Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)

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Alec:

„Dave!" Wie ein Irrer hämmerte ich an seine Zimmertür, obwohl ich wusste, er würde es nicht hören, da die Musik aus dem Inneren laut genug war, um ihm einen ernsthaften Gehörschaden zu verpassen.

Er hatte sich sofort, als wir nachhause gekommen waren in seinem Zimmer verscharrt, die Musik aufgedreht und kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben.

Er hatte nicht mal seine Verletzungen versorgt.

Wir alle waren die Nacht über bis zum heutigen Mittag im Gefängnis gegessen, bis Noahs Dad ihn rausgeholt hatte. Uns hatte er sitzen lassen.

Camerons Mum hatte uns ein paar Stunden später rausgeholt, in dem sie die Kaution bezahlt hatte, keine Ahnung, ob ihr Lebensgefährte davon wusste oder nicht.

Jedenfalls waren wir zu Dave nachhause gefahren, Kate hatte eine Erklärung für all das wollen, aber Dave war einfach in sein Zimmer getrampelt, in dem er nun schon seit Stunden lag.

Zuerst dachte ich, er bräuchte vielleicht einfach Zeit für sich, aber so langsam war ich nicht mehr bereit, ihm diese zu geben. Wir mussten darüber reden. Jetzt.

„David!", brüllte ich lauter.

Er reagierte nicht.

Frustriert kickte ich gegen die Tür und humpelte dann mit einem schmerzenden großen Zeh die Treppen runter ins Esszimmer, in dem Cameron mit seiner Mum saß.

Es brach mir beinahe das Herz, welches Bild sich mir hier bot.

Cam war komplett am Boden zerstört, er weinte, aber seine Mum umarmte ihn und tröstete ihn.

Brian hatte Noah wieder zu sich nachhause verfrachtet, weg von Cam. Keiner von uns hatte etwas daran ändern können. Noah war noch keine 18, sein Dad hatte ihn aus dem Gefängnis geholt, somit die rechtliche Verantwortung für ihn übernommen und mitgenommen. Das Gesetz war auf seiner Seite.

Es war egal, dass Noah lauthals durch die Zellen gebrüllt hatte, dass er hier bleiben wollte, dass er seinen Vater hasste und, dass er sich etwas antun würde, wenn er ihn jetzt von Cam wegbrachte.

Wir waren alle in Gemeinschaftszellen untergebracht worden, in denen wir hatten ausnüchtern sollen. Da es eine Massenschlägerei war und alle komplett zu gewesen waren, erstattete keiner Anzeige und deshalb kamen wir eigentlich alle glimpflich davon. Wer für den Schaden in der Bar aufkommen musste, würde später in einem Verfahren noch rauskommen.

Kaum zu glauben, dass wir dieses ganze Theater nur hatten, weil dieser Creep mich so angefasst hatte und Dave deshalb ausgerastet war.

Einerseits fühlte ich mich schon geschmeichelt, dass er mich so beschützt hatte, andererseits wäre er auf anderen Wege bestimmt auch gegangen.

Ich meine, so hatte eins zum anderen geführt und nun war die Lage so schlimm wie sie nur sein konnte. Und das nur weil so ein schmieriger Typ seine Finger nicht hatte bei sich behalten können.

Wieso hatte er Dave überhaupt angesprochen und solche komischen Dinge zu ihm gesagt? Ich verstand das nicht. Und im Moment war das auch gar nicht so wichtig.

Wortlos setzte ich mich zu Cam und strich beruhigend über seinen Rücken, während Kate das über den Kopf streicheln übernahm.

„Dad hasst mich, deshalb tut er mir das an", schluchzte er.

„Dad hasst dich nicht", Kate schien sehr unter der Situation zu leiden.

Ich rechnete es ihr hoch an, dass sie nicht so ein Arschloch war wie ihr Verlobter.