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Verzweifelt schaue ich einige Zeit auf die weiße Haustür und starte den Motor meines Wagens, um zurück zum Entertainment zu fahren. Alles in meinem Kopf schreit danach, einfach zu ihm zu gehen, um mich zu entschuldigen, aber ob ich das wirklich machen sollte weiß ich nicht. Ich weiß nicht wie er drauf ist, wie ich ihn einschätzen soll. Ich weiß nicht, ob er von mir erwartet, zu ihn zu kommen oder ihm fernzubleiben. Dafür kenne ich ihn leider zu wenig... Er wirkt so zerbrechlich und unschuldig, dass ich zurück zu ihm muss um alles wieder gut zu machen. Allerdings ist meine Schwester auch so, und wenn man sie verletzt hat, hat sie glatt das Potential, demjenigen die Augen auszukratzen, wenn er ihr direkt danach begegnet, um alles gut zu machen. Sie kann zu einer echten Furie werden und wird durch so eine Aktion nur noch angepisster. Dass will ich Jonah und auch mir eigentlich nicht antun.

,,Ach scheiß drauf!", zische ich laut, drehe illegaler Weise mitten auf der Fahrbahn und fahre mit Vollgas zurück zu Jonah's Haus. Während ich die Handbremse anziehe, atme ich tief aus und laufe erst dann zur Haustür. Schnell, bevor ich es mir anders überlegen kann, drücke ich auf die Türklingel und werde keine zehn Sekunden später von Jonah's Vater ins Haus gebeten. ,,Ich müsste mal mit Jonah reden.", sage ich etwas unsicher, dennoch wird mir direkt ein wissender Blick zugeworfen. ,,Die Treppe rauf und- ach ich muss eh nach oben, komm mit.", entgegnet er mir und steigt mit mir zusammen die Treppe auf. ,,Die Tür hier.", sagt er, verschwindet daraufhin in einem anderen Zimmer, was aus dem Augenwinkel wie ein Büro aussieht.

Schwer schluckend lege ich eine Hand auf die silberne Türklinke und hebe die andere Hand zum Klopfen an. Da ich keine Antwort bekomme, beschließe ich in den Raum zu treten. Mein Blick fällt direkt auf das einladende Bett, auf dem Jonah liegt. Er hat Kopfhörer in den Ohren, starrt an die Decke, was durch seine Rückenlage sogar ziemlich entspannt aussieht. Durch die hereinscheinenden Sonnenstrahlen erkennt man leider aber auch die Tränen, die über seine Wangen rinnen. Schwer schluckend schließe ich die Zimmertür und trete langsam auf ihn zu. Bemerken tut er mich erst, als ich mich neben ihn setzten will. Panisch setzt er sich auf, wischt seine Tränen weg und sieht mich mir seinen geröteten Augen entsetzt an. ,,Was willst du hier?!", zischt er, rückt dabei sogar ein Stück von mir weg. ,,Meine Entschuldigung vollenden.", murmel ich und ziehe ihn zurück zu mir, damit ich ihn umarmen kann. ,,Es geht mich nichts an, mit wem du was hast.", murmel ich, obwohl mein Herz dabei ein wenig krampft und ich meine Wut zurückhalten muss, ,,Und es war unangemessen, dich so anzumachen. Es tut mir wirklich leid." Aufgrund der körperlichen Nähe, spüre ich sein schweres Schlucken, muss aber unwillkürlich grinsen, als er seine schmalen Hände zögerlich an meinen Körper legt. ,,Bist du mir böse?", frage ich leise, lege dabei eine Hand an seinen Hinterkopf und kraule diesen leicht. ,,Ich- Deine Worte haben mich verletzt.", haucht er leise, ,,Es hat sich so angehört, als wäre ich leicht zu haben und nichts wert." ,,Was? Nein!", rufe ich sofort, weiche dabei etwas zurück, um nach seinen nassen Wangen zu greifen. Kaum treffen seine Augen auf meine kulltert eine weitere Träne über seine Haut. ,,So war das doch nicht gemeint.", flüster ich verzweifelt, ehe ich versuche mich aus der Situation herauszureden, ohne eifersüchtig zu wirken: ,,Ich dachte bloß, du brauchst mehr Zeit um dich auf jemanden so einzulassen. - Und ich hätte auch von Lucas nicht erwartet das er sowas macht." ,,Findest du One-Night-Stands denn schlimm?", fragt er mit heiserer Stimme und beißt sich fest auf die Lippe. Seine traurig glitzernden Augen suchen fast schon verzweifelt den Weg zu meinen, während ich aufgrund meiner Lügen eher versuche diesen auszuweichen. Trotz all dem bin ich froh, dass er das mit Lucas von sich selbst aus bloß als einen One-Night-Stand beschreibt. ,,Nein, ich habe das doch selbst schon gemacht. Wie gesagt ich war bloß so überrascht.", erwider ich, als ich meinen Gedankengang abgeschlossen habe.

Es bleibt lange still, ehe Jonah sich eher zögerlich wieder gegen mich lehnt und den Griff seiner Hände verstärkt. ,,Musst du zurück?", nuschelt er gegen meinem Pullover. ,,Wenn ich hier bleiben soll, kann ich das gerne tun. Ich kann aber auch gehen, wenn dir das lieber ist.", flüster ich, lege meinen Kopf dabei auf seinen und vernehme dadurch den frischen Duft seiner Haare. ,,Vielleicht... bleibst du noch ein bisschen.", murmelt er deutlich verunsichert, sieht aber kurz zu mir hoch, als er unsere Position auflöst. ,,Gerne.", murmel ich und schon schmeißt der Jüngere sich auf die Matratze und klopft mit roten Wangen neben sich. Da ich diese Einladung nicht ablehnen kann oder möchte, lande ich binnen Sekunden neben dem schmächtigen Jungen und strecke meinen Arm nach ihm aus. Schüchtern sieht der Kleinere zu mir, ehe er sich an mich kuschelt und seine leicht geschwollenen Augen schließt. ,,Danke, dass du hergekommen bist.", flüstert Jonah. ,,Ich wollte erst nicht, weil ich nicht wusste, wie du reagierst.", gestehe ich nach kurzen zögern, fahre aber mit einem Lächeln über seinen Rücken und lausche seinem immer ruhiger werdenden Atemzügen.

Tatsächlich scheint er nach einigen Minuten eingenickt zu sein, hat aber dennoch einen festen Griff um meinen Pullover. Vorsichtig neige ich meinen Kopf in eine Schieflage, um sein Gesicht besser betrachten können. Obwohl seine Augen noch immer geschwollen und leicht gerötet sind, sieht er ganz entspannt und friedlich aus. ,,Gott, bist du süß.", wisper ist beinahe tonlos und streiche durch seine leicht welligen Haare.

challenging things ❥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt