16_Akzeptanz

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Wenn Caius nicht da ist, dann mache ich nichts mehr, stellte ich auf. "Oh doch! Nur weil Caius seine innere Diva raushängen lässt, musst du nicht streiken!", betonte Dad und setzte sich. Pff, ich muss gar nichts! "Jetzt wird sie auch noch zickig", seufzte Papa. Ich kann noch viel me- "Es reicht, Caesar!", rief Dad...

... und unterbrach mich. Ich verstummte und war ruhig. Unschlüssig, was ich als nächstes tun sollte. Papa ergriff die Flasche und das Wort. "Du trinkst aus und darfst auch ein paar Früchte essen. Und dann gehst du schlafen!" Ich schluckte und legte mich ruhig hin. Als Papa mit der Flasche kam, begann ich zu trinken. Aber nicht weil ich das wollte. Nein. Sondern weil ich Dad nicht so sehen wollte. Ich mochte es nicht, wenn er traurig ist. Außerdem musste ich Caius finden und das ging nur, wenn Dad und Papa abgelenkt oder nicht darauf vorbereitet waren. "Ich will deine Phantasien ja nicht zerstören, Schatz, aber wir können deine Gedanken immer noch hören!", lachte Papa. Entsetzt sah ich ihn an. WAS? Ich hielt inne und hörte auf zu trinken. "Nichts 'WAS?'", lachte nun auch Dad. "Ich glaube du wächst mental, da wir dich jetzt länger verstehen können", überlegte Papa. Also werde ich größer, dachte ich grinsend. "Aber du gehst trotzdem gleich ins Bett", schmunzelte Dad. Maaaaannnn! rief ich innerlich genervt. "Man Caaaeeesaar!", machte er mich lachend nach. Darf ich dann wenigstens bei euch bleiben? "Das lässt sich einrichten. Aber nur, wenn dein Vater auch zustimmt!", sagte Papa. Hoffnungsvoll sah ich zu Dad. Biiittte! "Ich hab nichts dagegen, solange du nicht wieder mit den Kissen ein Chaos veranstaltest!", stimmte er zu. Voller Freude sprang ich auch und hüpfte über die Couch. Dabei schrie ich glücklich.
"Das reicht, sonst kommst du heute gar nicht mehr zur Ruhe!" sagte Dad und stand eine Sekunde später vor mir. Wie versteinert sah ich ihn aus Kugelaugen an. Wow! Ich will das auch können! "Mal sehen, Prinzessin", lachte Dad und hob mich hoch. Papa, liest du mir was vor, fragte ich Papa und sah ihn an. Der erstarrte und sah mich aus großen Augen an. "Wie hast du mich gerade genannt?" fragte er ungläubig. Papa... Scheiße, dass habt ihr gehört? Nun sah ich sie geschockt an. "Es scheint, dass du uns endlich akzeptiert hast, Liebling!", grinste Dad. Ich musste mir was überlegen! Ich will nicht, dass die beiden denken, dass ich sie akzeptiert habe. Ich sah von Papa zu Dad. Nein! Dad, ich akzeptiere euch nicht! Das ist- "Doch! Du hast mich eben Dad genannt!", grinste er. Mist, Mist, Mist! "Alles gut, Spatz!", sagte Dad. Aber ich akzepti- "Willst du alleine in dein Bett gehen?", fragte Papa plötzlich. Mein Kopf schnellte herum und ich schüttelte ihn heftig. Nein, auf gar keinen Fall! Ich möchte hier bei euch bleiben! "Bei wem möchtest du bleiben?", fragte Dad grinsend. Bei euch! "Genauer!", forderte Dad. Das ist Erpressung! Beschwerte ich mich. "Nein, ist es nicht! Oder willst du morgen den ganzen Tag im Bett bleiben?", fragte Dad mit mahnendem Ton. Nein, aber Dad- "Siehst du!" Ich begann zu fluchen und regte mich über mich selbst auf. "Hey! Caesar, es wird in diesem Haus nicht geflucht und ich will keine Schimpfwörter aus deinem Mund oder deinen Gedanken hören!", sagte Papa. Ich senkte meinen Blick und nickte. "Komm Schatz. Trink weiter!", sagte er und hielt mir die Flasche hin. Wann darf ich alleine trinken? "Wenn wir entscheiden, dass du soweit bist!" antwortete Dad strich mir übers Fell. Sofort entspannte ich mich. "So ist es gut!", flüsterte er und ich begann wieder zu trinken ... Als alles leer war, stellte Papa sie weg und Dad nahm sie Schale. Dort drin waren Früchte und Nüsse. Bevor ich mich jedoch auf diese stürzen konnte, hielt mich Dad fest. "Ganz langsam. Du isst noch nicht allein!" Aber Dad! "Aber Caesar!", grinste er, als ich es schon wieder tat. "Du hast uns akzeptiert, das ist doch gut. Also rede es dir nicht unnötig schlecht. Oder willst du zurück zu Emmett-" NEIN! Ich will bei dir, Papa und Caius bleiben! Ich mache alles, aber bitte bringt mich nicht zurück! Eine Träne lief über mein Fell. "Hey Schatz! Liebling, alles ist gut! Wir würden dich nie, wirklich niemals, weggeben. Und schon gar nicht zu ihm. Du gehörst zur Familie. Du bist unsere Tochter!", sagte Papa und Dad nickte zustimmend, als er meine Träne wegwischte. Ich drückte mich an seine Hand, woraufhin er mich streichelte. "Wir lieben dich, Caesar!", sagten sie. Ich nickte und gähnte. "Möchtest du eine Erdbeere, Prinzessin?", fragte Dad und Papa hielt sie mir hin. Als Antwort öffnete ich mein Maul weit. Plötzlich lachten Dad und Papa. "Das Essen kommt nicht in den Mund geflogen, Kleine!", Vielleicht, wenn ich es darum bitte. Liebe Erdbeere! Du siehst wirklich sehr lecker aus und ich liebe Erdbeeren. Würdest du bitte so nett sein und zu in den Mund geflogen kommen? Das wäre sehr nett!
Nun brachen Dad und Papa in schallendes Gelächter aus. Ich grinste sie nur an und beobachtete beide. Sie sahen so glücklich aus! Dad und Papa! Meine Väter!
"Merk dir bitte, dass Erdbeeren nicht fliegen können. Aber ich bin heute mal ganz doll nett und füttere dich", schmunzelte Papa, als sich beide wieder beruhigt hatten. Dann begann ich die zugeschnittenen Stücke zu essen. Erdbeere, Banane, Ananas, Weintraube. Als er mir ein Stück Birne gab, schloss ich meinen Mund und versteckte mich in Dads Anzug. "Hey Spatz, was ist los?", fragte und Dad streichelte mir über den Kopf. Ich mag keine Birne. Bitte, Papa! "Hey, alles gut, Prinzessin!", flüsterte Dad und beruhigte mich. "Du musst das nicht essen, wenn du das nicht möchtest. Gibt es noch was, was du an Obst nicht isst?" fragte Papa liebevoll und sah mich sanft an. Ich nickte. Ich mag auch keine Äpfel. "Das ist in Ordnung", sagte Dad. "Wenn du möchtest und artig warst, dann darfst du das nächste Mal alle Früchte aussuchen. Bist du einverstanden?", fragte Papa. Mit großen Augen sah ich ihn an. Wirklich? "Ja, wirklich", gab nun auch Dad sein Einverständnis. Danke! Und schon gähnte ich herzhaft. "Ich glaube du bist fertig mit essen und schläfst jetzt!", schmunzelte Papa und stellte die Schale weg. Dann holte er eine Decke und baute mir eine kleine Kuhle zwischen ihm und Dad. Mit funkelnden Auge sah ich ihm dabei zu, bis Dad mich von seinem Schoß dort rein legte. "So und jetzt wird geschlafen!" sagten beide und gaben mir einen Gute-Nacht-Kuss. Ich streckte mich ein letztes Mal gähnend, bevor ich mich in die Decke kuschelte und erschöpft meine Augen schloss. Was für ein Tag...

"Because we love you!" ~Volturi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt