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Tears from the depth of some divine despair
Rise in the heart, and gather to the eyes.
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~~~Alfred Lord Tennyson~~~P.o.V PHILOMENA
Mit großen Augen lief ich neben Meeks her. Hinter uns folgte der Rest der Klasse. Alles, was Keating gesagt hatte, war "Wir treffen uns in 10 Minuten unten im Hof. Und ziehen Sie Ihr Sportgewand an!" gewesen. Danach war er wieder aus der Klasse marschiert.
Ja... das waren seine Anweisungen gewesen.
Wir hatten uns alle verwirrt angesehen, waren dann aber dennoch aufgestanden und zu unseren Zimmern gegangen. So schnell es mir möglich gewesen war, hatte ich mir meinen Welton-Sportpullover über den Kopf gezogen und Rock und Strumpfhose gegen eine Sporthose getauscht. Schließlich war ich mit dem Rest der Jungs nach unten in den Hof gelaufen, wo Mr. Keating bereits bereitstand. Auf seinen Schultern trug der Dozent ein Netz, gefüllt mit Fußbällen.Als alle seine Schüler eingetroffen waren, hatte er sich, ohne auch nur etwas zu sagen, auf den Weg gemacht. Wohin, das vermochte ich in diesem Moment noch nicht zu sagen, doch die Richtung, die mein Professor einschlug, und die Bälle, welche er bei sich hatte, ließen mich darauf schließen, dass es zum Sportplatz ging.
Während Keating ging, kickte er einen weiteren Ball vor sich her. Es war nicht zu übersehen, warum er seinerzeit der Kapitän des Fußballteams gewesen war. Dennoch war mir immer noch nicht ganz klar, wozu er uns hierher geführt hatte. Ich musste mich also wohl oder übel überraschen lassen.Neben mir tauchte plötzlich Neil auf. Auch er hatte einen aufgeregten und zugleich neugierigen Ausdruck auf dem Gesicht.
Seit unserem Gespräch in der Bibliothek hatte ich kaum noch einen Fuß dort hinausgesetzt. Stunden über Stunden hatte ich in dem stickigen Raum verbracht, um zumindest ein Buch zu finden, das sich nicht mit den Naturwissenschaften, einem seit Jahren toten Wissenschaftler oder dem Rudern befasste. Auf Welton war kein Platz für Kreativität.
Trotzdem hatte ich es dennoch geschafft, eines zu finden. Irgendwo in einer der hintersten Ecken hatte ich ein Regal gefunden. Komplett verstaubte Bücher, welche seit der Eröffnung der Bücherei nicht einmal mehr angesehen worden waren, standen darin aufgereiht.
Sie waren noch nicht einmal in der Bücherkartei verzeichnet gewesen, aber was wirklich zählte, war, dass sie da waren. Und für unsere Zwecke waren sie wie für uns gemacht.
Neil würde Feuer und Flamme dafür sein.
Sobald ich ihm ein solches Buch in die Hände geben würde, würde mein Freund kein Sozialleben mehr haben. Wenn Neil sich auf etwas eingeschworen hatte, dann ließ er nicht mehr davon ab.Doch noch bevor meine Gedanken weiter abschweifen konnten, vernahm ich die Stimme meines Professors. Aufmerksam drehte ich meinen Kopf zu dem Mann und lauschte seinen Ausführungen.
„Man mag sich zwar streiten, ob es von Natur aus Sportarten gibt, die mehr Bedeutungen haben als andere. Für mich ist Sport vor allem dazu da, dass wir uns mit anderen messen können, um unsere Grenzen zu erkennen.", dabei drehte er sich zu uns um, während er ging.Wie immer versprach diese Stunde interessant zu werden. Durch die Bälle schloss ich darauf, dass wir mit größter Wahrscheinlichkeit Fußball spielen würden.
Zu meinem Glück. Ich kreuzte beide Finger und schickte einen Dank an jeden der Toten Dichter. Beim Fußball musste man laufen, und das konnte ich zumindest. Bei Gott, wir hätten genauso gut Boxen oder Ringen können.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich es noch nicht gewusst, aber das Letzte, was ich in meinem Leben tun wollte, war, gemeinsam mit Pitts und seinen langen Armen in einem Ring zu stehen und gegen ihn antreten zu müssen.Unterdessen hatte Keating das Netz abgelegt und gab uns Anweisungen: "Sie kommen jetzt alle mal zu mir rüber, nehmen sich ein Stück Papier und dann stellen Sie sich hintereinander auf."
Interessiert blickte ich mich um, um die Reaktionen meiner Klassenkameraden zu sehen. Pitts hatte die Arme über der Brust verschränkt, während Charlie skeptisch zu dem Lehrer aufsah.
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Dead Poets In Love \ Club der toten Dichter Fan Fiktion~DPS-Charakter X OC
FanficSeit jeher war die Welton Akademie ein Internat für Jungen. Doch dies sollte sich im Jahr 1959 ändern... Das erste Mädchen wurde auf die Schule zugelassen. Aber nicht nur dieses Ereignis sollte die Leben einiger Schüler verändern. An jenes Jahr wür...