31_Zweite Chance

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"Genau", stimmte Marcus ihm zu, "Beherrsche deinen Geist und du beherrscht deinen Körper!" Caius überlegte. "Meditation", murmelte er. "Richtig", nickte Marcus, "Du musst es aber wollen!" "Ich will es!", sagte Caius entschlossen...

Zufrieden sah Marcus ihn an. Er war auf dem besten Weg sich positiv zu verändern und er selbst bekam es noch nicht einmal mit. "Danke!", sagte Caius und blickte nun in die Augen seines engen Freundes. "Nicht dafür!", widersprach Marcus. "Doch!", hielt er stand, "Gerade dafür!" Er gab sich geschlagen und nickte. "Dann lass uns wieder zurück, sonst merkt Aro noch etwas", schmunzelte er. Caius Gesichtszüge verhärteten sich. "Da war was", murmelte er und stand auf. Lachend erhob sich auch Marcus. "Ja, da war was!" Dann liefen die beiden gemeinsam wieder ins Innere des Schlosses und schlichen in den externen Wohnbereich. Als sie das Wohnzimmer betraten, war noch alles ruhig. Die Tür wurde geschlossen und sie sahen sich an. Ein kurzes Nicken reichte aus und sie hatten sich verabschiedet. Jeder dachte sich seinen Teil. Dabei ging Caius mit einem strickten Ziel und dem Willen es zu schaffen auf sein Zimmer. Als er im Bett lag, dankte er Marcus noch einmal im Stillen für das Gespräch und die guten Ratschläge sowie das Verständnis. Es war nicht selbstverständlich für Caius einen so guten Gesprächspartner zu haben, weshalb er es um so mehr schätzte. Sein Letzter Gedanke glitt zu Caesar, ehe er begann zu ruhen. Im Schlafzimmer des Paares schlief Caesar tief und fest und Aro lag ruhig daneben. Leise trat Marcus ein und zog sich seine Kleidung wieder aus. Bei der Hälfte stoppte er. Sein Freund lag immer noch in Anzug und mit Schuhen dort. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen ging er um das Bett herum und küsste ihn federleicht auf die Lippen. "Hey Schatz", flüsterte er und strich über Aros Wange, "Zieh dich um, sonst bekommst du morgen Schmerzen!" Widerwillig gehorchte er und zog sich um. Als die beiden ihre Pyjamas anhatten, nahm Marcus Aro fest in den Arm. Aro seufzte und lehnte sich sehnsüchtig an seinen Freund. "Ich liebe dich!", murmelte er. "Ich liebe dich auch!", antwortete Marcus. Doch da Aro wirklich erschöpft war, legte Marcus ihn neben Caesar und deckte beide zu. Kurz darauf legte er selbst sich hin und ruhte.
Das gute bei starken Vampiren ist, dass sie mit etwas Übung das Ruhen erlernen können. Es ist kein wirklicher Schlaf, wie beim Menschen oder Halbvampir, aber es dient ebenfalls zum Ausruhen und Neuschöpfen von Kraft. Man kann es auch als Schlaf der starken Vampire bezeichnen. Und die Könige beherrschen diese nützliche Technik. So glitt die angeschlagene Nacht langsam, aber ruhig vor sich hin. Im Einklang mit der Natur ruhten und schliefen sie alle friedlich...

