Cameron:
Ich klopfte an Noahs Zimmertür.
„Ja!", kam von Innen.
Ich trat herein und sah ihn an Schreibtisch sitzen. Er lernte. Gut so, endlich.
„Wo willst du denn hin?", fragte er mich sofort aus großen Augen.
Genau deshalb war ich hierhergekommen. Er sollte einen Outfit-Check durchführen.
„Kino. Mit Ken. Geht das so?" Unsicher sah ich ihn an.
Noah legte seinen Stift weg und kam zu mir. Er strich über meine Brust, ein paar mal.
„Und du hattest keins mehr ohne Falten?" Missbilligend schüttelte er den Kopf, ging zu seinem Schrank, ohne auf eine Antwort zu warten. „Ausziehen!", meinte er nebenbei.
Ich tat es einfach mal. Normalerweise bat er mich immer, mit etwas anzuziehen, also war das mal eine ganz nette Abwechslung.
ER kam mit einem Shirt zurück und hielt es mir hin. „Anziehen!"
Misstrauaisch schaute ich darauf. „Dir ist aber shcon klar, dass wir nicht die gleiche Größe haben?"
Er warf mir das Shirt ins Gesicht und verschränkte dann genervt die Arme. „Das gehört Dave. Es dürfte dir also sogar etwas zu groß sein. Aber ken weiß ja eh schon, wie du ohne Kleidung aussziehst, also musst du darauf schon mal nicht so viel Wert legen."
Da er recht hatte, zog ich mir einfach mal das Shirt an, das er mir gegeben hatte. Es saß tatsächcih etwas lockerer als meine, aber passte trotzdem irgendwie gut.
„Und jetzt...", meinte Noah noch und warf mir dann eine Jacke zu. „Diese hier"
Ich zog mir die Jeansjacke über und sah fragend zu Noah.
Er lächelte. „Daves Sachen stehen dir übertrieben gut. Du solltest ihn fragen, ob du seinen Kleiderschrnak plündern darfst... Naja, die Hälfte, die ich mir noch nicht gekrallt habe"
Ich musste leicht lachen. „Und dann soll er nackig rumlaufen oder was? Also mich würde er sicherlich nicht stören..."
Noah unterbrach mich durch einen leichten Schlag gegen ein Oberarm. Mein Spaß an deisem Thema verschwand ohnehin, als ich etwas verletzliches in seinem Blick erkannte.
Auf meinen fragenden Blick hin, schüttelte er nur seufzend den Kopf. „Ist ja auch egal. Jedenfalls siehst du sehr gut aus"
Er lächelte mich ehrlich an, kam zu mir und fuhr mir nochmal durch die Haare, wuschelte ein bisschen durch.
Dann lächelte er noch breiter, als er die Hand auf meine Schulter fallen ließ und mir in die Augen sah. „Ich wette, du bis der hübscheste Kerl im Kinosaal. Ken wird sich gar nicht auf den Film konzentieren können..."
„Hör auf!", bat ich ihn fast schon verlegen.
Oh Mann. Ich hasste es, so verknallt in ihn zu sein. Er hatte mich voll in der Hand und wusste es nicht mal.
Seine Worte, vollbrachten wahre Wunder bei mir, wie dieses, dass ich gerade echt nervös wurde, aber nicht weil ich mich mit Ken treffen würde, sondern, weil Noah vor mir stand.
„Komm mit", Noah nahm mich an der Hand und zog mich ins Bad.
Er sprühte mir mein Parfüm auf und roch dann an mir. „Perfekt."
Dann schnüffelte er an meinen Achseln und ich sah ihn verstört an, aber er meinte nur: „Perfekt"
Er musterte mich einmal von Kopf bist Fuß und sagte dann komplett zufrieden: „Du bist einfach perfekt"
Ich schüttelte den Kopf. „Wenn du mir weiter Komplimente machst, musst du mich noch um ein Date bitten"
„Pah!", stieß er aus. „Wenn dann du mich. Ich will erobert werden"
Er zwinkerte mir zu, weil er meinen Spruch geklaut hatte, und ich lachte, während ich ihn an den Hüften zu mir zog. „Ich würde dich erobern, wenn ich es nur dürfte"
Das meinte ich komplett ernst und er schien das auch zu merken, denn sein Lächeln verging ihm und seine Röte schoss in seine Wangen, während er auf meine Lippen sah.
Wie automatisch bewegten sie sich zu seinen runter.
Ich wusste, es war falsch, immerhin hatte ich gleich ein Date mit einem anderen, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich brauchte das. Ich sehnte mich schon so lange danach. Nach Noah. Aber ich würde ihn nicht bekommen.
Dass das Schicksal uns einfach nicht zusammen sehen wollte, wurde in dem bestätigt, dass sie Türklingel ertönte, in dem Moment, als ich meine Lippen auf seine legen wollte und Noah und ich auseinander schreckten.
Wir starrten uns gleichermaßen geschockt an, ich hörte, wie Dad nach mir rief, doch nahm nur Noah wirklich wahr.
„Hättest du... Wenn es nicht geklingelt hätte..."
Ich schluckte.
Ja, ich hätte dich geküsst. Aber nein ich werde es nicht zugeben.
Ich lachte unbeholfen und strich mir durch die Haare. „Nein, natürlich nicht. Das wär doch voll krank"
Schieße, Cam, du bist so verdammt unglaubwürdig.
„Äh also ich gehe dann mal" Ich ging einfach an ihm vorbei, flüchtete vor seiner Anziehung und stürmte die Treppen nach unten, um Ken wild zu umarmen, der gerade mit meinem Dad im Flur stand und sich mit ihm unterhielt.
Aber es machte den Wunsch nicht geringer, das mit Noah haben zu können, was Ken und ich haben konnten, ich aber nicht wollte. Ich wollte nur Noah. Und das tat verdammt weh.
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Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)
General Fiction-Alles an mir war gelogen. Die Antwort auf jedes „Wie geht es dir?", auf jedes „Alles okay?", auf jedes „Es tut mir leid", die Reaktion auf jeden Versuch, mich zu trösten, auf jede Behauptung, dass man mich verstehen würde. Denn das konnte keiner.- ...