Dead Poets In Love \ Club der toten Dichter Fan Fiktion~DPS-Charakter X OC

✦ IV ✦

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In all people I see myself,
none more and not one
a barleycorn lessand
the good or bad
I say of myself I say of them.
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~~~Walt Whitman~~~

P.o.V PHILOMENA
Nervös wippte ich mit meinen Füßen auf und ab. Heute war der Tag! Der Tag, an welchem jeder sein Gedicht vortragen musste.
Zu meiner Beruhigung war ich nicht die Erste, die an der Reihe war, sondern Knox. Der arme Kerl stand scheu vor der ganzen Klasse, einen reinen, weißen Zettel in den Händen. Er wirkte vom Äußeren wie immer. Nur seine Uniform schien heute etwas sauberer zu sein und die Krawatte war schöner gebunden als sonst.

Mr. Keating hatte sich ein paar Meter neben ihm positioniert. Gelassen sah er zu seinem Schüler hinüber, während er es sich auf dem Schrank am Fenster bequem gemacht hatte. Mein Blick glitt wieder zu meinem Freund vor der Klasse. Dieser hatte seine Augen stur auf den Zettel gerichtet. Unsicher räusperte der braunhaarige Junge sich und sprach den Namen seines Gedichts laut aus. " 'Für Chris.' 

Überrascht blickte ich auf. Ein Raunen ging durch die gesamte Klasse. Einige beugten sich zu ihren Sitznachbarn und wieder andere murmelten einfach so vor sich hin. Aber mein verliebter Freund sah beinahe so aus, als wollte er auf der Stelle im Boden versinken. Dennoch fuhr er fort wie zuvor auch.
"Für mich ist süß ihr Lächeln, ihre Augen strahlen fein. Vollkommen ist das Leben. Zufriedenheit ist mein. Allein zu wissen,..."

Dann wurde er von leisem Gelächter unterbrochen. Abgelenkt von den Jungs sah er auf. Mit einem störrischen Blick drehte ich mich zu meinen Klassenkameraden um. Wie konnten sie nur? Diese unreifen, pubertierenden Idioten!

"...allein zu wissen...", wiederholte mein Freund beschämt, "...zu wissen, dass sie am Leben ist."

Ein Teil der Klasse brach in Gelächter aus, doch mein Blick verfinsterte sich nur. Wie kindisch und kleingeistig sie alle doch waren. Knox's Gedicht war nicht das Beste der Welt gewesen, aber es war von Herzen gekommen und das machte es besonders.

Betreten wandte der Verliebte sich von der Klasse ab und formte den Zettel zu einer Papierkugel. Voller Scham drehte er sich dem Captain zu, während dieser von dem Schrank gesprungen war. "Es tut mir leid, mein Captain, das war blöd.", murmelte er mit hängendem Kopf.

Diese hirnlosen Idioten. Am liebsten hätte ich ihnen allesamt den Hals umgedreht. Doch Mr. Keating unterbrach meine Pläne, indem er an meinen Tisch vorbei ging.
Mitfühlend erwiderte er Knox: "Nein, das war nicht blöd. Ganz gut für den Anfang... Sie haben eines der Hauptthemen berührt: Die Liebe. Ein Thema, das nicht nur in der Lyrik wichtig ist, sondern auch im Leben..."

Kurz drehte ich mich zu meinem Freund um und nickte ihm aufmunternd zu, während Dalton ihm strahlend auf die Schulter klopfte. Aber dem jungen Overstreet war jetzt gerade nicht mehr aus seinem Frust zu helfen. Die Liebe war doch etwas Eigenartiges, dachte ich bei mir. Sie war wunderschön und zart, aber dennoch tückisch und zerstörerisch. Wie konnte etwas so Gutes zugleich so sehr weh tun?

"...dann kommen Sie mal." Ich drehte mich wieder dem Professor zu. Meine Gedanken waren manchmal nicht am selben Ort wie mein Körper. Aufmerksam blickte ich in die Klasse.
Mr. Keating hatte Matt Hopkins angesprochen. Er war einer derjenigen, die gelacht hatten. Finster sah ich dem langen Jungen hinterher, wie er nach vorne trat.
Für einen Moment blickte er auf seinen Zettel hinab, dann sprach er laut und mit einem spöttischen Unterton: "Die Katze saß auf der Matratze."

Die Klasse brach in munteres Gelächter aus, unterdessen Hopkins sich wieder zurück zu seinem Platz begab. Langsam schlenderte Keating auf seinen Schüler zu. Meiner Meinung nach war Hopkins ein Idiot. Zuerst über Knox lachen, aber dann so eine Leistung abliefern. Gedankenverloren schüttelte ich meinen Kopf.
"Glückwunsch, Mr. Hopkins.", scherzte der Professor, "Selbst auf der Pritchett-Skala müsste Ihr Gedicht negativ bewertet werden. Wir lachen nicht über Sie, sondern mit Ihnen."