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Nur gemeinsam in die Decke gewickelt, kuschelte sich das frisch verlobte, überglückliche Paar eng aneinander. „Fee, können wir so schnell wie möglich heiraten? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum es mir so wichtig ist, aber es fühlt sich so an, als könnte ich nicht warten. Ich möchte, dass du ganz mir gehört." Sie sah ihn erstaunt an. Warum hatte er es so eilig? Aber worauf sollten sie warten? „Ja, das können wir." „Ähm, ich wollte dich etwas fragen. Könntest du dir vorstellen, dass ich Liese und Lotte adoptiere? Ich wäre sehr gerne ihr Vater, also ich meine auch rechtlich." Fee wurde es ganz warm ums Herz. Es bedeutete ihr unendlich viel, dass er sie das fragte. Dass war ihr sogar wichtiger als der Heiratsantrag. Er wollte, dass sie eine wirkliche Familie waren. Er liebte ihre Töchter so sehr, dass er sich wünschte, dass sie ganz zu ihm gehörten. Wenn es nach ihr ging, dann war ihr nichts lieber, als dass er ihr Vater wurde. Sie wünschte Liese und Lotte so sehr einen Vater. „Können wir sie bitte fragen? Ich möchte das nicht entscheiden, ohne sie zu fragen, auch wenn sie natürlich nicht wirklich verstehen können, was das alles bedeutet, aber ..." „Ja natürlich." Wenn man platzen könnte vor Glück, dann müsste es eigentlich jetzt laut Peng machen, dachte Fee und grinste bei ihrem Gedanken. Sie nahm einen Schluck von ihrem Champagner. „Sollen wir Tim anrufen?" „Jetzt?" „Ja, bei ihm ist jetzt Tag." Fee war ein bisschen überrascht und auch überfordert. Vor allem, als Paddy ihr ihr Oberteil zuwarf und sich seinen Pulli wieder anzog. Als sie zumindest obenherum angezogen waren, trank Paddy sein Glas aus und schenkte ihnen beiden noch einmal Champagner nach.

Dann deckte er sich und Fee ordentlich zu und machte einen Videoanruf bei Tim. „Hallo, alles in Ordnung?" Tim sah sehr erstaunt an. „Ja, es geht uns sehr gut. Stören wir dich?" fragte Paddy und Fee kicherte. „Nein. Ich gehe kurz raus, hier ist es so laut." Fee konnte im Hintergrund sehen, dass Tim in einer Art Diner war. Dann waren im Hintergrund Bäume zu sehen. „Also was gibt es? Bei euch muss es ja mitten in der Nacht sein, ich kann euch auch kaum sehen. Es ist ganz dunkel bei euch." Fee wollte aufstehen und Licht anmachen, da fiel ihr gerade noch rechtzeitig an, dass sie untenherum nur mit einer Decke zugedeckt war. Sie hüstelte verlegen und drehte sich kurz weg. Paddy knipste eine kleine Stehleuchte an, die neben ihm auf einem Tischchen stand. „Besser?" fragte er grinsend. Fee hatte das Gefühl, dass sie knallrot angelaufen war. Sie fühlte sich in der Situation ziemlich unwohl. Aber Paddy schien es einfach nur lustig zu finden. „Was ist los? Warum ruft ihr mitten in der Nacht an?" fragte Tim verwirrt. Er schien die gute Laune, fast Albernheit nicht deuten zu können. „Wir wollten dir unbedingt etwas erzählen." Paddy wedelte mit der Hand vor dem Handy herum und Fee konnte ihrem Sohn die Verwirrung ansehen. „Häh?" fragte dieser nur verständnislos. Fee stieß Paddy in die Seite und er räusperte sich. „Sorry. Der Champagner wirkt wohl langsam." „Champagner? Hast du sie gefragt?" „Ja und sie hat ja gesagt. Und das obwohl sie mich kennt." „Stimmt, obwohl sie dich kennt." Tim lachte und Fee beobachtete Paddy, wie er mit ihrem Sohn sprach. Wieder wurde ihr Herz ganz warm, als sie sah, wie gut die beiden sich verstanden. Das war ihr so wichtig.

Als sie hörte, dass Tims Stimme sich veränderte, schrak sie aus ihren verträumten Gedanken hoch. „Aber Paddy, wenn du ihr jemals absichtlich weh tust, dann kriegst du Ärger mit mir. Du weißt, dass es mich überhaupt nicht interessiert, ob du berühmt bist, oder nicht. Mama hat es verdient, dass du sie gut behandelst, dass du immer ehrlich zu ihr bist. Wenn du sie verarscht oder ihr sonst irgendwie weh tust, dann ..." „Tim," rief Fee erschrocken dazwischen. Paddy lächelte sie an. „Fee, das ist in Ordnung. Ich habe nichts anderes erwartet. Tim, ich liebe deine Mutter über alles und ich würde ihr nie absichtlich weh tun! So, jetzt geh du zurück zu deinen Freunden und wir feiern hier noch ein bisschen. Schönen Abend Tim." „Kann ich noch kurz mit Mama sprechen?" Paddy reichte Fee sein Handy. „Mama? Bist du glücklich?" fragte Tim leise. „Ja, ich bin glücklich. Überrascht, aber sehr glücklich. Aber ich vermisse dich so!" „Ach Mama, hör auf damit. Trink Champagner und feiere! Ich freu mich für euch!" Tim legte auf und Fee gab Paddy sein Handy zurück.

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