Noah:
Schon seit ich regelmäßig mit Cam schlief- also im selben Bett wie er- hatte ich keine Angst mehr nachts und bekam einen erholsamen Schlaf.
Ich genoss es sehr, in seinen Armen zu liegen und jetzt, nachdem er die Wahrheit kannte und er mir ebenfalls seine Liebe gestanden hatte, war es nur umso besser.
Ich konnte komplett ehrlich zu ihm sein und mich einfach fallen lassen, wenn wir alleine waren. Ich vertraute ihm.
Es war die schönste Art, aufzuwachen, als ich langsam wach wurde, weil ich kurze, feuchte Berührungen an meinen Schultern und ihm Nackenbereich spürte. Obwohl ich noch sehr verschlafen war, musste ich lächeln, weil mein Hirn unterbewusst begriff, dass Cam mich durch diese zarten Küsse sanft aufwecken wollte. Er war so ein Goldstück.
Ich gab ein undefinierbares, aber sehr genießendes Gemurmel von mir und drehte mich auf den Rücken.
Er hielt mich trotzdem noch umschlungen und nutzte die neue Position, um meinen Hals mit seinen Lippen zu verwöhnen.
Meine Hand kraulte dabei seine Haare und ich fühlte mich einfach nur noch wohl.
„Wir müssen zur Schule", murmelte Cam an meine dünne Haut, machte aber keine Anstalten, sich von mir zu lösen.
„Die läuft uns schon nicht davon" Entspannt räkelte ich mich unter den Streicheleinheiten seiner Hand und den Zärtlichkeiten seiner Lippen.
Ich wollte nie wieder etwas anderes tun!
„Trotzdem sollten wir aufstehen, nicht dass meine Eltern noch auf die Idee kommen, uns zu wecken und dann reinplatzen. Ich kann mich nämlich nicht mehr lange beherrschen, wenn du weiterhin so willig unter mir liegst", schnurrte er mir zu, küsste zum ersten Mal am heutigen Morgen meine Lippen mit einem Verlangen, das man ihm zu dieser Uhrzeit gar nicht zutrauen würde.
„Willig? Soweit kommt's noch!", wollte ich mich empören, aber musste schmunzeln.
Er hatte Recht. Ich würde ihn alles mit mir machen lassen.
„Ach ja? Soll ich es dir beweisen?" Cam sah mich herausfordernd aus seinen viel zu schönen Augen an.
Er trug ein Funkeln daran, das mich so fühlen ließ, als sei ich der wertvollste Mensch dieser Welt.
„Tu was du nicht lassen kannst", gab ich zurück, da ich nicht bereit war zu betteln.
Er grinste, als seine Hand zu meiner Boxer strich und sich seine Finger über dem Stoff an meinen Schaft legten.
Ich biss mir auf die Lippe, um ihm nicht zu zeigen, dass ich es genoss, wie er mich erregte und mir dabei tief in die Augen sah.
„Irgendwann, Noah...", flüsterte er mir ins Ohr, sodass ich eine Gänsehaut bekam. „Irgendwann wirst du stöhnend meinen Namen durch dieses Haus schreien. Du wirst mich anflehen, es dir schneller und härter zu geben. Du wirst mir sagen, wie sehr zu es liebst, was ich mit dir anstelle. Du..."
Bevor er weiterreden konnte, drehte ich uns herum, sodass ich breitbeinig über ihm kniete und ihn dadurch unterbrach. „Bist du dir da sicher?", grinste ich ihm zu, rieb mich genüsslich an dem Halbsteifen in seiner Boxer.
„Wirst nicht eher du es sein, der mich anflehen wird, ihm endlich Erlösung zu verschaffen, sowie letzte Nacht? Wirst nicht du wissen, dass ich derjenige bin, der die Zügel in der Hand hat, egal ob du mich nimmst? Oh Cam", hauchte ich grinsend, strich durch seine Haare. „Du denkst doch nicht ernsthaft, ich würde mich tatenlos von dir ficken lassen oder?"
Er schluckte, konnte nichts sagen. Das einzige, was er tat, war immer erregter zu werden, das spürte ich da unten.
„Oh nein, du wirst schon sehen." Mit diesem Satz drückte ich ihm meine Lippen auf, stieg aber dann von ihm runter und aus dem Bett.
