✦ VI ✦

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But to see her was to love her;
Love but her, and love forever.
Had we never lov'd say kindly,
Had we never lov'd say blindly,
Never met--or never parted--
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~~~Robert Burns~~~

P.o.V NEIL
Aufgeregt riss ich die Tür in Todds und mein Zimmer auf und trat in unseren Raum ein. Kurz darauf hörte ich das altbekannte Klicken, das das Einrasten der Tür ins Schloss signalisiert, die Todd zugezogen hatte.
Eben waren wir und der Rest der Toten Dichter noch bei einem ganz normalen Treffen unserer Gruppe gewesen. Oder besser gesagt, so schien es zumindest. Denn dann war alles verrückt geworden. Knox hatte Chris angerufen. Aus dem Nichts heraus war er aufgesprungen und hatte es uns verkündet. Wie wahnsinnig waren wir durch den Wald gerannt.
Und dann, als wir auf Welton angekommen waren, hatte er es auch wirklich getan! Knox hatte es einfach getan! Er hatte den Hörer in der Hand gehalten und es hatte klingeln lassen. Sie war drangegangen, und der Glückspilz war von ihr dann auch noch auf eine Party eingeladen worden. Zwar auf Chet Danburys, aber das schien Knox ja nicht weiter zu stören.

Knox hatte so glücklich gewirkt, und in eben diesem Moment hatte ich eine leichte Bitterkeit in mir aufkommen gespürt. Ein Hauch von Neid war in mir aufgestiegen, weil ich nicht wusste, wie er fühlte. Es nagte an mir.
Wie sollte ich Liebe spielen, wenn ich nicht wusste, was sie war? Ich könnte tausend Bücher lesen und ebenso viele Gedichte in mich aufsaugen, aber so richtig fühlen würde ich es niemals. Und eben das ließ mich in meiner Freude für ihn einen kurzen Moment hadern. Aber nur für einen kurzen Moment! Immerhin war Knox einer meiner besten Freunde, und somit könnte ich ihm niemals etwas missgönnen. Eine Aufregung durchspülte mich wie das Wasser ein Flussbett, und ich konnte mein Grinsen kaum noch zügeln.

"Ist das nicht einfach erstaunlich, Todd?", fragte ich meinen gefassten Zimmerkameraden, "Kannst du das vielleicht glauben? Unser Knoxie! Eingeladen! Von Chris! Das ist doch einfach unfassbar, oder?"
Ein zaghaftes Lächeln hatte sich auf Todds Lippen gebildet. Etwas, das er nur sehr selten zeigte. Und auch ebenso nur einer begrenzten Zahl von Leuten. Leicht räusperte sich der Junge vor mir und rückte dabei seine Weltonkrawatte etwas zurecht. Eine Angewohnheit.
Mit ruhiger Stimme warf er ein: "Ja... natürlich... Aber wie Charlie gesagt hat: Eine Party bei dem Freund des Mädchens."

Kopfschüttelnd lehnte ich mich gegen meinen dunklen Schreibtisch, auf welchem ich zahlreiche Sachen verstreut hatte. Wie konnte man nur so pessimistisch sein? Er hatte da etwas ganz wesentlich nicht verstanden.
"Das siehst du ganz falsch! Sie wollte, dass er kommt. Und außerdem hat das Mädchen klar gesagt, dass sie seine Nummer nicht wusste und schlussfolgernd wollte sie ihn also ebenfalls anrufen! Das ist Schicksal!", rief ich aufgeregt aus, stieß mich vom Schreibtisch ab und sprang dabei auf mein frischgemachtes Bett.

Nun war es Todd, der seinen Kopf schüttelte. Seine blonden Haare fielen dabei von einer Seite zur anderen.
"Das ist vielleicht vieles, aber doch ganz bestimmt nicht Schicksal. Und außerdem hat sie gesagt, dass sie Philomena auch einladen wollte.", widersprach er mir mit kraus gezogener Nase. Während er dies sagte, wippte ich auf meinem Bett auf und ab.

"Ach was! Das hat sie nur aus Höflichkeit getan.", konterte ich mit einem vergnügten Lachen, "Bei ihrem letzten Treffen hat Philomena ihr erzählt, dass sie hier manchmal einsam ist. Da ist es doch nur logisch, dass sie auch Philomena einlädt. Was ist denn los mit dir? Du hörst dich ja so an, als würdest du dich kein bisschen für Knox freuen."
Ein beinahe geschockter Schatten breitete sich auf seinem Gesicht aus. Mit großen blauen Augen sah er mich an, und im nächsten Augenblick hatte ich es auch schon wieder bereut, ihm so etwas zu unterstellen. Ich tat einen kleinen Schritt und sprang wieder von meinem Bett. Mit einem dumpfen Geräusch kam ich am Boden auf. 

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