64. Kapitel

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Aaron's P.O.V

Stocksteif stand ich vor ihr und meinen Freunden. Ich wusste wirklich nicht was ich gerade machen sollte. Ich war sauer. Dafür, dass sie vorhin einfach gegangen war und viel schlimmer noch, sich so zu gesoffen hatte. Und jetzt hatte ich ihr dabei einfach gesagt, dass ich sie liebte? Wie blöd konnte man eigentlich sein? Ich wollte ihr sowas doch nicht zu schreien.

Das alles hatte ich mir ganz anders vorgestellt.

Natürlich hatte ich mir schon zehntausend Gedanken darüber gemacht, wie ich es ihr am besten sagen könnte. Oder wo und wann.

Wann ich sie fragen sollte, ob sie meine Freundin sein wollte.

Ob es noch zu früh war, zu unpassend oder sonstiges.

Ständig machte ich mir darüber Gedanken und zerbrach mir dabei meinen Kopf, dass sie vielleicht nein sagen könnte.

Doch im Moment schmerzte es am meisten, dass sie hier und jetzt nichts sagte. Natürlich war das kein liebevolles ich liebe dich gewesen, aber sie zeigte keine Reaktion.

Adam räusperte sich und kratzte sich dann unwohl am Nacken.

"Ben, Maya? Können wir los?"

Er wollte die Runde auflösen und dafür war ich ihm sehr dankbar. Ich wusste schon warum er mein bester Freund war.

Sogar als er vorhin sturz betrunken war, hatte er mich nochmal geholt und mir gesagt, wie viel Sky gerade trank.

Er war immer für mich da.

Die anderen Jungs verstanden Adam sofort und verabschiedeten sich auch gleich und machten sich zu Fuß auf den Weg nach Hause.

"Ich geh um die Ecke kotzen, dann könnt ihr reden", kam es von Shane, welcher sich dann verpisste.

"Hast du gar nichts dazu zu sagen?", kam es nun gereizt von mir.

Auf einmal schnappte sie nach Luft und bekam wohl Schluckauf.

"Scheiße, wie dicht bist du eigentlich?"

"Ich weiss nicht so recht was ich dazu sagen soll", nuschelte sie nun zu meiner vorherigen Frage.
Ich senkte enttäuscht meinen Blick und nickte dann verstehend.

"Lass uns einfach gehen. Ich bringe euch jetzt nach Hause."

Nun sagte Sky nichts mehr dazu und ich schob sie ein wenig nach vorne, damit sie losging. Shane fingen wir dann auch noch ab und beide liefen sie dann ziemlich schwankend vor mir her. Sie bemühten sich nichts dummes zu machen und versuchten wirklich gerade aus zu laufen. Allerdings klappte das nicht wirklich gut und ich sah einfach weg. Das wollte ich mir nüchtern nicht anschauen.

Vor Sky's Haustüre blieb ich stehen, während Shane seiner besten Freundin den Haustürschlüssel abnahm.

Obwohl sie ja eigentlich nur Freunde waren, bekam ich trotzdem bei dem Gedanken, dass Shane heute Nacht bei ihr schlafen würde, Bauchschmerzen.

Als die Türe offen war, stolperte Shane gleich ins Haus rein und torkelte die Treppe nach Oben. Er würde also nicht auf der Couch schlafen.

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Nicht nur wegen Shane. Sondern auch, weil ich nicht wusste, ob das hier und jetzt ein Abschied für immer war. Es war aus, ich hatte ihr gesagt, dass ich sie liebte und sie hatte nichts dazu gesagt. War es das also? Hatte ich meine große Liebe verloren? Und das nur weil ich zu lange gewartet hatte ich Idiot.

Ich räusperte mich und sah ihr dann entgegen.

"Gute Nacht, Sky. Schlaf gut."

Mit diesen Worten drehte ich mich um, zumindest so weit, bis Sky mich festhielt.

"Du kannst hier schlafen. Ich will nicht, dass du alleine mitten in der Nacht rumläufst. Dir fällt dabei eh nichts gutes ein", meinte sie und ich wusste, dass sie auf mein Drogenproblem anspielte.

Ich stimmte zu, denn es war meine einzige Chance, sie noch etwas länger in meiner Nähe zu haben. Das war zwar total dämlich von mir, da ich mich nur unnötig quälte, aber mein Herz wollte nicht gehen.

Mein Körper wollte nur ihre Wärme spüren.

Ich folgte also Sky die Treppe nach Oben, bis hin zu ihrem Zimmer. Allerdings lag Shane mitten in ihren Bett und säuselte vor sich hin.

"Du ehm kannst im Gästebett schlafen", murmelte sie dann überfordert.

Also machte ich ihr Platz, damit sie schwankend aus ihrem Zimmer rausgehen konnte. Ich wanderte mit ihr also ins nächste Zimmer, wo ich mich dann auf das Bett setzte.

"Ich bin kurz im Bad", meinte sie dann und ergriff die Flucht vor einer unangenehmen Unterhaltung. Obwohl eh schon alles gesagt worden war.

Ich legte mich nach hinten auf den Rücken und dachte dann über die letzten Stunden nach. Wenn ich einfach nicht so lange gewartet hätte. Aber nein, es musste ja der perfekte Moment für mich sein.

Als ich das nächste Mal wieder auf die Uhr schaute, war schon eine Stunde vergangen. Ob sie sich schon schlafen gelegt hatte?

Vorsichtshalber stand ich nochmal auf und ging zu ihr ins Zimmer rüber. Dort schlief allerdings immer noch nur Shane.
Unwohl ging ich in Richtung Bad und hatte schon Angst, dass sie eventuell gestolpert war und sich den Kopf angeschlagen hatte.

Doch bevor ich überhaupt noch anklopfen konnte, riss sie die Türe auf und wäre beinahe in mich rein gelaufen.

Überrascht blieb sie stehen und sah zu mir hoch.

"Sorry...ich dachte du wärst gestolpert oder bewusstlos, keine Ahnung", murmelte ich.
"Ich hab geduscht", kam es dann schon um einiges nüchterner von ihr.

"Na dann", meinte ich nur und ging wieder in das Gästezimmer. Allerdings folgte sie mir und setzte sich zu mir auf das Bett.

"Darf ich dich was fragen ohne, dass du sauer wirst?"

Sie nickte und legte sich dann neben mich auf den Rücken.

"Hast du dich mit Absicht so zu gesoffen, um mir damit eine reinzuwürgen?"

"Nein, hab ich nicht."

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Eure
Melli♡

AaronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt