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Die Wochen bis zu ihrem gemeinsamen Urlaub flogen nur so dahin. Aber davor standen ja noch so viele Dinge an. Liese und Lotte hatten Geburtstag und Fee richtete für sie eine Pferdegeburtstagsfeier aus. Das erste Schuljahr neigte sich dem Ende und mit ihm lauter kleine Events die ziemlich zeitintensiv in der Vorbereitung waren. Fee war gefühlt ständig damit beschäftigt etwas zu backen, oder zu basteln oder sonst irgendwie vorzubereiten.

Und dann würde auch Paddy ganz, ganz bald nach Hause kommen. Fee zählte schon die Tage bis er endlich nach Hause kam. Fee machte sich Sorgen, weil Paddy wieder erkältet war, aber er wollte davon nichts hören. Zwei Wochen vor ihrem Urlaub war Paddy wieder zu Hause und Fee zwang ihn dazu zum Arzt zu gehen, auch wenn sie wusste, dass sie ihren Mann damit sehr nervte. Aber Paddy sah nicht gut aus und er hatte definitiv Fieber und einen seltsamen Husten. Er ließ sich schließlich überreden zu seinem Hausarzt zu gehen, der ihn an einen Pneumologen überwies. Paddy kam an diesem Abend sehr spät nach Hause. „Fee, ich muss morgen früh weg. Es tut mir leid, aber ich habe einen wichtigen Termin herein bekommen." Paddy sah sehr blass aus und ging gleich schlafen. Als Fee am nächsten Morgen aufwachte, war Paddy schon weg. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er aufgestanden war. Auf ihrem Kopfkissen lag ein Zettel: „Ich bin schon unterwegs. Ich liebe dich." Paddy hatte darauf eine seiner Figuren gemalt mit einem großem Herzen. Fee überkam auf einmal ein großes Gefühl der Angst. Mit zitternden Fingern nahm sie das Blatt in die Hand und strich über das Herz. Als Lotte ins Schlafzimmer stürmte, legte Fee den Zettel weg und stand auf. Den ganzen Tag über war sie unruhig, ohne, dass sie wusste, warum.

Wenige Tage später sah Fee erstaunt, dass Paddys Auto im Hof stand, als sie mit Liese und Lotte nach Hause kam. Er hatte gar nichts davon gesagt, dass er vor ihrem Urlaub noch einmal nach Hause kommen wollte. Überhaupt hatte er sich in den letzten Tagen kaum gemeldet. Aber Fee wusste ja, dass er viele Termine hatte, damit er dann so lange frei machen konnte. Sie betraten das Haus und sie suchte ihren Mann, aber er war nicht da.

In der Küche stand ein schöner Blumenstrauß über den Fee sich sehr freute. Aber Paddy war nicht da.

Sie versuchte Liese und Lotte dazu zu motivieren ihre Hausaufgaben zu machen und versprach ihnen, dass sie danach zusammen Waffeln machen würden. Die Mädchen hatten schon die Waffeln verputzt und waren zu Mari gelaufen, um zu fragen, ob sie Zeit hatte mit ihnen zu spielen, als die Haustür aufgeschlossen wurde. „Hallo mein Schatz, ich bin in der Küche. Möchtest du Waffeln?" rief Fee laut zur Begrüßung. „Gerne." Fee hielt inne, Paddys Stimme hatte sich seltsam angehört. Aber als er kurz darauf in die Küche kam, umarmte er sie und küsste sie. „Vielen Dank für die schönen Blumen. Wie schön, dass du da bist." Paddy lächelte Fee bei ihren Worten an und zog sie noch einmal für eine lange Umarmung an sich. „Ist alles in Ordnung?" „Ja, ich bin nur früher fertig geworfen." „Du bleibst bis zum Urlaub hier? Das ist ja toll. Dann kannst du dich noch ein bisschen erholen." „Ja, das habe ich mir auch gedacht. Wenn du noch eine hast, dann nehme ich sehr gerne eine Waffel, es riecht sehr gut hier." Paddy lehnte sich an einen Schrank und sah Fee dabei zu, wie sie das Waffeleisen wieder anstellte und ihm eine frische Waffel machte. „Möchtest du auch einen Kaffee oder Tee?" „Nein, vielen Dank. Ich nehme mir ein Wasser." Er holte sich ein Glas und hielt es unter den Wasserhahn.

„Können wir uns nach draußen setzen?" fragte Paddy. „Ja klar." Die beiden setzten sich auf die Terrasse. „Es ist einfach schön hier. Fee, es tut mir so leid, dass ich so wenig hier war bei euch die letzten Jahre. Ich weiß gar nicht, warum." Paddy griff nach Fees Hand und drückte sie. Sie sah ihn erstaunt an, er hatte das so eindringlich gesagt. „Es ist alles in Ordnung. Du bist ja jetzt hier. Ich freue mich sehr und auch auf unsere gemeinsame Zeit." „Bist du mir sehr böse, wenn wir doch etwas anderes machen im Urlaub?" Fees Herz schlug schneller. Paddy hörte sich so seltsam an und sie überkam ein starkes Gefühl der Unruhe. „Möchtest du doch nicht mit uns wegfahren?" „Doch, natürlich. Aber ich habe irgendwie keine Lust mehr auf Berge und Italien. Ich würde euch lieber andere Dinge zeigen" „Wir fahren mit dir hin, wo du hinmöchtest." Fee rutschte näher zu ihrem Mann und legte ihm den Arm um. „Was ist los? Du wirkst so angespannt?" „Mir ist einfach viel klar geworden in der letzten Zeit." Er zog Fee zu sich auf den Schoss, schlang seine Arme um sie und zog sie eng an sich. Paddy legte seinen Kopf auf ihre Schulter und hielt sie fest. Fee war verunsichert, natürlich war Paddy oft liebevoll, aber er war irgendwie anders. Aber sie hatte das Gefühl, dass sie nicht nachfragen sollte. Fee wusste nicht warum, aber sie wusste, dass sie ihn nicht bedrängen durfte, dass er mit ihr reden würde, wenn er so weit war über das zu sprechen, was ihn so beschäftigte. Er wollte ihre Nähe, also sollte er ihre Nähe haben, nichts lieber als das. Fee versuchte ruhiger zu werden und ihm die Nähe zu geben, die er brauchte. Lange saßen sie so eng aneinander gekuschelt da. Bis Paddy Fee schließlich sacht von seinem Schoß schob und aufstand. „Es wird langsam kalt, wo sind denn Liese und Lotte eigentlich?" „Sie spielen mit Mari. Oh es ist ja schon ganz schön spät, ich sollte mit dem Kochen anfangen und die Mädels holen." „Kann ich sie abholen?" „Ja klar, sie werden sich sehr freuen dich zu sehen." „Wenn sie Lust haben, machen wir vielleicht noch einen kleinen Spaziergang, okay?" „Ja natürlich. Bis gleich." Paddy kam noch einmal zurück zu Fee und gab ihr einen Kuss.

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