Das Nachtmädchen ~Kas/Asds

66. Kapitel

~Pov. Malina:~

Wie immer, wer hätte es gedacht, wachte ich nachts geschwitzt und panisch auf, da mich ein neuer Albtraum aufgesucht hatte. Dieses Mal von meiner Ex Freundschaftsgruppe und meiner Klasse. Super! Aber zumindest dieses Mal ohne das blutige und ekelhafte Szenario bei uns daheim. Beziehungsweise in meinem Ex daheim. Ich lebe jetzt ja bei Paula, zum Glück. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht alleine war und ein Nachtlicht angeschaltet worden war in den paar Minuten oder Sekunden, wo ich schon aufgeschreckt war, aber immer ncoh im Traum gefangen. Die Person, Paula, redete gleich beruhigend auf mich ein, was sie schlau anstellte, da ich sie dadurch a) sofort identifizierte und b) keine Panikattacke bekam.
P:"Hast du wieder schlecht geträumt Maus?"
Ich nickte.
P:"Willst du mir sagen von was?"
Ich schüttelte erst den Kopf, erzählte dann aber doch.
M:"Meine Klasse und meine Ex Freundschaftsgruppe."
Ich schaffte es gerade so mein Mund zu halten und nicht über den Raub zu erzählen, weil er irgendwie auch dazu gehörte zu meiner Situation. Ich weiß gar nicht mehr richtig, was ich Paula schon erzählt habe und was nicht. Ich versteh nicht mal, warum ich so viel mit ihr rede. Ich meine das ist doch schon krank oder? Sie ist doch eigentlich eine Fremde, wenn man es streng nimmt, aber dennoch könnte ich niemals mehr ohne sie.
P:"Oje Mausi, na komm. Ich lass das Licht noch einbisschen an und du legst dich wieder hin. Es ist mitten in der Nacht und du brauchst den Schlaf."
Ich nickte nur und legte mich hin, aber nicht zu eng an Paula. Ich war ihr dankbar, dass sie zumindest, wenn wir im Bett lagen Abstand hielt, da mich das zu sehr an die Vergewaltigungen erinnern würde. Schlafen konnte ich aber nicht. Mein Kopf war zugedröhnt mit Gedanken, über alles geschehene.
M:"Paula?"
Ich schaute aus der Balkontür gegenüber vom Bett raus in die Nacht.
P:"Hm?"
M:"Glaubst du an Gott und den Himmel? An das Leben nach dem Tod?"
Keine Ahnung, wie ich jetzt in Gottes Namen darauf kam, aber ds sind so Nacht Gedanken. Gedanken, die echt sind. Ich bin nachts immer anders. Ehrlich, nachdenklich und weniger verkrampft. Das war schon immer so, vielleicht wegen meinen damaligen Ausflugsrituallen in der Nacht.
P:"Ich glaube, dass keiner verloren geht. Niemand stirbt entgültig. In unseren Herzen und den Erinnerungen leben sie alle weiter."
Auch sie schaute aus dem Fenster vermute ich. Ich nickte nur leicht. Sie hat mit ihrer Antwort keine der Fragen richtig beantwortet, aber mich zufrieden gestellt. Sie schien gemerkt zu haben, worauf ich hinaus wollte, und dass ich auf meine Mom anspielte. Raffiniert... Sie ist den Fragen geschickt ausgewichen, ohne dass ich damit ein Problem haben könnte. Das muss ich auch lernen!
M:"Denkst du... Denkst du man kommt in die Hölle oder wird unglücklich nach dem Tod, wenn man schlechtes getan hat?"
Paula stockte und schien nachzudenken. Mein Blick fixierte immer noch die Nacht und ich fühkte mich angezogen von der Dunkelheit.
P:"Sollen wor auf den Balkon?"
Paula schien es zu bemerken oder nir Zeit für ihre Antwort zu schinden, egal wie es klappte. Ih nickte und stand flott auf.
M:"Ich kann eh nicht schlafen."
Schwup die wups saßen wir auf dem Balkon. Paula hatte 2 Tagesdecken und Sitzkissen mit raus genommen und nun starrten wir in den Himmel. Die Luft und Kühle tat gut.