„Du solltest duschen, man riecht schon fast, wie nötig du es hast", kicherte ich, während ich schnell aus dem Zimmer verschwand, bevor er noch auf die Idee kam, über mich herzufallen.
Ich bestand zwar nicht drauf, dass unser erstes gemeinsames Mal etwas besonderes sein sollte, aber so ein Quickie zwischen Tür und Angel fand ich jetzt auch nicht gerade toll. Egal, wie erregt ich war, ich hatte immer noch ein Hirn und das war nicht in meinem Penis.
Gut gelaunt schlenderte ich in mein Zimmer, holte mir etwas zu Anziehen und hielt das dann so vor meine Beule, dass ich gefahrlos in den unteren Stock gehen konnte, wo wir ein zweites Bad hatten, das um die Zeit aber nicht mehr benutzt wurde, weil Cams Eltern da schon lange fertig waren.
Ich schlich hinein, hörte das Geschirr klappern und gönnte mir eine Dusche.
Kurz überlegte ich, ob ich mir nicht einfach manuell Abhilfe schaffen sollte, aber lehnte den Gedanken dann ab. Ich wollte noch genügend Munition haben, falls Cam und ich heute Zweisamkeit bekamen.
Den ganzen Morgen über grinste ich breiter als Dave, wenn er total drauf war, was meinen Dad so sehr verwirrte, dass er mich besorgt anblickte. „Sag mal, Noah, bist du krank?" Er hielt die Hand an meine Stirn, um zu überprüfen, ob ich Fieber hatte.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, mir geht's einfach nur gut"
Es war so schön, diesen Satz aussprechen zu können ohne lügen zu müssen.
So lange hatte ich nicht mehr daran geglaubt, das jemals zu können, aber nun war es so und all das verdankte ich nur der Person, die sich nun ebenfalls an den Esstisch setzte und mir einen scheuen Blick zuwarf.
Ich genoss es, dass Cam klargeworden war, dass ich kein kleiner, schüchterner Junge war, den er nehmen konnte, wann und wie es ihm beliebte. Mir war zwar klar, dass ich den Arsch für ihn hinhalten würde, aber auch, dass ich dabei sicherlich nicht passiv daliegen und warten würde, bis es vorbei war.
Ich musste mich nur noch erkundigen, wie ich das umsetzen konnte. Vielleicht sollte ich mal Sandy fragen. Sie wusste ja jetzt, dass ich auf Männer stand, ich musste ihr ja nicht unbedingt sagen, dass Cam dieser besondere Mann für mich war.
Das war ein guter Plan.
„Ach Alec hat vorhin angerufen", meinte mein Dad während dem Frühstück und zog somit unsere Aufmerksamkeit auf sich.
„Wieso hat er nicht mich angerufen?", wollte Cam verwirrt und besorgt wissen.
„Er meinte, du gehst mal wieder nicht ans Handy" Dad sah Cam strafend an und wurde dann wieder lockerer. „Jedenfalls hat Regina wohl eines ihrer Autos geschrottet, sodass Alec jetzt keines hat, um in die Schule zu kommen und eine Busfahrkarte hat er nicht, weil er schon volljährig ist. Er hat gefragt, ob er bei euch mitfahren kann, weil seine Mutter ihn auf dem Weg zu ihrer Arbeit bei uns absetzten könnte. Ich habe einfach mal zugestimmt, war doch okay oder?"
Cam nickte schnall. „Klar. Ist mit Regina alles okay?"
Dad lächelte leicht, nickte. „Ja, sie ist wohl beim Ausparken irgendwie an einen Laternenmast gestoßen, was weiß denn ich. Ihr ist nichts passiert, aber das Auto musste nun mal in die Werkstatt"
Cam nickte verstehend und ich war erleichtert.
Autos und ich würden auf jeden Fall keine Freunde mehr werden.
Aber ich wusste, solange ich bei Cam war, war ich sicher.
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Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)
General Fiction-Alles an mir war gelogen. Die Antwort auf jedes „Wie geht es dir?", auf jedes „Alles okay?", auf jedes „Es tut mir leid", die Reaktion auf jeden Versuch, mich zu trösten, auf jede Behauptung, dass man mich verstehen würde. Denn das konnte keiner.- ...