Fee fuhr mittags schon nach München und sie bummelte mit den Mädchen ein bisschen durch die Stadt. Sie gingen in ein großes Spielwarengeschäft und Liese und Lotte äußerten hunderte Weihnachtswünsche. Es gab ja so viele tolle Spielsachen! Da es sehr kalt war, wärmten sie sich bei Kakao und Kuchen auf. „Mama, wann können wir zu Paddy?" „Bald. Aber er hat noch Interviews und sowas und deswegen können wir noch nicht hin. Er sagt mir Bescheid, okay?" „Ach menno, er soll doch ganz viel Zeit für uns haben." Fee konnte ihre Töchter nur zu gut verstehen. Sie wünschte sich momentan ja auch nichts mehr, als dass er mehr Zeit für sie hatte. Als Paddy schrieb, fuhren sie mit S- und U-Bahn zur Konzertlocation. Es dauerte ein bisschen, bis Fee mit Liese und Lotte eingelassen wurde, trotz Backstage-Pass. „Da seid ihr ja." „Hi." Paddy gab Fee einen Kuss. „Hallo ihr zwei, schön, dass ihr da seid." „Singst du heute was für uns?" fragte Liese mit einem treuherzigen Augenaufschlag. „Was soll ich denn für euch singen?" „Ein Kinderlied oder irgendwas richtig Cooles. So wie auf unseren Kinder-CDs." Fee konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Paddy war sichtlich irritiert im ersten Moment, dass Kinder-CDs viel cooler waren als seine Musik. „Ich überlege mal, ja?" „Wie geht's dir?" „Gut, es ist ein bisschen viel. Ich freu mich auf Weihnachten." „Wir uns auch. Hoffentlich bringt das Christkind viele Geschenke." „Das Christkind?" fragte Paddy erstaunt. „Ja, die anderen sagen, dass in Bayern das Christkind kommt und nicht der Weihnachtsmann." „Okay." „Paddy, kommst du bitte mal?" Ein Roadie hatte die Tür aufgerissen. „Sorry, bin gleich wieder da."
Das Gleich zog sich ganz schön lange hin. „Tut mir leid, wir haben heute ein paar Probleme mit dem Sound. Ihr Süßen wollt ihr vor oder hinter die Bühne? In der Halle könnte es ein bisschen eng sein." „Können wir beides?" „Ja natürlich, das geht auch. Aber Fee pass auf, okay?" Fee nickte. Sie wusste, dass Paddy damit meinte, dass sie aufpassen sollte, dass die Fans möglichst nicht mitbekamen, dass sie Backstage gehen durfte. „Wie besprochen bleiben wir bis zur Pause, sonst wird es einfach zu spät für morgen." „Aber Mama, wir wollen das ganze Konzert." „Wisst ihr, das wird wirklich total spät. Und ihr geht doch morgen in den Kindergarten und eure Mama muss arbeiten. Da müsst ihr doch fit sein." „Ach menno." Paddy grinste Lotte an und wuschelte ihr durch die Haare. „So ihr Süßen, ihr holt euch jetzt was zu trinken und ich mache mich fertig. Ich freue mich sehr, dass ihr da seid. Kommst du in der Pause noch einmal hinter? Damit ich mich von euch verabschieden kann? Ich vermisse euch doch so!" Fee strahlte Paddy an. Wie schön, dass er sagte, dass er sie vermisste. Manchmal hatte sie nämlich das Gefühl, dass sie die einzige war, die ihn vermisste. Er ging in seinem aufregenden Leben voll auf und sie fühlte sich manchmal zurückgelassen. Aber er vermisste sie auch. Es tat gut, das zu wissen.
„Na kommt, wir wollen mal sehen, was es für uns zu trinken gibt, ja?" Fee suchte den Weg zum Catering und holte für sich und ihre Töchter Saftschorle. „Mama, können wir auch etwas essen?" „Was möchtet ihr zwei denn?" „Hi Pino." „Hallo Fee, schön, dass ihr da seid. Paddy hat sich so auf euch gefreut." Fee schoss kurz der Gedanke durch den Kopf, dass es so schön wäre, wenn Paddy auch die Zeit hätte, um zumindest Zuhause zu übernachten. „Also, was darf es sein die Damen?" Pino war so gut gelaunt, wie Fee ihn selten erlebt hatte. Er scherzte mit Liese und Lotte und sah sich mit ihnen zusammen die Essensauswahl an. Er half ihnen ihre Teller zu beladen und setzte sich dann zu ihnen an den Tisch. „Paddy hat mich schon geschimpft, dass ich ihn morgen so voll geplant habe, dass er nicht einmal zu Hause übernachten kann. Es tut mir leid." Fee nickte, was sollte sie dazu auch sagen. „Wie gefällt es dir in Bayern? Ich als Stadtmensch kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen, wie es ist, so ländlich zu wohnen." „Es ist schön. Ich bin ja ein Landei, die Umstellung war also nicht so schlimm. Aber das Meer fehlt mir schon manchmal." „Das kann ich verstehen." „Aber wir fühlen uns wohl. Die Leute sind alle super nett." „Paddy hat erzählt, dass du im Dorfladen arbeitest in der Verwaltung?" „Ja. Das ist super um Leute kennen zu lernen. Total viele Dorfbewohner kennen mich jetzt schon. Sie wissen wie ich heiße, dass Liese und Lotte zu mir gehören und ich kenne nur die Gesichter. Ich bin so schlecht im Namenmerken." Fee lachte verlegen. Sie wusste immer nicht so ganz genau, was sie sagen sollte. „Wissen sie auch, bei wem du wohnst?" „Nein, naja ein paar Nachbarn. Aber ich binde das niemandem auf die Nase, keine Sorge." Fee merkte, dass ihr Ton ein wenig schärfer war, als angebracht. „Sorry, das habe ich auch nicht gemeint. Ich meinte damit, dass in einem Dorf bestimmt viel getratscht wird." „Nicht mehr als woanders," sagte Paddy leichthin, der zu ihnen an den Tisch trat. „Startklar?" „Ja. Viel Spaß!" Paddy lächelte Fee an und ging dann wieder.
„Kommt, wir gehen in die Halle und suchen uns einen guten Platz." Aber in der Halle war es ihnen wirklich zu voll und vor allem zu laut, also ging Fee nach zwei Songs mit den Mädchen aus der Halle und wieder hinter die Bühne. Dort war es viel besser. Sie konnten in Ruhe die Musik hören und Paddy beobachten. Liese und Lotte setzten sich auf die Treppe zur Bühne und beobachteten von dort aus alles. Fee war so glücklich, dass sie Paddy wieder einmal live erleben konnte. Seine Musik berührte sie ganz tief in ihrem Herzen. Das war schon immer so gewesen, aber seitdem sie ein Paar waren, ging es noch so viel tiefer. Sie konnte jede seiner Emotionen mitspüren. Fee liebte vor allem seine ruhigeren Songs. Roundabouts löste wieder eine Ganzkörpergänsehaut aus und Together trieb ihr die Tränen in die Augen. „Gleich machen wir eine kurze Pause. Auf besonderen Wunsch singe ich heute die nächsten zwei Lieder. Wir sehen uns gleich wieder!" Fee konnte die Musik, die die Band spielte zuerst gar nicht zuordnen. Als Paddy ‚Wer hat die schönsten Schäfchen' anstimmte, lachte sie. Liese und Lotte standen auf und Fee trat einen Schritt näher, um zu verhindern, dass sie auf die Bühne gingen. Sie sah, dass auch Pino vor gegangen war. Aber die beiden wollten einfach nur besser sehen. Anschließend sang Paddy noch La Le Lu und Fee lächelte. Er war so süß!
„Na, haben euch die Lieder gefallen, die ich für euch gesungen habe? Ich dachte es passt, weil ihr ja gleich schlafen geht." „Danke schön. Aber kannst du nächstes Mal ‚Der Gorilla mit der Sonnenbrille' singen?" „Wenn ihr mir das beibringt?" „Ja auf jeden Fall. Mama, können wir nicht doch noch bleiben?" „Ihr Süßen, ihr seht schon ganz müde aus und eure Mama auch. Kommt, wir gehen noch kurz in die Garderobe und dann startet ihr nach Hause, ja?" „Ach menno."
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Bleib bei mir - Bitte!
FanfictionMichael Patrick Kelly spielt ein kleines Konzert. Fee ist total aufgeregt. Sie wird ihm zum ersten Mal in ihrem Leben begegnen. Wie er wohl ist? Die Begegnung entwickelt sich ganz anders, als Fee sich das vorgestellt hat ....