Kapitel 124

321 15 9
                                    

... "Alles okay bei dir?", fragte Ghassan mich, als er ins Zimmer kam und sich zu mir legte.
"Nein", sagte ich enttäuscht.
"Ich bin so sauer auf ihn & gleichzeitig auch einfach nur enttäuscht. Warum fängt er immer wieder mit diesem Scheiß an? Wenn er Geld braucht, soll er arbeiten gehen. Ich will einfach nicht, dass er noch mehr in diese kriminelle Schiene abrutscht, ich will nicht, dass ihm etwas passiert. Ich weiß, er ist älter als ich und kann sich verteidigen, er braucht niemanden der auf ihn aufpasst. Aber was ist, wenn mal nicht alles gut läuft? Wenn einfach irgendein Junkie auf ihn zuläuft und ihn abknallt? Dann kann selbst er sich nicht mehr wehren. Er hat mir schon damals immer gesagt, als er zu irgendwelchen Drogenabgaben gefahren ist, dass ich mir keine Sorgen um ihn machen soll und das alles gut läuft. Weißt du wie oft ich schon einen Anruf vom Krankenhaus bekommen habe, dass er dort liegt, weil irgendjemand ihm ins Bein geschossen hat oder irgendwas auf den Kopf geschlagen hat?
Zu oft.
Du glaubst nicht, wie viele Leute er schon umgebracht hat, um nicht selbst zu sterben.
Ich will mir um diese Sachen einfach keine Sorgen mehr machen müssen, verstehst du?
Ich bin einfach sauer, dass er nicht selbst an diese Dinge denkt und vor allem verstehe ich nicht, dass er mir nicht die Wahrheit gesagt hat. Klar wäre ich sauer und enttäuscht gewesen, aber das bin ich jetzt auch", erklärte ich Ghassan meine Gefühle.
"Komm her Habibi", sagte er nur und zog mich in eine dicke Umarmung, in der ich meinen Gefühlen freien Lauf ließ und anfing zu weinen.
"Es wird alles wieder gut, wir werden versuchen, ihn davon wegzubekommen", redete Ghassan auf mich ein, um mich ein wenig zu beruhigen.
"Ich hoffe es", antwortete ich.
Nachdem wir uns aus der Umarmung lösten, legten wie uns zusammen auf sein Bett, während ich meinen Kopf auf seine Brust legte und mich an ihn kuschelte.
Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn ich wurde plötzlich wach, weil ich starke Bauchschmerzen hatte, schaute auf die Uhr und bemerkte, dass es schon mitten in der Nacht war.
"Du hast geschlafen Habibi", hörte ich Ghassan's Stimme neben mir.
Ich schaute ihn an, woraufhin er anfing zu lächeln, doch sein Lächeln verschwand kurz darauf wieder.
"Ist alles gut bei dir? Du bist voll blass", sagte er.
"Nein, nicht wirklich. Ich habe Bauchschmerzen", antwortete ich.
"Ich gehe kurz ins Badezimmer", sagte ich und machte mich auf den Weg dorthin, weil ich spürte, dass die Bauchschmerzen mehr wurden und auch Übelkeit hinzukam.
Ich verbrachte ein paar Minuten im Badezimmer, bis ich mich auf einmal übergeben musste.
Ghassan kam daraufhin sofort ins Badezimmer gerannt.
"Was ist passiert, ist alles klar?", fragte er nervös.
"Alles gut, mir wurde nur auf einmal übel und ich musste brechen", sagte ich.
"Ich bring dich jetzt zum Arzt", sagte er.
"Zum Arzt? Wofür? Mir ist nur ein bisschen übel, es geht schon wieder und außerdem, kannst du mich gar nicht zum Arzt bringen, es ist mitten in der Nacht", sagte ich lachend.
"Mir egal, dann bringe ich dich halt ins Krankenhaus. Das hattest du vor ein paar Wochen schon mal und da wusstest du auch nicht, woher es kam. Es ist besser, wenn du dich einmal untersuchen lässt", sagte er.
"Nein Ghassan, ich will nicht", antwortete ich.
"Ist mir egal, wie fahren jetzt zum Krankenhaus, die sollen dich einmal durchchecken", sagte er und ich wusste, dass ich gar nicht versuchen brauchte weiter mit ihm zu diskutieren, weil er sowieso mit mir fahren würde.
Schließlich, stimmte ich ein wenig genervt zu, Ghassan sagte schnell den Jungs bescheid, dass wir zum Krankenhaus fahren würden und auch ich, rief Hilal an um ihr bescheid zu sagen, damit sie sich keine Sorgen machten.
Wir stiegen also ins Auto ein und fuhren los zum Krankenhaus...

——————————————————————
'In seinem Kopf ist nur Money, Money'💸☀️

Ein Traum wird wahr..?❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt