Im Schlafzimmer legte er sich noch die Kette seines verstorbenen Bruders um, ehe er auch dieses Verließ. Genau in diesem Moment betraten Caesar und Caius ebenfalls den Saal. "Ihr seid vier Minuten zu spät", sagte Marcus trocken und lief zu seinem Stuhl. Aro kam nun auch aus dem Schlafzimmer und sah Marcus traurig an...
"Geh dich bitte umziehen, Caesar, sonst verspäten wir uns", bat Marcus sie, als er sich setzte. Caesar spürte, dass etwas komisch war, doch nickte nur, ehe sie auf ihr Zimmer verschwand. Aro setzte sich neben Marcus und versuchte durch seine Blicke seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch es scheiterte. Caius beobachtete das Ganze eine kleine Weile, bis er sich zu Wort meldete. "Marcus?", fragte er. "Caius", murmelte Marcus und unterschrieb ein weiteres Dokument. "Wenn du jemanden zum Reden brauchst, dann weißt du, wo du mich findest!", erinnerte ihn Caius mit fester Stimme. Marcus gefror. Caius verließ diese Gemächer, um sich in seinen eigenen umzukleiden. Aro sah mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Irrtum dem Blonden hinterher. "Ich bin fertig", erklang Caesars Stimme, ehe sie den Kleinen Saal getrat. "Sehr gut, dann können wir ja gehen", kam es monoton von Marcus, als er sich erhob und entschlossen die Tür öffnete. "Marc-", begann Aro, doch wurde unterbrochen. "Caius wartet im Thronsaal auf uns", erklärte Marcus. "Papa! Dad!", sagte Caesar plötzlich und blieb im Raum stehen. Sofort blickte Marcus besorgt zu ihr, Aro ebenfalls. "Ja?" "Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber es macht mir Angst. Und ich werde hier nicht ohne euer Wort, das ihr nachher vernünftig miteinander redet, hinausgehen!" Marcus sah sie etwas sauer an. Er wollte nicht mit Aro reden, wenn dieser seine Einstellung nicht änderte. Aro sah traurig zu Marcus und ohne seinen Blick von ihm zu wenden erklärte er: "Prinzessin, es gibt Dinge, in denen man sich nicht immer einig ist. Und es kann auch vorkommen, dass jemand in einer Beziehung einen Fehler macht. Manchmal da wiederholen sich die Fehler, ohne dass man es mitbekommt. Und dann kann es schon mal zu einer Diskussion kommen oder einer Redepause... Aber egal was zwischen Marcus und mir vorgefallen ist, wir haben uns immer wieder zusammengerauft. Denn ich liebe ihn und er liebt mich..." Marcus' Augen wurden leicht feucht. Warum musste Aro auch so verdammt süß sein? Natürlich war es nicht einfach seinen Lebensgefährten zu ignorieren. Es kostete viel Kraft. Und mit solchen Worten wurde es nicht gerade einfacher. "Ich gebe dir mein Wort, das ich mit Marcus reden werde", nickte Aro traurig, da er an dem Entgegenkommen des anderen zweifelte. Caesar sah von Aro zu Marcus. "Papa?", fragte sie besorgt. "Es gibt Dinge, da solltest du dich besser nicht einmischen", flüsterte Marcus. "Vielleicht siehst du das so, aber ich nicht! Und wenn du es nicht für dich oder Dad tust, dann tu es für mich!" Caesar versuchte zu ihrem Vater durchzudringen. "Redest du mit Dad? Bitte!" "Caesar! Ich sagte, es gibt Dinge, in die du dich nicht einmischen sollst!", rief Marcus und sah sie mit tränenden Augen an. Caesar war sprachlos und sah ihn geschockt an, als sie die Tränen sah. Aro trat einen Schritt nach vorn und wollte ihn berühren, doch Marcus wich seiner Hand aus und rannte los. "Marcus", wisperte Aro und spürte ein Ziehen in seiner Brust. Es schmerzte, diese ständige Ablehnung zu spüren. "Dad", murmelte Caesar und klammerte sich an ihren Vater, "Was ist los mit euch beiden?" Caesar begann leise zu weinen und Aro hielt sie fest, während eine Hand über ihren Kopf strich.
