Cameron:
Ich wurde wach, als ich ein Kreischen hörte uns saß plötzlich senkrecht im Bett, wodurch ich sofort an die Schnapsidee ohne Gleitgel Analverkehr zu haben, erinnert wurde.
Naja, der Sex an sich war nicht das Problem gewesen, eher wie hart Noah dabei gewesen war.
Ich hätte ihm durchaus sagen können, dass er sanfter man soll, aber ich war so horny gewesen und hätte es anders gar nicht gewollt.
Irgendwie kam mir der Gedanke, dass wir beide komplett andere Menschen waren, wenn wir erregt waren. Aber, wenn man geil ist, dann ist man nun mal geil, was soll man das machen?
Jedenfalls konnte ich jetzt ohnehin nicht wieder einschlafen, daher legte ich die Bettdecke zur Seite und sah an mir herab.
Ich war noch nackt, aber irgendwer - Noah - musste mir mein Sperma wohl schon abgewischt haben.
Ich lächelte ein bisschen, als ich an unseren Sex dachte, spürte sogar, wie ich etwas rot wurde, doch das war gut, denn wenn mir das Blut in den Kopf schoss, dann konnte es schon nicht in meinen Penis fließen. Noch mehr harten Sex vertrug ich heute nicht, egal wie gut er war.
Ich erhob mich, zog mir eine von Noahs Boxern an, eine von seinen Sporthosen, aber seine Oberteile waren mir zu klein und ich wollte jetzt echt keinen Stoff auf meinen Kratzspuren haben.
Nur in Sportshorts bekleidet ging ich ins Wohnzimmer, aus dem ich vorhin den Schrei gehört hatte.
Amüsiert musste ich feststellen, wie Dave Alec über das Sofa jagte und dieser dabei ziemlich unmännlich schrie.
Gerade als ich mich in den Türrahmen lehnte, fing Dave Alec auf, warf ihn aufs Sofa und kitzelte ihn durch.
Außer Alecs und Daves Lachen hörte ich auch noch Noahs vom Esszimmertisch aus und sah zu ihm.
Er hatte einen angebissenen Pfannkuchen in der Hand, während er seinem großen Bruder dabei zusah, wie er meinen besten Freund quälte.
Ich lief zu Noah. Ich wollte ja nicht sagen, dass ich dabei humpelte, ich lief vorsichtig, so würde ich es nennen.
Ich setzte mich neben Noah und biss von seinem Pfannkuchen ab, weil er gerade nicht hinschaute. Danach blickte er mich verblüfft an und ich grinste breit beim Kauen, weshalb er lachte.
Er streckte sich zu mir und drückte seine nach Nutella schmeckenden Lippen auf meine, obwohl ich mitten im Essen war, aber ich würde mich sicher nicht über meine süße Beilage beschweren.
„Wie geht's dir?", hakte Noah sofort nach und strich dabei leicht besorgt durch meine Haare.
„Super", lächelte ich mit vollen Mund und aß ihm noch den Rest seines Pfannkuchens weg.
Er kicherte leicht, stand auf und tauschte den Stuhl als Sitzplatz gegen meinen Schoß ein.
Er kraulte weiterhin meine Haare, aber küsste meinen Hals und meine Schulter, während ich am Essen war. Er war echt süß.
„War das vorhin zu viel für dich?", flüsterte er mit leise ins Ohr und schaute mich dann fast schon reumütig an.
Ungläubig schaute ich ihn an. Sein fucking Ernst?
„Noah, Baby, das war der geilste Scheiß, den ich je erlebt habe"
Nachdem ich das sagte, schaute er kurz verblüfft, aber dann grinste er stolz und küsste mich auf die Lippen.
Lächelnd strich ich über seinen Rücken, als er mich umarmte und einfach sitzen blieb.
Leider musste irgendwer uns ja in die Realität zurückholen und das war in dem Fall mein Schwager. „Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ihr Sex hattet"
Er schaute Noah und mich kritisch an und Alec tat es ihm gleich, so als sei er kein eigenständig funktionierendes Wesen mehr in Daves Nähe.
