23_"Wow!"

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... Zweitens: Lässt du den Angriff fallen und drittens schlägst du einen anderen Ton ein, wenn du mit Papa oder mir redest!", sagte Dad streng. 'Ich werde das nicht tun-' "Und zwar sofort!", sagte er drohend. "Aro, ganz ruhig!", sagte Papa. "Ich bin ganz ruhig, Marcus!", knurrte Dad und kam auf mich zu...

"Nicht-", begann Papa, doch da war es schon zu spät. Dad kam mit Vampirspeed bei mir an, überraschte mich und hielt mich fest. Eine Hand umfasste kräftig mein Maul und verhinderte, dass ich es öffnen konnte oder ihn biss. Mit der anderen drückte er meinen Körper auf die Liege. Er war über mich gebeugt und sah mich aus funkelnden Augen an. Ich war sprachlos. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich war überfordert. Deswegen tat ich einfach nichts und folgte dem Gespräch meiner Väter. Papa kam mit einem Stethoskop und horchte meine pumpende Lunge ab. "Genau das meine ich", murmelte er und sah sich nun meine Ohren an. Diese waren besonders empfindlich, doch er tat mir nicht weh. "Was? Dass sie eine Regel gebrochen hat?", fragte Dad und man hörte deutlich die Anspannung heraus. "Nein. Ich meinte deine Reaktion auf den Verstoß bzw. die Handlung unserer Tochter!", erklärte Papa und küsste meine Ohren, als er fertig war. Überrascht schnurrte ich auf, da das besonders angenehm war. "Und was soll daran so interessant sein?", fragte Dad. "Aro, ich will das ungern vor unserer Tochter klären-". "Nein, sag es mir. Und zwar jetzt!", rief Dad und ließ mich sogar los, um Papa wütend anzufunkeln. Es tat weh die beiden so zu sehen. Meine Eltern. Papa enttäuscht und traurig und Dad wütend und angriffslustig. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Was ist, wenn die beiden sich trennen? Oder noch schlimmer, wenn sie sich versuchen gegenseitig zu töten? Bei dem Gedanken kamen mir die Tränen hoch. Ich will meine Eltern nicht verlieren! Und ich konnte das auch nicht länger mit ansehen. Also sprang ich von der Liege und rannte schluchzend aus dem Raum. Die Tränen rannen über mein Fell und ich lief so schnell ich konnte ins Wohnzimmer. Dort stand Caius gerade vor dem Fenster und sah hinaus. 'Caius!', rief ich in Gedanken in der Hoffnung, er würde mich hören. Und wirklich hörte er mich und drehte sich um. Sein Blick war traurig und besorgt. "Ich höre es, Caesar. Komm mit, wir gehen auf mein Zimmer!", sagte er und ging vor. Ich lief ihm schluchzend hinterher, bis er hinter uns eine Tür schloss und sich seine Schuhe und alles lästige auszog. "Kuscheln ist denke ich, jetzt am besten, oder?", fragte er und legte sich ins Bett. Ich nickte kräftig und sprang aufs Bett. Es fühlte sich so an, als wenn ich wieder ein Stück größer war, als heute früh. Das machte sich auch bemerkbar, als ich mich auf Caius legte. Ich bedeckte ihn von den Knien bis zur Halsbeuge, wo ich mich hineinkuschelte. Er legte die Decke über uns und begann mein Fell zu streicheln. "Weißt du, Caesar? Manchmal gibt es Tage, an denen läuft alles schlecht. Eine Sache nach der anderen geht schief. Einer nach dem anderen tut dir weh. Aber das darf dich nicht runterziehen. Du bist wundervoll so, wie du bist! Und da darf dich auch ein schlechter Tag nicht durcheinander bringen. Denn du bist jetzt hier, bei mir. Und ich verspreche dir, dass ich dich nicht loslasse, bevor die beiden das geklärt haben!", sagte Caius. Ich spürte, wie sich mein Herz warm wurde und ich mich veränderte. Meine Gedanken blieben gleich, doch mein Körper veränderte sich. Aus meinen Vorderpfoten wurden Arme und aus meinen Hinterpfoten Beine. Ich spürte mein langes rotes Haar, was leicht gewellt über meine Schultern lag, und mein Gesicht, welches in Caius Halsbeuge gedrückt war. Ich hatte mich zum ersten Mal seit Ewigkeiten zurück in meine menschliche Gestalt verwandelt. "Wow!", hauchte Caius und ich spürte seinen geschockten Blick auf mir. "Caius?", fragte ich vorsichtig und sah auf. "Caesar, du hast dich-" "Ich weiß. Und ich kann verstehen wenn du deine Meinung änderst", murmelte ich traurig und wollte aufstehen. "Nein!", rief er und zog mich in seine kräftigen Arme, "Du bist genauso wunderschön, wie ich es mir immer vorgestellt habe". Ich musste kichern und kuschelte mich an ihn. "Danke Caius! Aber die Verwandlung ist nur dann, wenn ich mich sicher und beschützt fühle. Sobald ich mich bedroht fühle oder es mir unangenehm ist, steht vor dir wieder ein Panther", murmelte ich traurig. "Hey, Süße! Sieh mich an!", forderte er und hob sanft mein Kinn an, "Du bist wunderschön, ob nun in dieser Gestalt oder in der des Panthers, das ist vollkommen egal. Denn du bleibst du! Verstehst du? Der Panther gehört zu dir. Du musst nur noch lernen ihn zu kontrollieren. Und dabei werde ich dir helfen!" Ich nickte. "Und was ist, wenn-" "Du bist und bleibst meine kleine, süße Prinzessin! Und daran wird sich nichts ändern Caesar... Ich mag dich wirklich sehr", flüsterte er und war nun etwas schüchtern. Ich lächelte ihn an und wollte etwas erwidern, als die Stimmen meiner Eltern wieder lauter wurden und es laut schepperte. Dadurch zuckte ich stark zusammen und bekam Angst. Caius reagiert schnell. "Hey Caesar, Süße! Shhhhhh! Komm her! Es wird alles gut. Die beiden vertragen sich wieder. Shhhh! Komm zu mir!", erklärte er leise mit sanfter Stimme. Ich nickte panisch und ließ mich von ihm hoch ziehen und umarmen. Er legte die Decke wieder über uns und begann meinen Rücken zu streicheln. Dazu summte er ein Lied. Irgendwann wurde daraus ein leises sanftes Singen. Ich wurde müde und schloss gähnend meine Augen. Dabei kuschelte ich mich in Caius Halsbeuge und krallte mich an seinem Hemd fest. Er konnte wirklich gut singen, sodass es kein Wunder wäre, wenn er einmal Sänger gewesen wäre. So schaffte es Caius die lauten aufgebrachten Stimmen meiner Eltern zu übertönen und mich zu beruhigen. So wurde ich immer und immer müder, bise ich schließlich in seinen Armen einschlief...

"Because we love you!" ~Volturi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt