Kapitel 65

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Rin hörte der Geschichte seines Vaters zu. Obwohl er froh war, dass sein Vater wieder zurück war, war er dennoch noch immer wütend auf ihn. Sein Vater tat so als ob das ganze keine Große Sache war und das erinnerte ihn an seine eigene Geschichte, die auch nur über Kou erfahren musste. Seitdem sein Vater wieder da war, hatte er Rin noch kein einziges Mal richtig angesehen. Er hatte sich nicht entschuldigt und er hatte kein einziges Mal Rin direkt angesprochen...

Auch wenn Rin nicht unbedingt die beste Beziehung zu seinem Vater hatte, schmerzte es ihn doch, dass sein Vater so locker mit der ganzen Situation umging und nicht mal versuchte Rins Lage nachzuvollziehen.

Sein Vater erzählte gerade wie er Kirin wieder zurückgeholt hatte. Doch Rin hörte nur mit halben Ohr zu, da er innerlich gerade mit dieser ganzen Sache zu kämpfen hatte.

"Ich zog mich also hier in eine Höhle zurück und begann das Ritual. Es dauerte lange und raubte mir viel Kraft, doch eines Tages hatte ich Kirin wieder zurückgeholt. Der Preis dafür war aber zu unserer Überraschung nicht mein Leben. Es war das meines Drachen."

Alle im Raum schienen für einen Moment den Atem anzuhalten. Rin schaute in das Gesicht seines Vaters. Sein Vater... war kein Drache mehr...?

Das war im Vergleich zu seinem Leben vielleicht nichts, aber Rin wusste wie viel seinem Vater es lagt dass er ein Drache war. Es war das was seinem Vater am meisten Stolz machte. Er war der Anführer des Ignis Clans. Wenn er kein Drache mehr war,... dann könnte er ja nicht mehr der Anführer sein oder? Sein Vater hatte ihm oft erzählt, dass er den Flug durch die Nacht und die Kämpfe so sehr schätzte wie sein Leben. Wenn er seine Kräfte verloren hatte,... konnte er das nie wieder machen. Aber das was ihm am meisten Sorgen machte war, wie lange sein Vater ohne seinen Drachen leben könnte.. Schließlich war er schon weit über 150 Jahren...

Gerade als Rin seinen Vater darauf ansprechen wollte, wendete dieser sich an Rin und lächelte ihn an. Das war das erste Mal seit langem, dass sein Vater das getan hatte. Seine Stimme erstarb.

"Rin. Ich sehe dir geht es gut. Das freut mich, auch wenn ich kein Recht habe das zu sagen, schließlich habe ich in der Rolle als Vater total versagt. Du kennst die Geschichte hinter deiner Mutter ja jetzt. Du musst mich echt hassen... Tut mir leid, dass ich nie ein richtiger Vater für dich sein konnte..."

Rin war erstarrt er wusste nicht was er erwidern sollte. War das eine Art Abschiedsgruß? Würde er bald sterben und er wollte daher nochmal davor seine Gefühle mitteilen?

"Papa... " sagte er mit zittrigen Stimme.

Genkan schaute überrascht in das Gesicht seines Sohnes. Es war mit einer spur Zweifel und Angst gefüllt.

Das war das erste Mal, dass aus dem Mund seines Sohnes das Wort Papa an ihn gerichtet worden war.

"Heißt das, dass du sterben wirst? Du bist doch gerade erst wieder aufgetaucht! Wir haben ewig nach dir gesucht, auch wenn ich dir egal bin, kannst du doch nicht solche selbstsüchtigen Entscheidungen treffen! Natürlich freut es mich, dass Kirin wieder da ist, allein für Haru. Aber wenn du doch nur ein einziges Mal an mich denken könntest, wäre das echt nett! Ich bin wegen dir durch ne ganze Menge Mist gegangen, welchen ich ohne Haru vielleicht nicht ertragen hätte, aber du bist trotzdem mein Vater und eine Art Vorbild für mich, egal was du nun getan hast, also übernimm doch mal ab und zu etwas Verantwortung dafür, dass du ein Kind in die Welt gesetzt hast!!"

Sagte Rin halb wütend, aber auch ein kleines bisschen verzweifelt.

Genkan schien etwas überrascht über die Worte seines Sohnes.

Für einen Moment schien er selbst etwas perplex und schien nicht ganz zu verstehen was gerade passierte. Dann schien es in seinem Kopf klick zu machen und verstand.

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