Aaron

59. Kapitel

Die Fahrt war wie immer göttlich mit Aaron's Auto. Anders konnte man es nicht beschreiben.

Auf dem Parkplatz kam Aaron dann auf meine Fahrerseite und nahm mir den Autoschlüssel wieder ab. Er sperrte sein Auto zu und griff dann nach meiner linken Hand. Lächelnd sah ich ihn an, stoppte aber nochmal bevor er losgehen wollte.

"Aaron..wegen gestern", fing ich doch nochmal das Thema an. Aaron seufzte frustriert auf und drehte sich leicht weg von mir.

"Wieso erzählst du sowas deinen Freunden nicht? Wieso willst du dir deine ganze Welt mit Drogen schöner machen, wenn du doch eigentlich so tolle Freunde hast, die jederzeit für dich da wären? Das was ich gestern gesagt habe, stimmt auch. Ich werde dir helfen und ein guter Anfang dafür ist, es endlich deinen Freunden anzuvertrauen. Dann fühlst du dich schon gar nicht mehr so alleine."

"Sky..das wegen gestern war eine Ausnahme. Ich war total überfordert mit dem ganzen Rauschgift. Das kommt nicht wieder vor."

Enttäuscht ließ ich meine Schultern fallen. Er wollte es gar nicht wahrhaben. Mal wieder versuchte er alles zu verdrängen und irgendwie mit klarem Verstand durch den Tag zu kommen.

Ich hatte kein Recht ihm irgendwas vorzuschreiben, aber vielleicht hatte ich ihm wenigstens mit dem Gespräch einen kleinen Denkanstoß gegeben und er würde es sich nochmal überlegen.

Aaron bemerkte meine negative Stimmung und zog mich dann ruckartig in seine Arme. Kurz genoss ich seine Umarmung, bis ich mich wieder von ihm entfernte.

"Wir müssen los. Der Unterricht fängt in fünf Minuten an."

Aaron nickte und gemeinsam betraten wir dann das Schulgebäude. Unsere Wege trennten sich von da ab und jeder hatte einen anderen Kurs bis zur Pause.

Jetzt freute ich mich allerdings meinen besten Freund zu sehen. Eilig ging ich auf mein Klassenzimmer zu und drückte mich noch kurz vor dem Lehrer in den Raum hinein.

Glück gehabt.

Wenn man zu spät bei diesem Griesgram in den Unterricht kam, würde man lieber freiwillig in die Hölle gehen. Ich verstand diese Lehrer immer nicht die so boshaft waren. Die waren doch auch mal Schüler. Was musste denn in ihrem Leben schief gelaufen sein, um unschuldigen Schülern das Leben zur Hölle zu machen und seinen Beruf zu hassen?

Aber welcher Schüler hatte nicht so ein paar mürrische Lehrer? Ich kannte tatsächlich niemanden der alle Lehrer mochte. Ihr etwa?

Wenn ja, dann war ich definitiv auf der falschen Schule.

Ich hatte nichts gegen die Lehrer, die ihren Unterricht interessant gestalteten und ihren Beruf auch gerne taten. Bei dem Rest schwebte mir ein großes Fragenzeichen über dem Schädel.

Ich warf mich also neben Shane auf den Stuhl und grinste ihn dann an. Freudig begrüßten wir uns und ich erzählte Shane dann von gestern auf dem Spielplatz. Also natürlich nur den Teil von der Party, zu der wir dieses Wochenende hingehen wollten. Ich wollte Shane nämlich dabei haben. Wir hatten schon länger nicht's mehr zusammen unternommen und das tat mir wirklich leid. Ich wusste nur nicht mehr wohin mit mir.

Shane war mein bester Freund und ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren oder vernachlässigen. Allerdings machte Aaron gerade eine schwere Zeit durch und da wollte ich ihn auch nicht damit alleine lassen. Das würde ich nicht über's Herz bringen.

Es war wirklich nicht leicht, alles unter einen Hut zu bekommen.

Also warum nicht zusammen auf eine Party gehen? So könnten wir alle eine schöne Zeit miteinander verbringen und ich müsste mir erstmal keine Gedanken mehr machen.

"Party? Bin dabei", schmunzelte Shane.

Obwohl wir in letzter Zeit so wenig Kontakt hatten, schien er damit überhaupt kein Problem zu haben. Ich wollte mich ja nicht beschweren und war froh, wenn wir nicht stritten. Wundern tat es mich aber schon.

"Hast du jemanden kennen gelernt?", fragte ich ihn dann neugierig.

Überrascht sah er mich an und ich zuckte nur mit den Schultern. Das durfte man seinen besten Freund doch wohl noch fragen, oder etwa nicht?

"Wieso fragst du?", wollte er dann misstrauisch von mir wissen.

"Einfach so. Also hab' ich recht, oder? Du hast jemanden kennen gelernt. Wie heißt sie?", quiekte ich.

Shane's Wangen wurden gefährlich rot und er schüttelte nur noch den Kopf. "Da gibt es niemanden."

Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah ich meinem besten Freund entgegen.

"Zu spät. Du kannst dich nicht mehr rausreden. Jetzt sag doch."

"Ich will nicht", meinte er stur und kritzelte seinen Block mit Bleistift voll.

"Wie du willst nicht?"

Ich verstand gerade nur Bahnhof. Wieso wollte er es mir denn nicht anvertrauen? Dachte er etwa ich konnte keine Geheimnisse für mich behalten? Wenn ja, wäre das ziemlich verletzend.

"Später vielleicht."

Überrascht ließ ich ihn dann einfach in Ruhe und war auch irgendwie enttäuscht, dass er es mir nicht sagen wollte. War es, weil er mal etwas von mir wollte?

Ich wusste, dass uns das irgendwann im Wege stehen würde. Die Freundschaft die wir einmal gehabt hatten, war vorbei. Das hatte ich jetzt deutlich gespürt.

Als wir die Doppelstunde Chemie dann überstanden hatten, machte ich mich ohne Shane auf den Weg zu meinem Schließfach.

Ich räumte meine Bücher und meine Schreibsachen auf und bog dann um die nächste Ecke ab, um zur Cafeteria zu laufen.

Ruckartig blieb ich stehen und meine Kinnlade fiel mir nach unten, als ich sah wer zur Hölle sich da gerade küsste.

Das durfte doch nicht wahr sein.

Meinung zum Kapitel?

Ich weiss, dass in letzter Zeit nicht viel von mir kommt. Allerdings bin ich jeden Tag unterwegs..bin vor kurzem endlich 18 geworden und ja..einfach kaum Zuhause (halte aber meine Kontaktbeschränkung ein..keine Sorge^^)

Meine Arbeit geht jetzt auch wieder weiter und ja..

Hoffe ihr habt dafür Verständnis. Ich schaue jeden Tag in Wattpad rein ob es was wichtiges gibt und manchmal hab ich eben ein bisschen Lust und Zeit zu schreiben und manchmal einfach nicht. Aber ich vergesse es nicht, dass ihr alle wartet

Eure
Melli♡