18. Samu

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Ein paar Wochen waren inzwischen vergangen. Linda war richtig stolz, dass die Blumen im Garten so schön gewachsen waren und anfingen neue Triebe und Knospen zu bekommen. Sie konnte sich wirklich über das kleinste Detail freuen und wenn es nur ein neues Blatt an einer der Blumen war. Das wiederrum faszinierte mich so an ihr. Sie freute sich, wenn ich ihr den Kaffee hinstellte, freute sich, wenn ich ihr was Leckeres kochte, freute sich, wenn ich mit ihr etwas unternahm und ihr ein paar historische Plätze in Helsinki zeigte. Warum konnte Etel das nicht mal? Da gab es oft nur gemurre wenn ich vorschlug das wir doch mal rausfahren könnten. Dann war der Kaffee den ich ihr machte nie gut genug für sie, mal zu heiß, mal zu kalt, ein anderes mal zu stark, dann zu schwach, dann hatte ich zu viel Zucker rein, zu wenig Milch! Oft hatte sie in letzter Zeit auch an mir was auszusetzen, hatte ich eine Jogginghose an, war ich schlampig, hatte ich die Jeans länger an war ich wohl immer auf dem Sprung zu den Jungs oder anderen Freunden. Einmal als ich morgens aufstand und am Kleiderschrank nach Wäsche suchte, meinte sie ob ich in eine Steckdose gepackt hätte, weil meine Haare wirr in alle Richtungen abstanden, da wurde ich sauer und sagte zu ihr, dass es mir leid tut das ich nicht wie aus dem Ei gepellt aus dem Bett aufstehe um für sie perfekt zu sein. Linda lacht immer, wenn ich so verschlafen mit wirren Haaren in die Küche komme. Ich glaube, dass alles was ich laut Etel bei ihr falsch gemacht habe, mache ich in Lindas Augen richtig. Sie meckert nie über meinen Kleidungsstil, oder meine Haare, mag meinen Kaffee so wie ich ihn für sie zubereite. Manchmal denke ich, warum ich sie nicht kennengelernt habe und sie hätte lieben können.

Prisoner in ParadiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt