Vor der Tür hielt Vincent inne und fuhr sich durch die Haare. Er war erschöpft, verwirrt und verdammt, es brach ihm das Herz zu gehen. Doch das war es, was sie wollte und er akzeptierte das. Sie hatte Recht. Er musste wieder anfangen, sie als Mensch zu sehen. Sie war nichts selbstverständliches, doch das wurde ihm erst jetzt bewusst.
Nash ging zu dem Fahrstuhl und drückte auf den Knopf. Diese Frau war so verflucht vielschichtig und er begann erst langsam zu verstehen, was es bedeutete, dass sie ihm vertraut und sich ihm geöffnet hatte. Und er hatte es versaut. Es war nicht die Tatsache, dass er sie festgenommen hatte, sondern wie er sie danach behandelt hatte. Weder hatte er sie in Schutz genommen, als Kingston sie als Abfall bezeichnet hatte, noch hatte er ihr den Respekt gezollt, den sie verdient hatte. Aber das schlimmste war, dass er ihr das Gefühl gegeben hatte, dass sie es nicht wert war, dass man genauer hinsah.
Die Aufzugtüren öffneten sich und er starrte in den leeren Fahrstuhl. Lange. Dann, plötzlich, verstand er es. Er wusste, was sie wollte; was sie verdient hatte.
Er gab seinem Herzen einen Stoß und drehte sich wieder um.———}§{———
Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah auf, bewegte mich aber keinen Millimeter. Nach einer Weile wurde das Klopfen zum Hämmern und irgendwie wusste ich, dass derjenige erst damit aufhören würde, wenn ich öffnete. Ich stand auf und schleppte mich zur Tür. Dort fuhr ich mir einmal schnell über das Gesicht und gab mir Mühe nicht ganz so elend auszusehen, wie ich mich gerade fühlte. Dann öffnete ich sie.
Vincent stand davor. „Ich habe es endlich verstanden", sagte er, „Du willst, dass man hinter deine Maske sieht und als die Frau akzeptiert werden, die du bist. Und du willst..." Er zögerte, gab sich aber schließlich einen Ruck. „Du willst geliebt werden. Bedingungslos. Du willst, dass man um dich kämpft. Weil du es wert bist. Und das werde ich tun, Jordan. Ich werde nicht einfach gehen, wie ich es schon einmal getan habe. Ich werde..."
Weiter kam er nicht, denn ich hatte schon meine Hände auf seine Wangen gelegt und ihn geküsst. Er hatte recht. Es war genau das, was ich wollte. Nicht mehr. Ich dachte immer das sei zu viel verlang, aber Vincent hatte mir gerade das Gegenteil bewiesen.
Leise stöhnte er unter meinen Lippen, als hätte ich ihn von irgendwelchen Qualen erlöst und ich wusste genau wie er sich fühlte. Mir ging es genauso. Mein Körper, der gerade noch bleischwer gewesen war, schien auf einmal federleicht zu sein. Für eine Sekunde war er vollkommen überrumpelt, dann spürte ich seine Hände, wie sie sich in meinen Nacken legten. Leidenschaftlich erwiderte er den Kuss. Ich hörte wie die Tür hinter ihm zufiel. Er drängte mich nach hinten bis ich hart mit dem Rücken gegen etwas stieß, was mir in diesem Moment vollkommen egal war.
„Ich habe gar nicht gewusst wie sehr ich dich vermisst habe", brachte er schließlich hervor und ich lächelte.
Sofort fand sein Mund wieder den meinen und sein Kuss wurde noch stürmischer, beinahe wild. Erregung durchflutete meinen Körper und ließ mein Herz schneller schlagen. Durch meine Adern schien Feuer zu fließen und innerhalb von Sekunden glühten meine Wangen. Er vergrub seine Finger in seinen Haaren und meine fuhren seinen sehnigen Rücken entlang, unter denen sich jeder einzelne Muskel abhob. Sie waren hart und angespannt, was mich noch mehr zum Kochen brachte.
Schließlich wanderten seine Hände meinen Rücken herunter und er hob mich ein wenig an. Ich umschlang seine Taille mit meinen Beinen und so waren wir uns noch näher. Die Elektrizität knisterte so heftig zwischen uns, dass ich es kaum aushielt. Vincent setzte sich in Bewegung und fand fast instinktiv mein Schlafzimmer, wo er sich nach vorne beugte und mich auf dem Laken ablegte. Ich wollte ihn erst nicht loslassen, doch als er begann an meinen Knöpfen herum zu nesteln, ließ ich doch von ihm ab. Bereitwillig ließ ich ihn meine Bluse ausziehen, sodass ich in Unterwäsche vor ihm lag. Sofort beugte er sich wieder über mich und küsste mich weiter.
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Criminal 2 - Das Spiel des Teufels
ActionNach ihrer Verhaftung geht Jordan einen Deal mit dem FBI ein und unterstützt es fortan bei ihren Ermittlungen gegen den Herrscher. Doch der erweist sich als harter Gegner. Er versteckt nicht nur Bomben in der Stadt, von denen er verspricht jede Woch...