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Paddys Sommertour begann und er war sehr viel unterwegs. Wenn er Fee anrief, dann hörte er sich sehr zufrieden an, aber er hatte meistens fast keine Zeit mit ihr zu sprechen. Zu einem Open-Air Konzert, dass nicht so weit von Fees Zuhause entfernt war, fuhren Fee und Juli gemeinsam. Liese und Lotte würden bei Julis Kindern übernachten und ihr Mann passte auf sie auf.

Fee war total aufgeregt, als sie das Gelände betraten. Es war zwar bei weitem nicht ihr erstes Konzert von Paddy, aber sie war total nervös. Paddy jetzt live zu erleben, da sie ihn näher kannte, da er ihr Freund war, fühlte sich komplett anders an. Fee nahm viele Songs ganz anders wahr als früher. Paddy war bestens gelaunt und machte viele Späße auf der Bühne. Nach dem Konzert gingen Fee und Juli backstage. Paddy hatte das vorher für sie arrangiert und sie wurden ohne Probleme durchgelassen. „Hallo Juli, schön dich zu sehen. Hi Fee. Sorry, ich bin zu verschwitzt." Paddy umarmte Fee nicht, strahlte sie aber so an, dass ihr Herz schneller schlug. Er hatte ihr vorher schon erklärt, dass sie ein wenig Abstand halten würden, damit sie keine Aufmerksamkeit erregten, weil hinter der Bühne einfach zu viele Leute waren. „Wie schön, dass ihr gekommen seid! Ich ziehe mich schnell um." Paddy verschwand und Fee blieb ein wenig ratlos zurück. Es wuselten so viele Menschen herum, dass sie das Gefühl hatte zu stören. Aber Juli war wie immer nicht schüchtern und zog Fee einfach eine Ecke. Sie sah sich neugierig um. „Ich war noch nie hinter eine Bühne, das ist ja total spannend." Sie beobachteten also die Stagehands die alles aufräumten. Kurz darauf kam Paddy zurück. Auf dem Weg zu ihnen scherzte er mit diesem und schüttelte jenem die Hand. Er verabschiedete sich von seiner Band und legte dann Fee eine Hand auf die Schulter. „Wollen wir?" Fee fühlte sich in dieser Sekunde total ‚starstruck'. Paddy war ein Star und dieser Star wollte mit ihr nach Hause gehen. Das seltsame Gefühl verflog ganz schnell wieder und Paddy war wieder Paddy, ihr Freund. Aber es war ein seltsames Gefühl gewesen.

„Ist es okay, wenn wir uns nach hinten setzen?" fragte er Juli. „Nein, natürlich nicht. Ihr seht euch ja so selten." So saßen die beiden also händchenhaltend auf der Rückbank von Julis Auto. Paddy und Juli unterhielten sich die ganze Heimfahrt über angeregt über das Konzert und über alles Mögliche andere. Fee ließ die Unterhaltung an sich vorüberziehen. Sie war einfach glücklich, dass Paddy für ein paar Tage mit nach Hause kam und dass sie hier mit ihm sitzen konnte. „Alles okay?" Seine leise Stimme an ihrem Ohr riss sie in die Gegenwart zurück. „Ja, ich genieße es einfach nur, dass du mit nach Hause kommst." „Ich auch!" Paddy legte Fee eine Hand in den Nacken und zog sie näher zu sich heran. Er küsste sie, lange und zärtlich und streichelte ihren Nacken. In Fee wurde alles ganz warm. Dass schaffte wirklich nur er. Diesen Zustand wohliger Zufriedenheit in höchste Erregung zu verwandeln mit einem Kuss.

„Wir sind da," sagte Juli lachend, als ihre Passagiere keine Anstalten machten, auszusteigen.

„Oh. Äh, vielen Dank fürs Fahren." Paddy stieg aus und holte seine Sachen aus dem Kofferraum. Fee lehnte sich nach vorne zu Juli. „Danke, dass du mitgekommen bist und danke fürs Fahren." „Sehr gerne und jetzt los. Ich muss nach Hause. Mir ist schon ganz heiß nur von dem Kuss den ich gesehen habe." Fee lief knallrot an und stieg aus. Juli fuhr winkend davon.

Fee schloss die Haustür auf und Paddy stellte seine Sachen achtlos ab. Er nahm den Kuss dort auf, wo sie ihn im Auto beendet hatten. Sie genossen diese Nacht, ganz ohne Kinder im Haus.

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