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I'll read my triumph in thine eyes,
Behold, and prove the change;
Then leave, perchance, my noble prize.
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°°°Charlotte Brontè°°°P.o.V PHILOMENA
Niemand hätte es eiliger gehabt als ich, meiner Zimmertür entgegenzuschreiten. Mein Lateinbuch war unachtsam auf mein Bett gelandet, denn gerade hatte es an der Tür geklopft, und es war halb vier. Das konnte nur eines bedeuten.Es war Neil.
Mir war glasklar, dass er zu diesem Treffen keinesfalls zu spät kommen wollte, und das aus einem Grund. Er war versessen darauf, endlich zu üben und zu schauspielern.
Mit einem Grinsen öffnete ich meinem Freund die Tür. Wie erwartet stand vor mir der große, gutaussehende Neil Perry.
Sein Lächeln reichte von einer Wange zur anderen. Er war in der Tat ein eigenartiger, junger Mann, aber zugleich auch der beste Freund, den ich je gehabt hatte.
Seine Augen funkelten vor Vorfreude, als er sagte: "Hallo, Philomena! Freut mich, dich zu sehen."Während er sprach, wich sein Lächeln nicht für eine Sekunde von seinen Lippen.
"Ebenfalls. Komm doch rein, Neil.", erwiderte ich.Ohne Zögern stürmte er fast in mein Zimmer. Ein leises Lachen konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Ich hatte zwar erwartet, dass er aufgeregt sein würde, aber dass er beinahe durch die Zimmerdecke gehen würde, hatte selbst ich nicht erwartet.
Belustigt schloss ich die Tür und wandte mich meinem Freund zu. Er hatte sich in der Mitte des Raumes positioniert und sah sich mit Erstaunen um. Bis jetzt hatte nur Knox mein Zimmer von innen gesehen.
Warum?
Nun, Mr. Nolan und Mr. Hager hatten es mir nicht ausdrücklich verboten, die Jungs in mein Zimmer zu lassen, aber sie machten deutlich, dass es nicht erstrebenswert war. Und sollten sie die Tür jemals verschlossen vorfinden und einer der Jungen würde vermisst, konnte ich mir sicher sein, dass sie nicht zögern würden, diese aufzubrechen.
Also hatte ich beschlossen, meine Freunde nur aus wichtigen Gründen in meinen Raum zu lassen. Und wenn das Üben für das Theater kein wichtiger Grund war, was dann?Neugierig betrachtete Neil gerade meinen Bücherschrank und die Dinge, die sich darin befanden.
"Bist du bereit loszulegen, du zukünftiger Tony Curtis?", scherzte ich und schlängelte mich an ihm vorbei, um zu meinem Schreibtisch zu gelangen. Dort hatte ich das Buch abgelegt.
Überrascht sah mich Neil an. Aufgeregt antwortete er: "Das kann doch nur ein Witz sein! Ich kann es kaum erwarten anzufangen!"
Das Grinsen würde ihm wohl bald vergehen, denn der einzige brauchbare Text würde ihm mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gefallen. Aber als Schauspieler musste er sich auf alles einstellen. Außerdem hatte er nicht viel Auswahl.
In so kurzer Zeit etwas Passendes auf Welton zu finden, war beinahe eine Sisyphusarbeit. Bis zu unserem nächsten Treffen hoffte ich, etwas Besseres zu finden. Aber bis dahin würde er sich gedulden müssen."Na dann, setz dich auf mein Bett, und wir schauen uns den Text kurz an."
Schneller, als ich den Satz hatte beenden können, hatte er sich auf das Bett geworfen. Mit erwartungsvollen Augen sah mich der Schüler in feiner Welton-Uniform an. Dann wandte ich mich wieder meinem Schreibtisch zu, öffnete die überfüllte Schublade und holte das Buch hervor.
Den Staub, der sich darauf befunden hatte, hatte ich entfernt, aber die vergilbten, gelben Seiten waren noch immer da.Als ich es das erste Mal gesehen hatte, hatte ich Angst gehabt, auch nur zu atmen, wenn ich eine Seite öffnete. Ich hatte keinesfalls vor, das einzige, zumindest ansatzweise kreative Buch auf Welton unabsichtlich aus dem Verkehr zu ziehen.
Innerhalb von ein paar Schritten war ich bei Neil und hatte mich neben ihn gesetzt. Die Matratze war weich und gab daher ein Stück nach. Freudestrahlend saß Neil neben mir, die Hände auf dem Schoß gefaltet.
Um ihn nicht länger warten zu lassen, reichte ich ihm den Band. Fast gierig, aber immer noch mit seiner üblichen geerdeten Ruhe, ergriff er das Buch. Eilig klappte er den Einband auf und legte somit die erste Seite frei. Darauf offenbarten sich drei in großer, eleganter Schrift geschriebene Worte:
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Dead Poets In Love \ Club der toten Dichter Fan Fiktion~DPS-Charakter X OC
FanficSeit jeher war die Welton Akademie ein Internat für Jungen. Doch dies sollte sich im Jahr 1959 ändern... Das erste Mädchen wurde auf die Schule zugelassen. Aber nicht nur dieses Ereignis sollte die Leben einiger Schüler verändern. An jenes Jahr wür...