53. Kapitel

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"Kommst du mit zur Musikschule?", fragte mich mein großer Bruder.

"Ehm..nein. Tut mir leid, ich kann nicht."

"In letzter Zeit gehst du gar nicht mehr zur Musikschule. Sogar Mom und Dad haben mich heute in der Früh schon gefragt, wo du in letzter Zeit bleibst", seufzte er.

"Das tut mir echt leid. Weisst du..Aaron macht gerade viel durch und wenn es nicht wichtig wäre, würde ich die Musikschule auch nicht so hinten lassen. Ich versuche trotzdem heute mal zu kommen, okay?"

Zayn nickte und gab mir dann einen Kuss auf meine Stirn.
"Bis später", meinte er und verließ dann mein Zimmer.

Lächelnd schaute ich ihm nach und wechselte dann schnell meine Kleidung. Als ich frisch umgezogen war, verließ ich dann ebenfalls das Haus und machte mich auf den Weg zum Krankenhaus. Aaron's Dad lag nun seit vier Tagen im Krankenhaus und brauchte viele Betreuer, da er immer wieder austickte und versuchte abzuhauen.

Allerdings hatte das gestern Abend aufgehört. Jetzt sagte er kein Wort mehr und starrte nur die Wand an. Wir wussten alle nicht, was mit ihm los war. Doch die Ärzte gaben ihr bestes. Sie würden ihm helfen, da war ich mir sicher.

Eigentlich kam ich gerade nur ins Krankenhaus um Oktavia abzuholen. Die Familie hatte mich gebeten, auf sie aufzupassen und sie vom Krankenhaus fernzuhalten. Soviel Leid wollten sie ihr nicht antun.

Ich klopfte vorsichtig an die Türe an und öffnete sie dann langsam. Wie immer hockte Aaron neben seinem Vater auf einem Stuhl und blickte mir mit leeren und glasigen Augen entgegen. Ein kleines bisschen hatte ich mich die vergangenen Tage schon an seinen traurigen Blick gewöhnt. Trotzdem tat es mir jedesmal weh ihn so zu sehen.

Aber wo war eigentlich Oktavia? Ich sollte sie doch abholen.

"Wo ist Oktavia?", fragte ich Aaron. Sonst war auch keiner im Raum. Außer Mr. Jones eben.

"Bei Grandma", meinte er und als ich neben ihm stand, zog er mich auf seinen Schoß.

Sanft strich ich ihm mit einer Hand über den Rücken und mit der anderen fuhr ich ihm durch seine weichen Haare.

"Ich dachte ich soll wieder auf sie aufpassen?"
Aaron schüttelte schniefend den Kopf und drückte sein Gesicht in meine Halsbeuge.

"Dass du gestern schon kaum da warst wegen ihr, hat mir gereicht", nuschelte er.
Sanft drückte ich Aaron näher an mich küsste dann seine Schläfe.

"Jetzt bin ich da", hauchte ich ihm in sein Ohr. Er schlang seine Arme fest um mich und ließ mich gar nicht mehr los.

"Wo sind deine Tante und deine Mom?", fragte ich ihn dann.
"Kaffee holen. Die sind bestimmt gleich wieder da. Heute kommt auch noch ein neuer Arzt. Vielleicht findet er was."

"Bestimmt. Vier Ärzte nur für deinen Dad. Die müssen etwas finden. Wann kommt dieser Arzt denn?"
"Erst später am Nachmittag."

"Perfekt. Dann lass uns solange etwas unternehmen", bot ich ihm aufmunternd an.

"Ich will nicht", murmelte er gegen meinen Hals. "Ach komm schon. Du bist nur noch hier. Nur für eine Stunde, okay?"

"Was nur für eine Stunde?", fragte dann Lina, welche gerade ins Zimmer gekommen war.

"Ich will etwas mit Aaron unternehmen. Nur kurz raus vom Krankenhaus."
"Das halte ich für eine tolle Idee", meinte sie und versuchte zu lächeln.

"Perfekt. Jetzt komm schon, Aaron. Für mich", bettelte ich und stand von seinem Schoß auf. Nervig zog ich an seinen Armen, bis er sich von mir hochziehen ließ.

"Lass uns zur Musikschule fahren und ein bisschen Gitarre und Klavier spielen, okay?", schlug ich ihm lächelnd vor.
Er nickte, sagte aber nicht wirklich etwas dazu. Was mich auch verletzte. Nicht mal der Gedanke an die Musik konnte ihn aufmuntern. Hoffentlich würden sie bald etwas bei seinem Dad finden, wenn nicht, hätte ich sofort Todesangst um Aaron. Es ging ihm viel zu schlecht.

"Na komm", meinte ich sanft und griff nach seiner rechten Hand. Ich verschränkte unsere Finger ineinander und zog ihn dann leicht hinter mir her.

Wir verabschiedeten uns von seiner Familie und ich versuchte etwas aufgedreht die Stimmung zu heben.

Doch es brachte überhaupt nicht's und es schien eigentlich nur so, als ob Aaron in seinen Gedanken gefangen wäre.

"Aaron, bitte rede mit mir. Ich mache mir solche Sorgen um dich", seufzte ich und blieb vor ihm stehen, als wir draußen vor dem Krankenhaus standen.

"Du musst dir keine Sorgen um mich machen", kam es nur schwach von ihm.
"Aaron, das alles muss bestimmt sehr schwer für dich sein. Aber du musst jetzt für deinen Dad stark bleiben. Vielleicht redet er nicht mehr, aber er weiss, dass du bei ihm bist. Und er merkt langsam auch, dass du die Hoffnung aufgibst. Es passieren doch so viele Wunder auf dieser Welt. Also warum, sollten die Ärzte ihm nicht helfen können? Ich glaube an deinen Dad und ich glaube vorallem an dich. Das solltest du auch."

"Das ist wirklich leichter gesagt, als getan. Aber ich versuche es, okay? Für ihn..und für dich."

Ich lächelte ihn an und schlang dann meine Arme sanft um ihn. Sofort drückte er mich näher an sich und küsste meine Schläfe.

Erleichtert schloss ich meine Augen und genoss für ein paar schöne Sekunde diese warme Umarmung.

Immer noch in seinen Armen stehend, schaute ich zu ihm auf und legte dann zufrieden meine Lippen auf seine.

Meine Schmetterlinge im Bauch wurden sofort wieder wach und flatterten umher. Ganz egal, wie oft wir uns noch küssen würden. Jeder einzelne Kuss war besonders.

Vielleicht beruhigte ihn ein Kuss ja auch immer so sehr, wie er mich immer beruhigte.

"Hör' niemals auf zu hoffen, denn Wunder gibt es jeden Tag."

Meinung zum Kapitel?

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Meinung zum Kapitel?

Wo wollt ihr mal wieder ein Kapitel lesen?

Momentan hab ich nirgendswo etwas vorgeschrieben, also entscheidet euch und dann schreibe ich bei diesem Buch dann weiter:)

Aaron?

Kayden?

My Idiot?

Alec~Come back to me

Es sind jetzt nur noch 17 Follower und dann geht schon das neue Buch los!!! Ich freue mich schon total darauf*-*
Bin schon so gespannt auf eure Meinung^^

Oben auf dem Bild eine Freundin(rechts) und ich:)
Hatten gestern Mädelsabend^^

Eure
Melli♡

AaronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt