Viel zu schnell war Paddys freie Zeit schon wieder vorbei und der Alltag schluckte ihn und auch Fee. Sie brachte die Kinder in den Kindergarten, arbeitete im Dorfladen, holte die Kinder wieder ab. Kümmerte sich um sie, machte den Haushalt und den Garten und am nächsten Tag wieder von vorne. Fee mochte ihr Leben in Bayern einerseits, aber andererseits wünschte sie sich ihr altes Leben mit dem Tagungshaus, dessen Leitung sie einfach viel mehr erfüllt hatte, als die Arbeit im Dorfladen, und vor allem Juli zurück. Sie hatte zwar ein paar Bekannte inzwischen, vor allem auch über die Kinder, aber es war nicht das Gleiche wie eine langjährige Freundschaft. Auch tat sie sich sehr schwer damit sich mit Leuten neu anzufreunden, denn sie wollte ja nicht verraten, wer der Mann in ihrem Leben war und sie wollte auch niemanden zu sich einladen. Barbara war die Einzige, die von Paddy wusste.
Da Paddys freie Zeit sehr rar war, nahm Fee irgendwann die Einladung von Silas ein, ihn und seine Familie mit den Mädchen zu besuchen, damit sie sich die Grillstelle ansehen konnte. Er hatte im Herbst noch ein paar Sachen gepflanzt, die man erst jetzt einpflanzen konnte. „Dann sehen wir uns morgen Nachmittag, ich freue mich." Silas stieg ins Auto und fuhr davon. Fee ging zum Haus zurück und drehte sich dann noch einmal um, als sie das Knirschen von Autoreifen auf dem Kies der Einfahrt hörte. Sie dachte, dass Silas etwas vergessen hätte. Die Freude war groß, als sie sah, dass es Paddy war, der hinter dem Steuer eines ihr unbekannten Autos saß. „Hi my fairy." Paddy stieg aus und umarmte Fee. „Hallo, das ist ja eine tolle Überraschung." „Ja, ein Termin hat sich verschoben und ich muss erst am Freitag wieder da sein. Also habe ich den nächsten Flug nach München genommen und bin hergekommen." „Wie schön." Fee umarmte Paddy noch einmal. Sie freute sich so ihn zu sehen. „Ach jetzt habe ich gerade mit Silas etwas für morgen Nachmittag ausgemacht, aber ich rufe ihn nachher an und sage ihm ab." „Was hast du denn ausgemacht?" „Ich habe dir doch erzählt, dass er uns in seinem Garten etwas zeigen wollte. Er hat die Mädchen und mich zum Grillen morgen Nachmittag eingeladen. Es soll ja noch einmal richtig warm werden." „Das macht doch nichts. Wenn es für dich in Ordnung ist, dass ich mitkomme?" „Natürlich, dann sage ich ihm nachher nur kurz Bescheid." „Stimmt, nicht, dass es für mich nicht genug zu essen gibt." Paddy legte Fee den Arm um und sie gingen lachend ins Haus.
So fuhren sie also am nächsten Nachmittag zu viert zu Silas. Sie stiegen aus und Silas begrüßte sie, begleitet von zwei Hunden. „Habt ihr Angst vor Hunden?" fragte er. „Nein, die sind ja süß. Wie heißen sie denn?" „Das ist Terence und das ist Bud." „Coole Namen." Paddy schüttelte Silas die Hand. „Danke, dass ich mich mit einladen durfte." „Klar, die Einladung galt ja ursprünglich euch beiden. Aber du bist halt so viel unterwegs." „Hallo." Eine dunkelhaarige Frau kam zu ihnen und begrüßte sie. „Meine Frau Julia." „Schön, dass ihr gekommen seid. Kommt doch mit in den Garten. Die Kinder spielen dort auch irgendwo. Ronja, Leo, kommt bitte mal her. Unser Besuch ist da." Fee starrte die Frau an und traute ihren Ohren und Augen nicht. Diese Sprachmelodie. Ihr Herz ging auf. „Alles in Ordnung?" fragte Paddy irritiert. Fee drehte sich zu ihm. „Ich glaube, ich kenne sie." „Du hast sie bestimmt schon gesehen. Vielleicht im Ort oder so." „Nein, von früher. Hör doch mal. Sie kommt von mir zu Hause." Paddy hörte zu, wie sich Julia mit Silas über irgendetwas unterhielt. „Du könntest Recht haben. Das hört sich norddeutsch an." „Was ist los?" fragte Silas erstaunt. „Ich glaube ich kenne deine Frau von früher, kann das sein?" „Julia?" Sie kam zu ihnen. „Klär unsere Gäste mal auf." „Wegen was?" „Fee meint, sie kennt dich." „Ja?" Julia sah Fee mit leicht zusammen gekniffenen Augen an. „Wie meinst du das?" „Von früher." Fee sagte, wo sie herkam. „Klar kennen wir uns dann." Es stellte sich heraus, dass Julia aus dem Nachbarort kam und die beiden sich mit Sicherheit auf irgendwelchen Dorffesten oder ähnlichem begegnet waren. „Die Welt ist doch wirklich ein Dorf." Silas schüttelte verwundert den Kopf und Paddy lachte. Fee und Julia waren innerhalb kürzester Zeit vertieft darin Anekdoten auszutauschen. Sie waren sich auf Anhieb sympathisch.
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Bleib bei mir - Bitte!
FanfictionMichael Patrick Kelly spielt ein kleines Konzert. Fee ist total aufgeregt. Sie wird ihm zum ersten Mal in ihrem Leben begegnen. Wie er wohl ist? Die Begegnung entwickelt sich ganz anders, als Fee sich das vorgestellt hat ....