57. Kapitel

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Frustriert stand ich von der Schaukel auf und wollte jetzt einfach nur noch nach Hause. Stundenlang hatte ich Aaron jetzt dabei zugesehen, wie er sich zugedröhnt und sogar noch Alkohol getrunken hatte.

Mir reichte es jetzt.

Ich war nicht sauer auf ihn.

Felix hatte ja recht. Er sollte für sich selbst damit aufhören und nicht für mich. Nur ich hatte das Gefühl, dass er das so schnell nicht tun wird.

Die Tatsache, dass ihm sein Leben so wenig wert war verletzte mich. Dabei wollte ich einfach nicht länger zu sehen.

"Tut mir leid, Felix. Ich mag jetzt einfach nur noch nach Hause."

"Lass ihn jetzt nicht so stehen. Auch wenn er total dicht und high ist, es würde ihn jetzt nur fertig machen wenn du gehst. Tu ihm das nicht an."

Seufzend ließ ich mich wieder auf die Schaukel fallen und starrte meine Hände an, welche locker auf meinen Oberschenkeln lagen.

"Er hat echt Glück dich zu haben. Ich hätte auch gerne ein Mädchen, was sich so Sorgen um mich macht. Das würde bedeuten ich wäre wenigstens einem Menschen wichtig."

Traurig sah ich ihm zu, wie er mir das anvertraute und dabei so gequält schaute. Dabei fragte ich mich, was denn mit seinen Eltern war. Ob sie schon tot waren oder er sich mit ihnen zerstritten hatte?

"Sag sowas nicht. Du wirst noch die Richtige finden und außerdem bist du mir auch sehr wichtig. Ich will genauso wenig, dass du oder die anderen Jungs sich irgendwelche Drogen einschmeißen."

Dadurch bekam ich Felix zum Grinsen. Er stand auf und schlang dann seine Arme fest um mich. Kichernd erwiderte ich seine Umarmung und hörte noch, wie er zu mir sagte:"Danke. Du bist mir auch wichtig, Sky."

"Eyyy. Was soll das denn?", kam es lallend von Aaron.

Felix und ich lösten uns von unserer Umarmung und ich ging eilig auf Aaron zu.

"Nicht's. Nur eine Umarmung unter Freunden", sagte ich ihm und legte meine Arme um seinen Bauch. Aaron nickte mir zu und küsste dann meine Stirn.

"Können wir nach Hause?", fragte ich ihn dann.

"Wenn du das willst, Prinzessisisin."

Ich nickte und sah ihn dabei bittend an. "Dann lass uns gehen", meinte er und schloss neben mir im Stehen seine Augen.

"Das wird ein langer Weg bis zu dir nach Hause", lachte Felix und ging dann grinsend zu den anderen zurück.

Leicht entgeistert folgte ich Felix und zog Aaron hinter mir her. Die Jungs von der Schule, Seth und Matteo lagen alle am Boden und starrten fasziniert den Sternenhimmel an.

"Ist das eine Sternschnuppe?"

"Nein, du Vollidiot. Das ist ein Hubschrauber."

"Oh...ich wünsch' mir trotzdem was."

Ich klatschte mir wegen deren Blödheit auf die Stirn und seufzte.
"Jungs! Wir gehen nach Hause. Das solltet ihr auch tun."

"Waaas?? Wann sehen wir uns dann wieder?", fragte mich Adam geschockt.
"In ein paar Stunden..in der Schule."
"Oh..achja..Schule. Da war ja was", kicherte Adam.

"Wieee wärs wenn wir am Wochenende saufen gehen?", fragte Matteo dann begeistert.

"Wochenende klingt gut. Gute Nacht, Jungs", sagte ich noch und bekam dann von jedem noch einen Luftkuss zu geworfen.

Schmunzelnd drehte ich mich dann um und verließ mit Aaron den Spielplatz.
Dieser torkelte betrunken neben mir her und starrte nur mich an. Verwirrt erwiderte ich seinen Blick und lachte dann auf.

AaronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt