Sie kommen beide aus unterschiedlichen Welten. Haben aber eines gemeinsam, die Musik. Während Skylar sich allerdings dem Klassischen hingibt, lebt Aaron für Rock. Ihre Eltern sind wichtige Leute, wollen nur das beste für ihre Tochter und seine Elter...
Mittlerweile war es schon 19:00 Uhr am Abend und ich lag immer noch neben Aaron im Bett. Allerdings ging es ihm immer noch nicht so sonderlich gut. Und das nicht nur wegen den Drogen die er genommen hatte. Irgendwie konnte ich ihn diesesmal nicht wirklich aufmuntern. Es ging ihm wirklich schlecht. Er wollte auch überhaupt nicht reden. Er lag einfach nur neben mir im Bett, starrte die Luft an und ab und zu entkamen ihm dabei ein paar Tränen. Keine Ahnung was diesesmal so anders war.
Leise stand ich vom Bett auf und steuerte auf die Tür zu, bis Aaron seinen Kopf hob. "Bitte bleib noch ein bisschen..." "Ich bin gleich wieder da. Ich hol' dir schnell etwas zu trinken." Bevor er noch irgendetwas darauf sagen konnte, huschte ich schon aus dem Zimmer und ging eilig die Treppe nach unten.
Aaron's Mom hockte auf der Couch und hielt eine Vodkaflasche in der Hand. Seine Mom war Alkoholikerin? Das erklärte mir so einiges, warum er selber nicht trank und es so hasste, wenn ich es tat. Eine etwas jüngere Frau saß neben seiner Mutter und hob ihren Kopf an, als sie mich entdeckte. "Oh Sky, richtig?", lächelte sie.
"Ehm ja..woher kennen Sie mich?" "Ist schon etwas länger her, aber Aaron hat dich mal nach dem Krankenhaus hier her gebracht. Du hast aber geschlafen. Also ich bin Lina, Aaron's Tante", lächelte sie. Ich musste ebenfalls lächeln und war erleichtert, dass Aaron doch jemanden hatte, der für ihn da war.
"Geht es Aaron gut? Er hat sich noch gar nicht blicken lassen, seitdem ich hier bin", fragte sie mich. "Ja, er ist nur etwas müde. Ich wollte ihm schnell was zu trinken holen." "Oh, na dann halte ich dich nicht länger auf." Ich schenkte ihr noch ein Lächeln und ging dann in die Küche. Was keine so gute Idee war.
"Hallo Skylar", lächelte Aaron's Vater mich an. "H-Hallo", stammelte ich. Ich nahm genug Abstand ein, da mir dieser Mann eine enorme Angst einjagte. Seine stechend grünen Augen, wie Aaron sie hatte, blickten mir freundlich entgegen.
Meine Augen wanderten zu seinen nackten Füßen nach unten. Seine Zehen waren verkrampft zusammen gerollt und er stand nur auf der Kante von seinen Füßen. Wieso konnte er nicht richtig stehen?
Zitternd griff Mr. Jones nach einem Glas. "S-Soll ich Ihnen helfen?", fragte ich ihn dann unsicher.
Auf einmal funkelte er mich böse an. "Was hast du zu mir gesagt!?" "Eh..ob ich Ihnen helf-" "Schon wieder! Du hast mich tatsächlich Arschloch genannt", rief er wütend. "Nein!! Sowas würde ich nie sagen", sagte ich aufgeregt. "Mir reicht's! Verschwinde, verschwinde, verschwinde!! Ich..ich kann dich nicht hier lassen. HÖR AUF MICH SO ZU NENNEN", brüllte er und schmiss das Glas auf den Boden.
Tränen entkamen mir und kein einziger Muskel in meinem Körper konnte sich noch bewegen. Mr. Jones griff nach einer Tasse, welche neben ihm auf der Theke stand, und schmiss sie neben mir an die Wand. Splitter von der Tasse kratzten mich und ich duckte mich nur. Bedrohlich kam er auf mich zu und ich verkroch mich bückend in eine Ecke. Meine Hände legte ich schützend um meinen Kopf und meine Augen presste ich so fest es ging zusammen.
"LASS MICH IN RUHE!! Lass meinen Sohn in Ruhe!! Fass ihn nicht an. Lass ihn!! Du sollst ihn gefälligst nicht anfassen", schrie er laut und warf erneut etwas dagegen.
Auf einmal hörte ich wie die Türe aufgerissen wurde. "Paul!! Es ist alles gut. Lass das arme Mädchen in Ruhe", sagte Lina ruhig. Ich traute mich nicht meine Hände von mir zu nehmen oder meine Augen zu öffnen.
Plötzlich schlangen sich zwei Arme um mich und ich zuckte erschrocken zusammen. "Ich bin es. Ich bin hier", sagte Aaron ruhig. Sofort öffnete ich meine verweinten Augen und schlang meine Arme um ihn.
Aaron hob mich vorsichtig auf und ich stellte meine Beine am Boden ab. Ich sah um mich und scheinbar war Mr. Jones gegangen. "Ich will nach Hause", nuschelte ich. Aaron nickte und guckte mich verletzt an. "Und ich will, dass du heute bei mir schläfst", sagte ich ernst.
"Sky..das bringt doch eh nichts", seufzte er. "Ich komm schon klar", meinte Aaron. "Das hat man ja gesehen. Nein, ich will dich heute bei mir haben. Vielleicht kommst du ja klar, aber ich nicht."
Natürlich würde ich auch ohne ihn einigermaßen klar kommen. Aber er wollte nur wieder vor mir stark sein. Ich wusste, dass er mich jetzt brauchte und ich hatte auch nichts dagegen, wenn er bei mir bleiben würde und ich sicher gehen konnte, dass er in Sicherheit war.
"Okay, ich komm' mit zu dir", murmelte er. Erleichtert schaute ich ihn an und legte dann sanft meine Lippen auf seine, was mich unnormal beruhigte.
"Was ist mit Oktavia?", fragte ich ihn. "Sie darf nicht zu ihm. Manchmal tut sie es, aber Tante Lina ist hier, um auf sie aufzupassen", erklärte er.
"Okay. Das ist gut. Dann nimm mit was du brauchst und lass uns gehen", sagte ich. Aaron nickte und griff dann nach meiner Hand. Schnell verschwanden wir in seinem Zimmer und als er seine Sachen fertig hatte, ging er noch zu Oktavia ins Zimmer und gab ihr Bescheid.
Aaron schnappte sich noch seinen Autoschlüssel und danach stiegen wir in sein Auto ein.
Immer noch etwas aufgewühlt wegen vorhin, starrte ich aus dem Fenster. Aaron legte seine rechte Hand auf meinen Oberschenkel, um mich so etwas zu beruhigen. Keine Ahnung wie Aaron es mit seinem Vater aushielt. Endlich verstand ich ihn, warum er so oft Drogen nahm. Adam hatte ihn in der ersten Nacht von unserer Klassenfahrt auch noch gefragt ob er seine Tabletten genommen hatte. Ob sie vielleicht gegen Stress waren? Ich hatte auch vorhin gesehen, dass er eine Tablettenpackung in seine Tasche geworfen hatte.
"Aaron?"
"Ja?"
"Was sind das eigentlich für Tabletten die du immer nehmen musst?"
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