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Maybe I'll demur the decisions I made,
Maybe I'll woe the words I said,
Maybe I'll pitch up my heart in the end,
but a least I'll never have to pretend, I lived my life under one another's hand °°°
~~~C.E. Stern~~~P.o.V NEIL
Unruhig wälzte ich mich in meinem Bett hin und her. Meine Augenlider waren schwer, aber mein Verstand war rege an der Arbeit. Die Uhr in unserem Zimmer hatte bereits nach 12 geschlagen, und ich hatte noch immer keine Ruhe finden können. Meine Gedanken waren zielgerichtet, kreisten seit Stunden nur um diese eine Sache:Philomena und Todd
Es ging mir nicht aus dem Kopf und hielt mich somit wach. Egal wie lange ich schon eingehüllt in meiner Decke, auf der etwas durchgelegenen Matratze lag, ich konnte es nicht aus meinen Gedanken verbannen.
Erneut wendete ich mich unter dem weichen Leinenstoff. Jedoch tat ich dies langsam und mit größter Vorsicht, um meinen Zimmerkameraden nicht zu wecken. Annähernd lautlos hatte ich mich zur Seite gerollt. In dieser Position hatte ich Todd nun in meinem Blickfeld.
Dieser ruhte zusammengekuschelt und friedlich in seinem Bett. Er trug einen grau-blau gestreiften Pyjama. Seine blonden Haare wirkten in dem Licht dunkler, und unter seinen Augen zeichneten sich Ringe ab. Wenn ich mich komplett ruhig verhielt, konnte ich sogar vernehmen, wie er leicht ein und wieder ausatmete. Es war ein beruhigendes Geräusch, wie ein Rauschen im Hintergrund.Angeregt seufzte ich.
"Er ist verliebt!", dröhnte es durch meinen Kopf wie eine Sirene, die Gefahr verlauten ließ. Aber nur eben, dass dies keine Gefahr darstellte.
Im Gegenteil! Es war wundervoll!
Todd liebte ein Mädchen. Und zwar nicht irgendein Mädchen. Philomena, die womöglich beste Wahl, die er hätte treffen können. Sie war außerordentlich klug, freundlich zu jedem, den sie begegnete, auch zu Cameron, weshalb ihr von Charlie immer schiefe Blicke zugeworfen wurden. Und als wäre dies nicht schon genug, war sie zusätzlich dazu auch noch wunderschön und komplett außergewöhnlich.Das konnte ich nicht verleugnen.
Zu Anfangs hatte auch ich dem Mädchen heimlich ein paar Blicke zugeworfen. Blicke, die nicht immer von freundschaftlicher Natur gewesen waren. Dabei war ich nicht alleine gewesen!
Wie auch? Sie war das erste Mädchen auf Welton und einfach unfassbar umwerfend. Dennoch hatte dieses dumpfe Gefühl in meinem Magen, dieses Ziehen in meiner Brust, nicht lange Zeit überdauert. Sie war so viel mehr geworden, als nur ein attraktives, reiches Mädchen, das zufällig unsere Klasse besuchte.
Philomena Harding war eine Freundin. Eine Gefährtin. Eine Schwester. Sie war ein Mensch, den man bei sich behalten wollte. Ich konnte mich beinahe nicht mehr erinnern, wie ich die letzten Schuljahre ohne Todd und Philomena gelebt hatte.
Natürlich waren da Charlie, Knox und die anderen Jungs gewesen, aber es war nicht so wie jetzt gewesen. Dieses Mädchen und der stille Junge, den wir in unsere Gruppe aufgenommen hatten, hatten etwas verändert.
Wie dies möglich gewesen war, verstand ich nicht, und womöglich würde ich es niemals tun.
Doch was ich verstand, oder zumindest glaubte zu verstehen, war, dass mein in sich gekehrter Freund dringend Hilfe nötig hatte. Und zwar so viel wie er nur bekommen konnte.
Er brauchte einen Schubser. Dessen war ich mir sicher.Meine Augen wanderten von meinem schlafenden Freund zu seinem Schreibtisch. Nur ein kleines Stück von mir entfernt der Brief. Verborgen in dem in Leder eingebundenen Buch lag er. Versteckt zwischen den Seiten. Mir war genau bewusst, wo er sich befand.
Zum Greifen nahe.
Verstohlen beäugte ich den Buchrücken, der so unscheinbar neben den vielen anderen stand. Und dennoch stach er heraus wie kein anderer. Es wäre so einfache. Ein kleiner Schubser in die richtige Richtung.
Ein kalter Schauer glitt meinen Rücken hinab. Wie konnte ich nur einen solchen Gedanken haben? War es nicht eine Art Verrat an meinem Freund?Die Luft in unserem Schlafraum stach eisig kalt in meinen Lungen, und eine Gänsehaut breitete sich über meinem Oberkörper aus. Unmerklich zitternd zog ich die Decke dichter an meine Brust.
Aber war es wirklich Verrat? Schwer schluckte ich.
Wenn ich doch einzig und allein das Beste für meinen Freund wollte? Es war natürlich sehr wohl seine Entscheidung, aber was, wenn ich bereits wusste, dass er einen Fehler beging? Wäre es Unrecht, es zu verhindern, oder es geschehen zu lassen? Meinem Freund beizustehen oder ihn ins offene Messer laufen zu lassen?Erneut begann es in meinem Kopf zu dröhnen. Seufzend rollte ich mich wieder auf den Rücken. Solche Probleme hatte ich bisher noch nie in meinem Leben gehabt!
Gehörten sie zum Erwachsen werden dazu? Waren es Erfahrungen, die man machen musste, um wahrhaftig 'Mann' zu werden?
Stumm blickte ich die leere Decke an. Für was auch immer ich mich entscheiden würde, den Stein zu werfen oder ihn am staubigen Boden zurückzulassen, es würde den weiteren Verlauf von Todd Anderson's Geschichte maßgeblich beeinflussen.Leise atmend, lag ich auf dem Rücken. Tief in mir hatte ich bereits eine Entscheidung getroffen. Zu diesem Zeitpunkt war mir dies allerdings noch nicht bewusst gewesen.
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Dead Poets In Love \ Club der toten Dichter Fan Fiktion~DPS-Charakter X OC
FanfictionSeit jeher war die Welton Akademie ein Internat für Jungen. Doch dies sollte sich im Jahr 1959 ändern... Das erste Mädchen wurde auf die Schule zugelassen. Aber nicht nur dieses Ereignis sollte die Leben einiger Schüler verändern. An jenes Jahr wür...