"Marcus ist gerade in den Wald gerannt, was ist-Aro? Caesar?" Caius erschien am Ende des Ganges. "Caius, ich habe einen Fehler gemacht", schluchzte nun auch Aro und es bahnten sich bei ihm ebenfalls die Tränen an. "Dad", wimmerte Caesar. "Wir sagen die Vorstellung für heute ab!", kam es sofort von dem Blonden, "Sie wird auf einen anderen Tag verschoben! DEMETRI!" wenige Sekunden später stand die Wache neben dem Meister und verbeugte sich. "Die Vorstellung wird um unbestimmte Zeit verschoben. Wir müssen erst etwas klären", befahl Caius. "Selbstverständlich Meister", nickte dieser und sah besorgt zu Aro und Caesar, ehe er der Garde Bescheid gab. Aro weinte mittlerweile ebenfalls. "Aro, was ist passiert?", fragte Caius nun und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich habe einen großen Fehler gemacht, Caius! Und egal was ich versuche, Marcus redet nicht mit mir!" So verzweifelt und durcheinander sah man den schwarzhaarigen sehr selten. Umso besorgter war Caius. "Welchen Fehler, Aro?", fragte Caius mit entschlossenem Blick. "Ich bin egoistisch geworden und habe an dir, und somit auch... an ihm, gezweifelt", hauchte Aro durch seine Tränen. "Scheiße", fluchte Caius, als er das Ausmaß der Streitigkeiten erkannte, "Ich muss hinterher!" "Bitte Caius!", schluchzte Aro. "Hör zu, ich suche ihn und werde mit ihm reden! Du versuchst ruhig zu bleiben, bis Marcus zurückkehrt!", erklärte Caius und richtete sich dann an Caesar. "Ich weiß, dass du damit auch zu kämpfen hast, aber du musst jetzt für deinen Dad da sein, Große", flüsterte er. "Ja Caius", nickte Caesar und gab ihm einen kurzen Kuss, ehe Caius losrannte. Caesar wischte ihre Tränen weg und zog ihren Vater in den Raum hinein, bevor sie die Tür schloss. "Komm Dad", lächelte sie und zog ihn zu den Sitzkissen. "Caesar, ich kann jetzt nicht-", begann er. "Doch Dad! Du kannst! Du bist stark und du musst stark bleiben! Du musst durchhalten! Du musst durchhalten und dann das mit Papa aufklären. Ich sehe doch, wie leid es dir tut und wie sehr du diesen Fehler bereust! Papa muss das auch wissen! Aber bis Papa zurück ist, musst du ruhig bleiben! Also komm her", sagte sie entschlossen und zog ihn zu sich. So kam es, dass Aro weinend mit seiner Tochter in der Leseecke kuschelte und hoffte, dass Marcus mit ihm reden würde.
Zur selben Zeit lief Caius durch die Wälder und suchte nach Marcus. Ihm war klar, dass dieser nicht auf seine Rufe antworten würde, weshalb er sich dies ersparte. Nachdem der blonde Meister die Hälfte des Waldes abgesucht hatte, erblickte er seinen Bruder endlich auf einem Stein am Fuße des Waldsees. Erleichterung und zugleich Besorgnis spiegelten sich in seinem Gesicht, als er langsam auf ihn zu lief. Marcus schien so in Gedanken zu sein, dass er den Besucher erst bemerkte, als sich dieser neben ihn setzte. "Bitte renn' nicht weg", bat Caius Marcus, als er Anstalten machte sich zu erheben...
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"Because we love you!" ~Volturi
FanfictionNachtträumer. Sie waren besonders selten und machtvoll, wenn man sie auf ihrer Seite und unter Kontrolle hatte. Diese Geschöpfe des Mondes gelten als ausgestorben. Doch was ist, wenn Emmet einen weiblichen Nachtträumer kennenlernt, die noch extrem j...