich dich, verdammt nochmal!" Rief er laut aus und von einem Moment auf den anderen lagen seine Lippen auf meinen.

Mit einem Mal fingen meine Augen an sich mit Wasser zu füllen und kleine Tränen kullerten meine Wange hinab. Ich hatte es gefunden. Das was mir fehlte. Ich war wie versteinert und die Schmetterlinge tanzten in meinem Bauch und schlussendlich war es, als ob ich mich nochmal in ihn verliebte. Ich fühlte die vertraute Wärme, als er seine Arme noch enger um mich schlung. Ich heulte vor Freude. Ich hatte ihn so vermisst.

Ich hatte nach ihm gerufen, als ich bei Mako war. Ich hatte so gehofft, dass er mich retten kommt und am Ende hatte er es getan. Der scheinbar endlose Tunnel aus Dunkelheit schien endlich sein Ende zu finden.

Ich war wieder Zuhause. Ich war wieder bei ihm.

Ich er widerte den Kuss grinsend. Er bemerkte, dass ich nun ebenfalls meine Arme um ihn legte und es schien ihn noch mehr anzuspornen.
Er grinste nun auch.
Leise fing ihn an zu lachen und er tat es mir gleich.

Ich war so froh wieder bei ihm zu sein und mich endlich an die gemeinsame Zeit zu erinnern.

Ich frage mich noch bis heute warum ich diese wichtigste aller Dinge in meinem Leben so vergessen konnte. Vielleicht war es, weil sich mein Körper davor schützen wollte, dass so etwas immens wichtiges mich irgendwann vielleicht so sehr verletzen könnte, dass ich mich niemals davon erholen würde. Vielleicht war es aber auch, weil ich insgeheim hoffte genau so von Rin aufgefangen und geküsst zu werden, damit er mich niemals im Leben vergessen sollte.

Aber eines weiß ich bis heute... er ist ein verdammt guter Küsser!

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Jo.
Also an sich ist das das Ende, aber es gibt noch so eine Art Epilog. Da dieses sich aber noch etwas länger zieht, habe ich beschlossen dieses Kapitel einfach ohne "Ende" zu kenntzeichnen haha. Viel Spaß mit dem Rest
(Weiß aber noch nicht wann das kommt ... ich hab mein neues Handy immer noch nicht .-. Ich versuchs aber sobald wie möglich :D)

Dapris c:

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