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Am nächsten Morgen verabschiedete sich Paddy nach dem Frühstück mit einem Kuss von Fee und stieg dann ins Auto. Sie winkte ihm nach und kämpfte mit verschiedensten Gefühlen. Aber die Mädchen brauchten ihre ganze Aufmerksamkeit, bis sie für den Kindergarten fertig waren und nachdem sie sie dorthin gebracht hatte, wartete die Arbeit auf sie. Sie hatte sich am Tag vorher für ihren Geburtstag frei genommen und nun lag ein ganzer Haufen für sie bereit.

Jeden Tag mehr, den Paddy weg war, fühlte es sich für Fee irrealer an, was zwischen ihnen war. Sie telefonierten mehrmals am Tag und Fee kam sich immer wie ein verliebter Teenager vor. Am Tag vor Weihnachten kam ein großes Paket von Paddy an und Fee öffnete es an Heilig Abend gemeinsam mit den Kindern unterm Weihnachtsbaum. Für jeden hatte er ein Geschenk hinein getan. Tim bekam ein Teil für die Gitarre, von dem Fee nicht einmal wusste, wofür es war. Liese und Lotte bekamen Puppen, die sie sich gewünscht hatten. Diese konnten weinen und lachen und die Mädchen waren selig. Fee öffnete neugierig ihr Geschenk und sie sah verwirrt auf die Luftschlangen die darin waren. Liese und Lotte zogen die Luftschlangen aus der Schachtel und darunter entdeckte Fee ein paar Handschuhe. Sie lachte, denn sie hatte das letzte Mal, als sie mit Paddy spazieren gewesen war, schrecklich gefroren und über ihre Handschuhe geschimpft. Unter den Handschuhen war ein Kuvert und Fee zog die schöne Weihnachtskarte heraus. „Dear Fairy, ich wünsche dir und deiner Familie ein wunderschönes Weihnachtsfest. Ihr habt es bestimmt wunderschön und gemütlich und wahrscheinlich auch ein bisschen aufregend. Genieße die Stunden mit deinen Liebsten! Ich denke an dich und vermisse dich und euch. Mein Geschenk für dich ist gleichzeitig ein Geschenk für mich und ich hoffe sehr, du bist mir nicht böse, dass ich mich schon wieder selbst einlade. Wenn du damit einverstanden bist, dann besuche ich euch am 27.12. Und mein Geschenk und auch das von Tim ist es, dass wir zwei zusammen Essen gehen. Tim passt auf die Mädchen auf. Das größte Geschenk für mich in diesem Jahr ist, dass wir zwei uns kennen gelernt haben. Und ich freue mich sehr darauf, dass wir zwei gemeinsam in das neue Jahr hineinfeiern können. Merry Christmas to you my lovely fairy" Fee sah auf und merkte, dass Tim sie grinsend beobachtete. „Soso, ihr zwei steckt also unter einer Decke?" „Ja, Paddy hat gefragt, ob ich auf die beiden aufpassen kann, solange ich noch da bin und da ich am 28.12. nach London zurückfliege, machen wir das so. Paddy würde gerne mit dir zusammen Silvester feiern." „Oh ja, natürlich." „Paddy hatte Sorge, dass das zu wenig ist, aber ich habe ihm gesagt, dass dir Geschenke nicht so viel bedeuten, sondern dass du lieber mit Menschen etwas machst, die dir wichtig sind. Und ich habe den Eindruck, dass ihr zwei euch ganz schön wichtig seid," setzte Tim hinterher. „Da hast du vielleicht Recht. Ich weiß selber noch nicht so genau, was wir sind und wie wir zwei ja schon besprochen haben, gehen dich Details auch nichts." „Mama ganz ehrlich, ich will auch gar keine Details wissen! Was mich angeht, so hast du kein Liebesleben, oder sowas. Aber natürlich möchte ich, dass du glücklich bist und was ich bis jetzt gesehen habe, so macht er dich ziemlich glücklich."

Fee sagte nichts dazu, aber sie nickte. Ja, Paddy machte sie glücklich. Nein, ein Geschenk brauchte sie nicht. Dass Paddy so gerne bei ihr war, dass er mit ihr Silvester feiern wollte und dass er sich die Zeit frei schaufelte, um so bald schon wieder zu ihr zu kommen, dass war viel wert.

Die Weihnachtsfeiertage verflogen mit ganz viel wertvoller Familienzeit und es gab sogar ein paar kostbare Schneeflocken, über die sich die Kinder sehr freuten. Am 27.12. klingelte es kurz vor dem Mittagessen an der Tür und da war er: Paddy! Dick eingepackt in einen Anorak und mit Mütze auf dem Kopf stand er lächelnd vor der Tür. Noch bevor Fee ihn begrüßen konnte, kamen Liese und Lotte jubelnd angerannt und umarmten ihn. „Hallo ihr wilden Mäuse. Darf ich auch reinkommen?" „Jaja, komm rein. Wir haben so tolle Geschenke bekommen." Die beiden rannten ins Wohnzimmer zurück und Paddy betrat den Flur. Er und Fee standen sich einen Moment gegenüber, dann umarmte er sie und küsste sie. „Frohe Weihnachten noch. Ich habe dich vermisst!" „Ich dich auch!" Fee war ein wenig verlegen. Aber das legte sich sehr schnell. Nach kurzer Zeit war es so, als wäre Paddy nie weggewesen. 

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