✧ XIX ✧

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Friendship like the holly-tree
The holly is dark when
the rose-briar blooms
But which will bloom
most contantly?
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~~~Emily Brontë~~~


P.o.V PHILOMENA
Nervös trippelte Knox von einem Fuß auf den anderen. Die restlichen Jungs standen angelehnt an eine Mauer. Jedoch waren sie nicht minder aufgeregt. Schließlich hatten wir Ausgang bekommen.
Bei Nacht! In die Stadt! Das war der Lottogewinn.
Alle hatten sich fein rausgeputzt und ihre besten Anzüge aus dem Schrank geholt. Ich trug ein schlichtes, rotes Kleid, passend zu meinen schwarzen Lackschuhen. Meine Haare hatte ich mir einfach hochgesteckt.
Der gesamte Club der toten Dichter war mit dem Wagen nach Richfield gebracht worden. Jedoch hatte Neil mir während der Fahrt anvertraut, dass er Todd beinahe bis zu uns hatte schleifen müssen. Alle anderen waren nicht zu stoppen gewesen und hatten sich in den Wagen hineingedrängt.
Nun standen wir hier. Wartend. Auf Christin Noel und Chet Danbury. Zumindest dachten dies meine Freunde anging. Denn meinem glorreichen Plan war es zu verdanken, dass nur einer von beiden hier aufkreuzen würde. Auch Knox wusste noch nicht, dass wir nur auf eine Person warten würden und in dem Glauben, dass auch Chet anwesend sein würde, sprang er beinahe aus seinen Schuhen.

"Beruhig dich doch mal! Junge, man könnte meinen, dein Hintern steht in Flammen.", scherzte Charlie und schlug seinen Freund aufmunternd auf die Schultern.
Dieser stieß nur ein genervtes Schnauben aus.
"Wie kann ich ruhig sein, wenn gleich Chris hier ist... mit Chet!", entgegnete er verzweifelt, "Das war eine dumme Idee, Philomena. Ich sollte mich krank stellen und nach Hause gehen. Das hier wird ein Desaster! Wenn ihr Freund hier ist, habe ich doch nicht mal eine Chance, sie auch nur anzusehen. Das hier war eine ganz, ganz dumme Idee."
"Oh Knox!", erwiderte ich ihm, während ich meine Augen spielerisch verdrehte, "Hab doch mal ein bisschen Vertrauen in mich. Alles wird gut gehen." "Ja, aber wie, wenn ihr Football-Freund die ganze Zeit in ihrer Nähe ist?"

Ein diabolisches Lächeln zauberte sich auf meine Lippen. Dies schien meinen verliebten Freund nur noch mehr zu verunsichern. Nervös fummelte er an dem Saum seiner schwarzen Weste.
"Ganz einfach: Der Football-Freund wird niemals hier ankommen.", erklärte ich ihm unschuldig.
Nun war auch die Aufmerksamkeit der anderen geweckt. Sie hatten sich bis jetzt nur lose miteinander unterhalten oder die Umgebung etwas in Augenschein genommen. Doch nun waren ihre Köpfe aufmerksam in meine Richtung gedreht. Mit interessierten, großen Augen sahen sie mich an und beobachteten mich.
Ich befand es nun für den rechten Augenblick, ihnen von den Ereignissen von heute Nachmittag zu erzählen. Neckisch fragte ich in die Runde: "Ihr wollt doch wohl nicht wissen, was ich gemacht habe, oder?"
Einige der Jungs nickten, während Charlie mir entgegnete: "Rück schon mit der Sprache raus, Harding!"
Im Gegensatz zu Dalton, hielt sich Anderson komplett im Hintergrund und beobachtete nur das Geschehen.

"Na gut, na gut...", begann ich lächelnd zu erzählen, "Ich hoffe doch wohl, ihr habt bemerkt, dass ich nach der letzten Stunde verschwunden bin?"
Ich legte eine Pause ein, um die Reaktion meiner Mitschüler zu sehen. Einige der toten Dichter nickten, andere schienen zu überlegen, worauf ich hinauswollte.
"Jedenfalls war es so, dass ich mir eines von Hagers Rädern genommen habe und dann den ganzen Weg bis nach Kensington gefahren bin, bis zu dem Haus der Danburys.
Glücklicherweise hatte ich einige sehr interessante Gespräche über Autos mit meinem... ach, mit wem ist doch egal..."
Schnell wich ich aus.

Ich wollte in diesem Moment nicht daran denken, wie George und ich den dunkelblauen Aston Martin meines Vaters auseinandergenommen hatten. Er war nicht wirklich begeistert gewesen. Zur Strafe hatten wir den Rest der Woche allein in unseren Zimmern verbringen müssen. Allerdings war dies nicht das Ende unserer Mechanikerkarriere gewesen.
Das Verbot, der Garage auch nur 10 Meter zu nahe zu kommen, zog uns fast schon magnetisch zu den Wagen unseres Vaters. Und mit der Zeit hatten wir schließlich gelernt, die Fahrzeuge nicht nur zu demolieren, sondern auch wieder zu reparieren und richtig zusammenzubauen.

Dead Poets In Love \ Club der toten Dichter Fan Fiktion~DPS-Charakter X OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt