15. Kapitel

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~Pov. Paula Martinson:~

Die Kleine starrte ihre Finger an und spielte nervös an ihnen rum, während ihr stumm Tränen durchs Gesicht flossen. Sie litt sehr stark. Ich vermute, dass sie psychisch stärke Schmerzen hat als physisch, wobei sie ein steinhartes Abdomen hat. Das heißt innere Blutung.... Nachdem ich ihren Arm gesehen haben war ich mir meiner Vermutung bestätigt. Sie hat psychisch starke Probleme, aber jetzt ist nicht der Zeitpunkt dafür.
P:"Willst du mir nicht vielleicht doch sagen, wie du heißt?"
Sie holte Luft, schwieg dann aber doch.
P:"Wie alt du bist?"
Sie setzte erneut an und brach dann aprupt ab. Anscheinend war ihr etwas in den Kopf gekommen. Ich machte mir Sorgen um die Kleine. Wer macht nur so was? Und weshalb?! Wer zerstört so ein zerbrechliches Kind? Ih weiß niht, wieso mich dieser Fall so mit nahm, aber ich sorgte mich mehr um das Mädchen, als um alle anderen Patienten, die ich bis jetzt hatte. Komisch...
P:"Willst du mir irgendwas anderes erzählen?"
Inzwischen versuchte ich sie mehr bei Bewusstsein zu halten, als Informationen zu gewinnen. Sie trübte nämlich immer mehr ein, vermutlich wegen der inneren Blutung, die ich vermutete.
M:"Mir..."
Sagte sie brüchig. Dann hielt sie sich die Hand vor den Mund ich verstand sofort.
P:"Haltet an!"
Rief ich vor und stand auf, nahm eine Nierenschale und hielt sie ihr unter den Mund. Sofort erbrach sie rein. Der Rtw war an die Seite gefahren und hatte angehalten. Sie erbrach erneut Blut. Als sie fertig war, waren ihre Hände und der Verband blutig und sie schaute sie panisch und hypnotisiert an. Daraufhin atmete sie immer schneller.
P:"Sas ist nicht schlimm... Wir schaffen das schon. Alles wir gut! Keine Angst... Das ist nichts Ernstes..."
Versuchte ich es ihr einzureden, obwohl es eine Lüge war, aber sie ist noch ein Kind. Egal, ob sie jetzt 8 oder 15 ist. Sie ist ein Kind mit Vorbelastung und alles andere wäre jetzt kontraproduktiv. Sie beruhigte sich nach einigem Zureden tasächlich und ich legte sie wieder zurück und wir fuhren mit Vollgas weiter. Das Mädchen zitterte und ich nahm ihr unverletzte Hand in meine und drückte sie sanft. Das Zittern verringerte sich. Sie hatte mir noch kein einziges Mal ins Gesicht geschaut...
M:"Werde ich...(sie schluckt) sterben...?"
Sagte sie mit bebender Stimme kaum hörbar. Ich schaute sie besorgt und überrascht an. Sie hatte wieder mit mir gesprochen.
P:"Nein, Kleine... Du schaffst das."
Veruschte ich sie nach kurzem überlegen zu ermutigen. Sie nickte nur und Tränen stiegen in ihre Augen.
P:"Was ist den los, Kleine?"
Sie blieb still und ignorierte meine Frage, wobei das mit Sicherheit nicht böse gemeint war, sondern sie einfach nur Angst hat. Vor was auch immer...
Da hielten wir auch schon, Marion öffnete die Tür und wir schoben die Trage raus direkt in die Klinik, wo wir schon direkt von Miriam Diett erwartet wurden. Sie war eine Freundin und Kollegin, die sowohl in der NA, als auch auf der Internistischen arbeitet.
[Mi=Mirian Dietz]
Mi:"Paula? Hast du heute nicht frei? Du kannst es auch nicht lassen."
Fragte sie verwirrt und schmunzelnd
P:"Ich hab euch schon vermisst."
Kommentierte ich knapp spaßend.
Mi:"Spaß bei Seite, was bringt ihr?"
P:"Mädchen, Personalien unbekannt, wir wissen nichts. Sie hat eine Hand Verletzung mit Scherben in der Haut, dann muss man, die Schnitte nähen, ich zig ihr Ärmel an."
Wir fuhren durch in den Schockraum und ich rattete die Liste in meinem Kopf weiter ab.
P:"Dann brauchen wir ein Fastsono. Sie hat 2 Mal viel Blut erbrochen und ein Brett hartes Abdomen. Ich vermute eine Milzruptur oder ein Magengeschwür. Auch andere Traumen sind nicht auszuschließen. Möglicherweise eine Rippenfraktur. Und sämtliche Hämatome. Sie ist schon eingetrübt. Außerdem ist sie uns vors Auto gelaufen, wir haben sie jedoch nicht erwischt."
Mi:"Okay, wir lassen sie gerad auf der Trage."
Miriam wolte gerade das Sono machen, doch die Kleine hielt den Pulli unten.

Das Nachtmädchen ~Kas/AsdsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt