Prisoner in Paradise

58. Linda

Es war eine gewaltige Umstellung, plötzlich Mama zu sein. Samu traf es ja völlig unvorbereitet das er plötzlich Papa war. Anja hat viel Mist gebaut, das war allerdings die Krönung, der Gipfel des Eisberges. Ich würde auch zu gerne mal wissen was Anja für einen Mist erzählt hat im Krankenhaus, von wegen ich sei die einzig lebende Verbindung noch. Unsere Eltern leben auch noch. Ich denke sie hat es geplant das ich von dem Baby auf diese Weise erfahre, sie hat nur nicht damit gerechnet, dass sie während der Geburt von Lisa verstirbt. Das ist nicht schön, nein, ich habe meiner Schwester nie den Tod gewünscht oder gegönnt. Ich hatte mit meinen Eltern länger keinen Kontakt mehr, sie waren schon immer gegen Manuel, seitdem ich mich mit ihm verlobt hatte, haben wir kein Wort mehr miteinander gesprochen. Aber ich muss sie einfach anrufen. Das tat ich dann auch. Mama war sofort am Telefon, ich meldete mich kaum, da weinte sie los. Ich fragte ob Papa auch da sei. Als sie sagte ja, bat ich sie den Lautsprechen anzumachen. Ich erzählte den beiden einfach alles. Samu war damit einverstanden, ich hatte natürlich im Vorfeld lange mit ihm darüber gesprochen. Papa meinte dann nur das Anja die beiden wie den Letzen Dreck behandelt hätte die letzten Jahre. Sie sei kaum da gewesen, hätte sich selten nur gemeldet. Klar traf der Tod von ihr beide schwer. Wir machten aus, dass sie Samu, Lisa und mich besuchen kommen. Samu freute sich natürlich sehr seine „Schwiegereltern in Spe“ kennen zu lernen. Papa und Mama freuten sich auf uns alle 3. Sie wollten sehen das sie in den nächsten Monaten mal ein Wochenende herfliegen. Lisa liegt auf einer Decke neben mir, sie lacht und gluckst, weil sie ein buntes Bilderbuch ansieht. Ich beuge mich über sie und küsse sie, „Oma und Opa kommen bald, sie werden dich auch lieben, so wie Papa und Mama dich lieben mein Engel.“.