Grummelnd erwachte ich durch eine sanfte Stimme. "So leid es mir tut, aber es ist Zeit zum Aufstehen", vernahm ich Dads Stimme. "Nein", murrte ich und blieb liegen. "Doch und das hast du die letzten sieben Male auch schon gesagt, aber du kannst gerne die harte Tour haben", meinte Dad. "An deiner Stelle würde ich aufstehen. Dein Vater meint das ernst", sagte Papa. Als ich meine müden Augen öffnete, stand Dad mit verschränkten Armen etwas sauer vor mir. Ich lugte an ihm vorbei. Papa stand locker an den Türrahmen gelehnt. "Warum?", fragte ich und gähnte. "Weil du Unterricht hast! Caius kommt in 15 Minuten, um dich mitzunehmen!", rief Dad streng mit einem Hauch von Wut. "Dein Essen steht im Wohnzimmer!", grinste Papa mich schief an. "Na gut", murmelte ich und streckte mich zu aller erst einmal. "Aber vorher nimmst du Dad in den Arm", bestimmte Papa. "Aber-", begann ich doch stockte bei Papas mahnendem Blick. Er hatte Recht. Wie immer hatte Papa Recht. Also erhob ich mich und sprang hoch. Meine Vorderpfoten lagen auf Dads Brust und ich stand auf meinen Hinterpfoten. "Ich hab dich unglaublich lieb, Dad!", sagte ich und kuschelte mich an ihn. Er schien zu erweichen und nahm mich in den Arm. "Ich dich auch, Prinzessin", flüsterte er, "Ich dich auch!" "Kann es sein, dass du wieder gewachsen bist?", fragte Papa leise eher sich selbst. Ich löste mich von Dad und ging zu Papa. Vor ihm setzte ich mich. "Vielleicht", grinste ich frech. Er streichelte meinen Kopf und Dad lachte. "Na los, geh etwas essen, bevor Caius kommt", schmunzelte er. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und rannte ins Wohnzimmer. Dort stand frisches Flesich und eine Schüssel mit Milch. Dad kam langsam mit Papa nach. Sie setzten sich auf die Couch und unterhielten sich über das Kommende. Dabei kuschelten sie etwas, was ich mit einem fetten Grinsen quittierte. Dad bekam dies mit und drückte sein Gesicht in Papas Brust. Letztere sah mich nun auch an und lachte. "Ihr seid süß", grinste ich und saß nur noch da, um sie zu beobachten. "Genau wie du", vernahm ich eine dritte Stimme. Doch ich antwortete nicht oder drehte mich um. Nur mein Grinsen verschwand. "Guten Morgen", sagte er. "Morgen", meinte Dad und sah ihn dunkel an. Papa nickte ihm zu. "Ich habe keinen Appetit mehr", meinte ich nur und ging auf die Tür zu. Davor setzte ich mich hin und wartete mit dem Blick auf den Boden. Ja, es war Caius. Aber das was er gestern gemacht hatte, fande ich nicht gut. Erst im Nachhinein ist es mir bewusst geworden, wie sehr er mich hin und her gehetzt hatte. Ohne jegliche Emotion. Ich hatte ihn angefleht und gebettelt, eine Pause zu machen. Es kam Geschrei und Qual zurück. Ich hatte ihn nicht mehr wiedererkannt. "Ist was mit ihr?", hörte ich ihn fragen. Dann kam er zu mir und kniete sie hinunter. Nun waren wir auf Augenhöhe, doch ich sah ihn nicht an. "Ignorierst du mich?", fragte er leise. Ich sagte nichts. "Hör zu Caesar", seufzte er und begann, "Ich weiß, dass ich mich gestern echt scheiße benommen habe. Es hat dich sehr verletzt, das sehe ich. Verständlich, denn ich habe alles falsch gemacht, was ich hätte falsch machen können!" Er machte eine Pause und sah mich an. "Hör zu, ich weiß, dass es dafür keine Entschuldigung gibt. Dessen bin ich mir bewusst. Es tut mir auch unglaublich Leid, aber ich war einfach nicht ich selbst. Ich war nicht ich", wisperte er, "Bitte ignoriere mich nicht". Ich überlegte. Er hatte sich wirklich nicht, wie er selbst benommen. Es war als würde ihn jemand unkontrollierbar steuern. Vorsichtig sah ich auf. Caius' Blick war flehend und voller Reue. "Nur mal angenommen", begann ich und hatte nicht nur die Aufmerksamkeit meiner Eltern, sondern auch seine. "Nur mal angenommen, dass mir der heutige Unterricht mehr Spaß macht, als gestern und du dir wirklich Mühe gibst. Dann würde ich annehmen, dass ich über gestern hinwegsehen könnte",...

"Because we love you!" ~Volturi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt