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Einige Stunden zuvor ...

POV Jimin

"Wie fühlst du dich?" stellt Hoseok mir früh am Morgen eine Frage und setzt sich neben mich auf das Bett. "Geht schon. Ich habe noch ein paar Kopfschmerzen." "Ist eine Erinnerung zurückgekommen?" Traurig schüttle ich meinen Kopf. "Schade. Aber wie der Arzt schon meinte: es könnte zurückkommen." seine Worte hören sich nicht viel versprechend an. Betrübt darüber senke ich meinen Kopf. Auf einmal spüre ich Hoseoks Hand mit meinen Haaren spielen was mich wieder aufblicken lässt. Hoseok trägt ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen, was ich direkt erwidere. Es fühlt sich etwas unangenehm an, weil er für mich ein Fremder ist. "Ich nehme dich heute mit nach Hause." sagt er und nimmt seine Hand wieder weg. Innerlich seufzte ich erleichtert auf. "Sollte ich nicht noch länger im Krankenhaus bleiben?" frage ich ihn skeptisch.

"Ja eigentlich schon, aber deine Tests gestern sahen gut aus. Deine Werte sind soweit auch stabil. Außerdem bin ich gelernter Krankenpfleger und kann dich zu Hause gesund pflegen." verstehend nicke ich. Hoseok nimmt den Rollstuhl der neben der Tür steht und schiebt ihn zu mir. Mein Körper ist von dem ganzen Liegen natürlich noch geschwächt. Mir wurde gestern gesagt, ich solle mich schonen und langsam wieder anfangen zu gehen. Zu schnell ist auch nicht gut. Deshalb bin ich für die nächste Zeit wohl an diesen Rollstuhl angewiesen. "Hilfst du mir?" frage ich Hoseok, als ich nachdenklich den Rollstuhl ansehe. Ich bin gestern noch kein einziges mal aus meinem Bett gestiegen, also möchte ich das nicht wirklich ausprobieren. Am Ende schlage ich mir meinen Kopf an dem Ding an. "Natürlich."

Hoseok hebt mich mit Leichtigkeit hoch und setzt mich vorsichtig in den Rollstuhl. Zusätzlich schnallt er mich an. "Muss das sein?" frage ich seufzend. "Ja. Was ist, wenn du einfach nach vorne kippst? Du kannst dich noch nicht richtig abstützen und würdest dir weh tun." er behandelt mich so, als wäre ich aus Glas. Alles könnte mich kaputt machen. Ich will wenigstens die Räder selber bewegen, doch auch das nimmt er mir ab. Wahrscheinlich hätte ich sowieso keine Kraft dafür. Ich lehne mich einfach nach hinten und lasse mich von ihm schieben. Bei der Tür kommen wir kurz zum stehen. Ein letztes mal blicke ich auf die Blumen, die auf dem Tisch neben dem Bett stehen. Es sind so schöne Rote Rosen. "Jimin. Zieh die bitte an." 

"Okay." Hoseok gibt mir einen Mundschutz, denn ich dankend annehme und anziehe. Bevor wir raus gehen, zieht er selbst auch eine an. Zügig verlassen wir das Krankenhaus und bleiben dann bei einem Auto stehen. Hoseok öffnet die Beifahrertür und sieht mich an. Ich schnalle mich ab und er hebt mich wieder hoch und bringt mich ins Auto. Danach packt er den Rollstuhl in den Kofferraum und steigt vorne ein und fährt kurz darauf los. Plötzlich bekomme ich so ein schlechtes Gefühl. Liegt das am Autofahren?

In unserem "zu Hause" angekommen, hatte mich Hoseok auf die Couch gebracht, so dass ich mich auf dieser ausruhen konnte. Doch seit dem wir hier sind, fühle ich mich nicht wohl. Liegt es an diesen Räumen? Das ist doch unser zu Hause. Mein Name steht auch draußen auf der Klingel. Warum fühle ich mich dann so? "Willst du was essen?" fragt Hoseok, der im Türrahmen steht und zu mir guckt. "Ja, gerne." er verschwindet in die Küche. Mein Kopf tut heute wieder so weh, weil ich die ganze Zeit versuche, mich an Hoseok und alles andere in meinem Leben zu erinnern. Es kommen sogar ein paar Erinnerungen hoch, doch sie sind alle so verschwommen, dass ich niemanden, eher gesagt, nichts darauf erkenne. Ich blicke durch das Zimmer. Es ist einfach gehalten. Leider hängen keine Bilder da, die mir vielleicht etwas weiterhelfen. 

"Hoseok? Haben wir ein Album?" frage ich ihn. Er kommt wieder zurück ins Wohnzimmer und geht an einen Schrank. "Hier." er überreicht mir ein Album und geht wieder zurück in die Küche. Ich öffne das Album direkt und sehe mir die Bilder darin an. Einige Seiten lang gibt es einige Urlaubsfotos von uns. Ich blättere weiter und bleibe auf einer Seite stehen. Darauf sind Hoseok und ich zu erkennen. In einer Bar? Diesmal habe ich so ein komisches Gefühl was dieses Bild angeht. Es kommt mir so unfassbar bekannt vor. Das hatte ich doch geträumt oder war das eine erlebte Erinnerung? Genau in diesem Moment höre ich, wie Hoseok kommt und ich schließe das Album schnell. "So..." Hoseok stellt zwei Suppenschüsseln auf den Tisch. Ich bedanke mich bei ihm und gehe näher zum Tisch. "Guten Appetit."

▪ Ein gutes Essen lässt die Sorgen für einen Moment vergessen. ▪

Stroke of Fate ▪Yoonmin▪Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt