Dean wartete bis er sicher war, dass Jordan im Aufzug verschwunden war, dann rollte er mit seinem Stuhl zu seinem Partner hinüber. „Und? Was hältst du von unserem neuen Teamchef?"
„Kann man sich auch als Mann auf der Karriereleiter nach oben schlafen?", entgegnete Vincent.
„Ich fürchte, dafür gibt es noch zu wenige Frauen in Führungspositionen."
„Dann müssen die in Chicago eine deutlich höhere Frauenquote haben." Nash nahm seinen Mantel und Nolan tat es ihm nach.
„Du meinst also, er hat es nicht verdient Supervisory zu sein."„Ich bitte dich. Er ist ein halbes Jahr jünger als wir. Was hat dieser Cohen, was wir nicht haben?" Sie stiegen in den Aufzug.
„Vielleicht einen Teamchef, der kein Mörder ist?", bot Nolan an, „Mal ehrlich. Der Mann hat einen guten Instinkt. Vielleicht hatte er einfach ein bisschen Glück."
Vincent hob die Hände. „Ja, gut. Schon verstanden. Du kannst ihn gut leiden."
„Cohen ist in Ordnung. Aber meine Sichtweise ist ja auch nicht von Eifersucht vernebelt, weil er mit meiner Ex-Freundin flirtet."„Ich bin nicht eifersüchtig", erwiderte Vincent heftig, „Von mir aus können die beiden miteinander machen, was sie wollen. Möglicherweise werden wir sie dann endlich los."
Nolan verschränkte die Arme vor der Brust und legte den Kopf schief. „Ich glaube dir kein Wort."
„Dann lass es." Trotzig wartete er darauf, dass die Aufzugtüren in die Wand glitten und ging geradewegs nach draußen. Natürlich war das gelogen. Er würde es zwar nie zugeben, aber er hatte vorhin zugehört als Cohen sich mit Jordan verabredet hatte. Und er hatte vor Wut gekocht.
Kurz vor seinem Auto hatte Dean ihn eingeholt und stellte sich ihm in den Weg. „Willst du das wirklich noch weiter durchziehen? Dir selbst und allen anderen etwas vorzuspielen?"„Dean, lass mich damit in Frieden." Er wollte sich an ihm vorbeidrücken, aber sein Partner hielt ihn etwas grob an der Schulter fest.
„Nein, ich lasse dich nicht in Ruhe. Es reicht langsam. Ich war die ganze Zeit auf deiner Seite, aber es ist nicht in Ordnung, was du gestern und heute abgezogen hast. Erst freundest du dich langsam wieder mit ihr an und dann behandelst du sie von dem einen auf den anderen Tag wieder wie Dreck. Das ist einfach nur egoistisch, Vincent. Ich weiß, dass dich Barrons Tod hart getroffen hat. Mich doch auch. Wir hätten beide etwas tun können, aber wir waren beide zu blind um zu sehen, dass sie unsere Hilfe gebraucht hätte. Doch das ist noch lange kein Grund, das an Jordan auszulassen. Sie kann nichts dafür. Dieses Mal nicht."
Vincent biss seine Zähne zusammen. Er wollte das alles nicht hören, aber Dean hatte recht. Er konnte das alles nicht ewig vor sich her schieben. Er musste endlich einen Schlussstrich ziehen und entscheiden, ob sie Freund oder Feind war. Leider war das in dieser Situation schwer zu beurteilen.
„Hör endlich auf dich selbst zu belügen", meine Nolan und ließ von ihm ab.„Du willst die Wahrheit?", zischte Nash plötzlich, „Die Wahrheit ist, dass ich jedes Mal, wenn Jordan Everton in dem Raum kommt, kurz vergesse zu atmen. Ich bekommen schwitzige Hände und habe Angst, dass man mein Herz pochen hört, das so heftig gegen meinen Brustkorb hämmert, dass es fast wehtut. Ich kann mich kaum konzentrieren wenn sie in der Nähe ist und wenn sie mich berührt erst recht nicht. Die Wahrheit ist, dass diese Frau mich in den Wahnsinn treibt!" Er wusste, dass sich das vollkommen übertrieben und reichlich unmännlich anhörte, es war aber nunmal wie er sich fühlte.
Nolan hob die Hände. „Wo ist dann bitte das Problem? Erzähl das nicht mir, sondern ihr. Ich gebe dir einen gut gemeinten Rat, Bruder. Spring endlich über deinen eigenen Schatten, sonst ist sie weg."
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Criminal 2 - Das Spiel des Teufels
ActionNach ihrer Verhaftung geht Jordan einen Deal mit dem FBI ein und unterstützt es fortan bei ihren Ermittlungen gegen den Herrscher. Doch der erweist sich als harter Gegner. Er versteckt nicht nur Bomben in der Stadt, von denen er verspricht jede Woch...