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POV Yoongi

Zur arbeit schaffe ich es heute wohl nicht mehr, weshalb ich meinen Chef schon angerufen habe und mich auch gleich die ganze Woche krank gemeldet habe. Ein Attest würde ich dann im Krankenhaus holen. Ich bin meinem Chef noch immer dankbar für sein Verständnis. Eigentlich wollte ich nicht so schnell von Namjoon und Jin abhauen, aber ich habe schlecht geträumt. Wie fast immer. Lustlos gehe ich den Gehweg weiter, nicht wissend, wo ich hin soll. Aber wie automatisch bin ich zum Krankenhaus gegangen. Als ich schon das große Gebäude sehe, zieht sich mein Herz schmerzhaft zusammen. All die Bilder von dem Tag, schießen mir vor mein inneres Auge. Wie verzweifelt ich mit Tae und Kookie in die Notaufnahme gerannt bin. 

Am liebsten will ich alles vergessen, aber es holt mich immer wieder ein. "Hey Yoongi!" ruft Bambam freudig nach mir, als ich durch die Türen gehe. Ich will nicht so böse sein, aber meine Stimmung ist im Keller. Ihn ignorierend gehe ich zügig die Treppen hoch und bin einige Minuten später vor Jimins Tüt. Wie so oft schon, klopfe ich. Ohne eine Antwort zu erhalten trete ich ein. Die Geräusche der angeschlossenen Geräte hören sich heute besonders laut an. Dabei habe ich mich an die schon längst gewöhnt. Seufzend setze ich mich auf den Stuhl, vor seinem Bett, hin. "Hallo mein Engel." begrüße ich ihn und sehe Jimin einfach nur an. "Was du wohl heute träumst? Hoffentlich ist es etwas schönes." völlig in Gedanken rede ich einfach weiter. "Weißt du, die anderen machen sich Sorgen um mich, dabei sollten die Sorgen dir gelten. Jimin, bitte lass uns nicht so lange warten. Ich kann ohne dich nicht, dass ist mir in den letzten Tagen noch bewusster geworden."

Ich werfe mein eigenes Leben hin und es wird immer schlimmer. Die Gedanken, Sorgen und der Schmerz der mich langsam von innen auffrisst, ist unerträglich. Jeden Tag warte ich auf Jimin, der all dies verschwinden lassen kann. Bald warte ich 5 Monate. Vielleicht übertreibe ich auch. 'Es sind doch erst 2 Monate vergangen, Herr Min. Geben Sie ihrem Freund ein wenig mehr Zeit zum erholen. Manche Menschen wachen erst nach vielen Jahren wieder auf, wenn überhaupt. Also warten Sie geduldig.' das waren die Worte einer Krankenschwester und das war vor gut 2 Monaten. Vielleicht hat sie auch recht, aber warum bricht meine Welt immer mehr zusammen, je mehr Hoffnungen kaputt gehen und ich auf Jimin warten muss? 4 Monate sind für mich wie eine Ewigkeit. Seufzend lehne ich mich mehr an meinen Stuhl zurück und schließe für ein paar Momente meine Augen. Ich habe solche Kopfschmerzen.

Ich muss wohl eingeschlafen sein, da mich Herr Wang sanft aufgeweckt hat. "Geht es ihnen gut? Sie sehen so blass aus." fragt er mich. Noch etwas benommen vom Schlaf nicke ich nur. Ich nehme mein Handy, um zu gucken wie spät es ist. "Mist..." murmle ich. Kein Akku mehr. "Es müsste jetzt 18 Uhr sein." informiert Herr Wang mich freundlicherweise. "Danke." ich fahre mir durch die Haare. "Soll ich einen Arzt rufen?" fragt Herr Wang besorgt und will meine Stirn anfassen, da halte ich seine Hand auf. 

"Nein, ist schon gut." ich lasse sie los und stehe auf. "Tschüss." sage ich nur noch, bevor ich durch die Tür verschwinde. Das ist das erste mal, dass ich mich nicht von Jimin verabschiedet habe. Aber ich konnte nicht anders. Dieser Typ ist mir so suspekt. Ich gehe wieder runter und gehe zur Rezeption. Ich halte nach Bambam ausschau, der dann auch kurz darauf kommt. "Was ignorierst du mich einfach?" diese frage habe ich schon erwartet. "Tut mir leid. Ich hatte heute einfach einen schlechten Tag und war völlig in Gedanken versunken." er seufzt. "Na schön, ich verzeih dir. Was kann ich noch für dich tun?" auf ihn kann ich mich immer verlassen. 

"Ich brauche ein Attest für die restliche Woche." sage ich leise und versehen nickt er. "Warte." nach etwa 5 Minuten kommt er endlich zurück. "Hast du nicht von mir. Nimms und verschwinde." sagt er mit einem lustigen unterton. "Danke dir." antworte ich nur auf seine Aussage hin und verlasse das Krankenhaus, dass ich am liebsten nicht mehr betreten möchte. Das löst nur leid und schmerz in mir aus.

▪ Es ist erstaunlich wie sehr man die Nähe eines Menschen vermissen kann, obwohl es auch 7 Milliarden andere Menschen auf dieser Welt gibt. ▪

Stroke of Fate ▪Yoonmin▪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt