Fee war total aufgeregt. Sie fuhr mit Silas zum Haus von Juli und ihrer Familie und sie fingen an zu arbeiten. Sie mähten den hohen Rasen mit einer Elektrosense, schnitten Büsche zurecht und dann gingen sie gemeinsam durch den Garten. Bei ihrem ersten Besuch hatten sie einen groben Plan gemacht, wie sie alles gestalten könnten. Nun, da sie einen großen Teil des Überwuchses entfernt und auf Silas Anhänger geladen hatten, konnten sie erst richtig sehen, wie groß der Garten war und die Möglichkeiten noch besser einschätzen. Sie passten ihre Pläne an und warfen sich Ideen zu. Mehrfach gingen sie auf und ab und sahen sich die verschiedenen Stellen an. Dann stellten sie sich auf die Terrasse und Fee machte eine grobe Skizze davon, was sie besprochen hatten. Sie hielt das Blatt hoch und gemeinsam sahen sie von Skizze zu Garten hin und her. „Ich glaube, das wird wirklich gut. Mit dem Budget macht es auch echt Spaß zu arbeiten. Wir telefonieren morgen oder übermorgen nochmal und stimmen uns nochmal ab," beschloss Silas. Sie fuhren wieder zurück nach Hause und unterhielten sich über alles Mögliche. „Ich finde es toll, wie viele Ideen du hast. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit," sagte Silas beim Abschied.
Fee war glücklich. Es machte ihr so viel Spaß an der kompletten Umgestaltung des Gartens von Juli und ihrer Familie mitzuwirken. Dieses Hands-on überall mit dabei sein, sie hatte vollkommen vergessen, wie gut sich das anfühlte. Jedes Wochenende fuhr sie mit Silas nach München. Ihre Töchter waren mal bei Barbara, mal bei Julia, mal bei Evi untergebracht und sie konnte sich mit Silas austoben. Sie gruben um, pflanzten ein, bauten auf, pflasterten und Fee fuhr jedes Mal erschöpft, aber glücklich zurück.
Das Einzige was ihr Sorgen machte, war Paddy. Fee war richtig erschrocken, als sie ihn bei einem Fernsehauftritt gesehen hatte. Er sah richtig krank aus und als sie telefonierten, flehte sie ihn an, sich eine Auszeit zum Auskurieren zu nehmen, aber er wollte nicht auf sie hören. Er fing sich auch noch eine Erkältung ein und Fee machte sich wirklich große Sorgen um ihn. Sie verstand nicht, warum er so unverantwortlich mit seiner Gesundheit um ging. Aber er war erwachsen und so schwer es ihr auch fiel, sie musste seine Entscheidungen akzeptieren.
Aber wenn er nach Hause kam, dann würde sie ihm eine Standpauke halten, das nahm sie sich fest vor. Als er dann aber blass und sichtlich krank nach Hause kam, da wollte sie nichts lieber, als dass es ihm möglichst bald wieder besser ging. Nur wenige Tage gönnte sich Michael Patrick Zuhause, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. „Ich weiß, dass du das nicht hören willst, aber du musst dich auskurieren. Dein Husten hört sich schrecklich an. Du gehörst ins Bett und nicht auf die Bühne," schimpfte ihn Fee. „Es geht mir schon viel besser. Du hast dich so gut um mich gekümmert und bald habe ich ja ein paar Wochen frei. Darauf freue ich mich schon sehr."
Ja, Fee freute sich auch schon darauf, dass Paddy in diesem Jahr keine Sommertour hatte und sich einige Wochen frei genommen hatte. Er würde fast die ganzen Sommerferien da sein und hatte schon viele Pläne, wohin sie mit ihren Töchtern verreisen könnten.
Michael Patrick war kaum weg, da überschlug sich bei Fee gefühlt alles. Der Garten von Juli und Torben war so gut wie fertig, es fehlten nur noch ein paar Kleinigkeiten und Fee konnte es kaum erwarten zu sehen, wie es ihrer Freundin gefiel. Sie hoffte sehr, dass sie deren Geschmack getroffen hatte.
Aber die Arbeit im Dorfladen machte Fee einfach keinen Spaß mehr. Seitdem die Leitung wegen Meinungsverschiedenheiten sehr kurzfristig gegangen war, lief nichts mehr rund und es gab sehr viele Spannungen. Mit sehr gemischten Gefühlen ging Fee daher zu einem Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden, der sie zu sich gebeten hatte. Eine Stunde später verließ sie vollkommen ungläubig den Raum und rief Paddy an, kaum, dass sie den Laden verlassen hatte. „Sie haben mir den Job angeboten." „Welchen Job? Den in dem Hotel? Das ist ja super." „Nein, da habe ich erst nächste Woche ein Vorstellungsgespräch. Im Dorfladen. Sie haben mir die Stelle der Leitung angeboten." „Oh." Fee merkte, dass Paddy nicht so genau wusste, was er dazu sagen sollte. „Ich will den Job nicht, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass sie mir die Leitung anbieten." „Warum denn nicht? Du kennst dich aus. Du bist top qualifiziert und wahrscheinlich denken sie, dass du definitiv viel professioneller bist, als die anderen." „Aber ich kann doch darüber nicht wirklich nachdenken." „Nachdenken kannst du schon. Du solltest nur nicht überstürzt etwas annehmen, was nichts für dich ist. Eigentlich hast du dich doch auf verschiedene Stellen beworben, weil dir die Arbeit im Dorfladen keinen Spaß mehr macht." „Ja, das stimmt." „Es tut mir leid, aber ich muss wieder zurück. Wir können ja später noch einmal telefonieren. Hab dich lieb!" „Ich dich auch. Danke." Fee war immer noch vollkommen überrascht. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass man ihr die Leitung des Dorfladens anvertrauen würde. Sie ärgerte sich über sich selbst, dass sie das tatsächlich in Erwägung zog. Es schmeichelte ihrem Ego sehr und das störte sie. Die Arbeit hatte ihr die letzten Monate keinen Spaß gemacht. Vor allem die letzten Wochen war sie extrem ungern hingegangen. Sie hatte sich auf alles beworben, was irgendwie in Frage kam. Und jetzt zog sie es auch nur für eine Sekunde in Erwägung beim Dorfladen zu bleiben? Was stimmte nicht mit ihr?
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Bleib bei mir - Bitte!
FanficMichael Patrick Kelly spielt ein kleines Konzert. Fee ist total aufgeregt. Sie wird ihm zum ersten Mal in ihrem Leben begegnen. Wie er wohl ist? Die Begegnung entwickelt sich ganz anders, als Fee sich das vorgestellt hat ....