„Tja, dann liegt dein Gefühl ganz richtig", grinste ich.
Dave gab einen viel zu hohen, empörten Ton von sich. „Wollt ihr mir grade verklickern, dass ihr, während Alec und ich uns um die Nahrungsmittelbeschaffung und somit unser aller Überleben gekümmert haben, gerammelt habt?"
„Du tust ja so, als wärt ihr jagen gewesen wie in der Steinzeit. Ihr wart nur einkaufen, Dave" Noah klang genervt, als er seinen Bruder auch so ansah.
Der verschränkte die Arme. „Das war schon schwer genug. Jagen zu gehen wäre sicherlich einfacher."
„Weil du ja auch weißt wie man jagt", lachte Alec.
„Klar, so schwer kann das nicht sein" Dave stand auf und schaute auf Alec herunter, der noch auf dem Sofa saß und mit einem Grinsen zu Dave hochsah. „Ach ja? Sag an"
Dave grinste zurück und begann vor dem Sofa auf und ab zu laufen, während er Alec mit seinem Blick fixierte. „Zuerst muss man eine Beute finden, die einem gefällt"
Alec rutschte im Sofa zurück, als Dave genau vor ihm stehen blieb.
„Dann braucht man einen Weg, sie gefangen zu nehmen" Er stürzte sich auf Alec, der sich mit einem leicht überraschten Aufschrei aus einem Reflex heraus zu wehren begann.
Dave übernahm aber die Oberhand, packte sich Alecs Handgelenke und fixierte sie neben seinem Kopf, während er auf ihm saß und so auch seine Beine unter Kontrolle hielt.
„Und dann?", fragte Alec atemlos.
Wussten die beiden eigentlich noch, dass sie nicht alleine waren? Was ging denn hier vor?
„Und dann sucht man sich eine große Ader, um seine Beute zu erlegen.", meinte Dave und beugte sich zu Alec runter.
Er biss ihm doch ernsthaft in den Hals, was Alec ein schmerzhaftes Keuchen entlockte.
Als das passierte, hörte Dave auf, ließ Alec los und setzte sich zufrieden auf ihm zurück.
„Ich hab dich erlegt, das heißt du gehört offiziell mir und ich darf mit dir machen, was ich will", verkündete Dave stolz.
Alec lächelte zu ihm hoch und setzte zu einer Antwort an, als Noah plötzlich wild zu husten begann. „Nehmt euch ein Zimmer", kam aus ihm hervor, ehe er unschuldig lächelnd zu seinem Bruder schaute, der genervt die Augen verdrehte. „Musst du grade sagen"
Er erhob sich von Alec, ließ ihn links liegen und kam zu Noah, um ihm ein Küsschen auf den Kopf zu geben. „Gut gemacht, du kleiner Aufreißer", grinste er dabei und zwinkerte mir frech zu.
Ich konnte es nicht fassen. Und auf sowas wollte sich Alec einlassen?
Anscheinend ja, denn als Dave den Raum verließ, ließ Alec sich mit einem enttäuschten Seufzen im Sofa zurückfallen und schaute an die Decke, als sei jetzt sein Lächeln mit Dave gegangen.
Ich fand es immer noch nicht gut, was da zwischen den beiden lief. Für Dave konnte es vielleicht hilfreich sein, aber Alec würde es kaputt machen, das wusste ich jetzt schon.
Ich hoffte einfach für Dave, dass er Alec nicht wehtun würde. ich wollte immerhin nicht den Bruder meiner großen Liebe auf dem Gewissen haben.
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Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)
General Fiction-Alles an mir war gelogen. Die Antwort auf jedes „Wie geht es dir?", auf jedes „Alles okay?", auf jedes „Es tut mir leid", die Reaktion auf jeden Versuch, mich zu trösten, auf jede Behauptung, dass man mich verstehen würde. Denn das konnte keiner.- ...