Als Fee am nächsten Tag ins Krankenhaus kam, war die Visite gerade vorbei. „Fee, es gibt tolle Neuigkeiten," begrüßte Paddy sie bestens gelaunt. „Die Ärzte haben vorsichtige Entwarnung gegeben und wir wechseln in ein normales Zimmer und wenn alles so bleibt, dann können wir Weihnachten auf jeden Fall zu Hause feiern." „Wirklich?" Fee sah Paddy ungläubig an. „Ja. Wir werden gleich umgezogen." „Das ist ja toll." Fee freute sich sehr, vor allem weil es ja hieß, dass die Ärzte sicher waren, dass es Liese und Lotte wirklich besser ging. Sie war Nachts immer wieder hochgeschreckt und hätte am liebsten Paddy angerufen um ihn zu fragen, ob es ihren Töchtern wirklich gut ging. Sie hatte sich dazu zwingen müssen, dies nicht zu tun.
Mittags ging Fee mit Tim außerhalb des Krankenhauses essen. „Mama, ich bin so froh, dass es euch besser geht. Dann kann ich morgen beruhigt zurückfliegen." Fee verkniff sich ein ‚Morgen schon'. Sie hatte total vergessen, dass er ihr gesagt hatte, dass er noch Tests schreiben musste vor den Weihnachtsferien, diese aber natürlich verschoben hätte, wenn es Liese oder Lotte nicht gut gegangen wäre. Fee durfte daran nicht denken. Ihr brach kalter Schweiß aus, sobald sich ihre Gedanken in diese Richtung verwirren wollten. „Muss Paddy wieder zu seinen Terminen?" „Ja eigentlich schon. Sein Manager ist nicht sehr erfreut, dass er so viel verschoben hat und ich glaube, er hat übermorgen einen ziemlich großen Fernsehtermin. Ich sage ihm nachher, dass er fahren soll. Weihnachten ist er ja sowieso wieder da." „Weißt du was? Ihr zwei nutzt es jetzt aus, dass ich da bin und macht einen Spaziergang oder sonst was."
Tatsächlich machten Paddy und Fee einen langen Spaziergang. „Ich glaube, du solltest wieder arbeiten gehen," sagte sie leise. „Bist du dir sicher?" „Ja, es ist ja auch nicht mehr lange bis Weihnachten und dann bist du ja wieder da." „Ja. Ich habe das Kloster schon abgesagt, dass wäre jetzt nicht richtig, das hole ich nach." „Aber..." Fee sprach nicht weiter, sie wusste, dass es vielleicht wirklich die richtige Entscheidung war. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich die ganze Zeit mit den beiden alleine sein wollte. Zumal sich ihre Rippen und Hüfte immer mehr bemerkbar machten. „Es tut mir so leid, ich weiß ja, wie sehr du dich darauf gefreut hast. Und wahrscheinlich bräuchtest du es jetzt noch viel mehr." „Ja ich habe mich sehr darauf gefreut, aber es gibt definitiv Wichtigeres. Du hast ja keine Ahnung, wie dankbar ich Gott bin, dass es euch so gut geht. Ich spreche jeden Tag mehrfach ein Dankgebet. Das Kloster wartet auf mich. Ich vermisse euch jetzt schon." „Ich dich auch. Aber du musst arbeiten und wir sind hier ja in guten Händen." „Wenn irgendetwas ist, dann melde dich, ja?" „Mache ich," sagte Fee, hatte es aber eigentlich nicht unbedingt vor. Paddy sollte wieder seinen Alltag haben.
„Na komm, ruf Pino an und mach ihn glücklich." Fee lachte, denn Paddy hatte sein Handy schon in der Hand. Sie grinste während Paddy mit Pino telefonierte, denn dieser schien wirklich glücklich zu sein. „Viele Grüße von Pino. Und er hat auch gefragt, ob es dir, also euch wirklich wieder so gut geht, dass ich morgen starten möchte." „Ja, das tut es." „Er hat alle Termine ja abgesagt, aber es stehen so viele aus, dass ich viele Interviews und sowas nachholen kann. Und übermorgen bin ich in dieser Benefizgala." „Ja, da kann ich dich im Fernsehen sehen. Und während dich alle Frauen anhimmeln, weiß ich, dass du bei mir unterm Weihnachtsbaum liegen wirst." Paddy lachte bei Fees Worten und zog sie für einen langen Kuss zu sich heran. „Apropos Weihnachtsbaum. Sowas haben wir ja noch gar nicht." „Das kriege ich schon hin." „Ruf einfach Silas an, er hilft dir bestimmt." „Mach dir keine Sorge, ich kriege das schon hin und wenn wir keinen Baum haben, dann ist es halt so. Oh es fehlen auch noch etliche Weihnachtsgeschenke." „Fee, bitte mach dir keinen Stress. Das Einzige, das wichtig ist, ist, dass es euch gut geht." „Und dir auch. Pass bitte gut auf dich auf." „Das mache ich. Ach, eigentlich will ich gar nicht weg."
Fee wünschte sich, sie hätte Paddy nicht gesagt, dass er wieder fahren sollte. Er verabschiedete sich abends und fuhr nach Hause um zu packen. Als er weg war bekam Fee auf einmal Angst. Angst davor alles alleine schaffen zu müssen. Angst davor, dass es Liese oder Lotte auf einmal doch nicht so gut gehen könne und dann wäre er nicht da. Angst davor alleine zu sein. Angst, dass Paddy etwas passieren könnte. Fee versuchte die Angst zu bekämpfen.
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Bleib bei mir - Bitte!
أدب الهواةMichael Patrick Kelly spielt ein kleines Konzert. Fee ist total aufgeregt. Sie wird ihm zum ersten Mal in ihrem Leben begegnen. Wie er wohl ist? Die Begegnung entwickelt sich ganz anders, als Fee sich das vorgestellt hat ....