Kapitel 3.1

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Kapitel 3.1

Wie Mister Diabolus gesagt hatte, erwartete sie am nächsten Tag ein erneuter Brief in ihrem Zimmer. Eines der Zimmermädchen hatte ihn zusammen mit neuen Handtüchern auf ihr Bett gelegt.

Völlig entspannt nach dem guten Frühstück und einer Runde schwimmen, öffnete sie neugierig den Brief und las sich durch, was dort geschrieben war. Mehrmals musste sie das tun, bis endlich die geschriebenen Worte bei ihr ankamen.

Er wollte sie wirklich nehmen? So ganz glaubte sie es nicht, doch es stand dort Schwarz auf Weiß. Zudem wollte er ihr das Studium finanzieren, was sie nicht minder überraschte.

Damit hatte sie definitiv nicht gerechnet. Ihr war klar, dass das Studium, welches nur in Sommerkursen absolviert wurde, nicht gerade billig war. Es war ein Duales Studium und im Sommer würde sie nicht arbeiten können, sondern würde für die Universität büffeln. Daher war ihr die Chance, bereits im Frühjahr anzufangen, ganz gelegen gekommen, damit sie genug Geld ansparen konnte, um die Kurse zu finanzieren.

Dass die Kanzlei ihr allerdings das komplette Studium finanzierte war eine wirkliche Überraschung.

Deshalb ließ sie sich auf ihrem Bett nieder und fing dann an, vor Freude zu jubeln und in die Luft zu strampeln. Dieser Anfall von Glück dauerte ein paar Minuten, bis sich Sera wieder besann und nachsah, ab wann sie anfangen konnte. Momentan lebte sie noch in Phoenix und musste zuerst zurück, um ihr Hab und Gut hierher zu bringen. Auch eine Wohnung sollte sie schnell finden.

Für einen Moment traute sie ihren Augen nicht und blickte dann auf den Kalender. Sie sollte heute schon anfangen? War das sein Ernst? Darüber musste sie dringend mit ihm sprechen.

Mit einem Sprung war sie vom Bett aufgestanden und hatte ihr Hotelzimmer verlassen.

Nach zehn Minuten stand sie bereits vor Mister Diabolus Bürotür und klopfte energisch an.

Er bat sie herein und schien überhaupt nicht verwundert über ihr Auftreten. „Wie kann ich Ihnen helfen?", fragte er und für einen Moment glaubte sie Belustigung in seiner Stimme zu hören.

„Wie stellen Sie sich das hier vor?", fragte Sera, ohne auf seine Stimme einzugehen und legte den Brief auf den Tisch. „Ich lebe nicht hier und muss zuerst nach Hause, um meine Sachen zu packen. Im übrigen habe ich auch keine Wohnung", zählte Sera auf.

Mister Diabolus machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich werde Ihnen natürlich eine Wohnung zur Verfügung stellen, bis Sie selbst eine finden und den Umzug können Sie an den Wochenenden planen. Phönix ist nicht sonderlich weit weg", erklärte er und erhob sich. „Aber da ich gerade einen neuen Fall bekommen habe, möchte ich, dass Sie von Anfang an dabei sind."

Seine Worte überraschten Sera sichtlich und sie hob ihre Augenbrauen. „Wie jetzt? Keine Einweisung, Vertrag oder Ähnliches? Sie sind mir suspekt", bemerkte sie trocken.

„Natürlich gibt es einen Vertrag", meinte er. „In diesem ist auch der erste Monat als Eingewöhnungszeitraum festgelegt. Das heißt, dass Sie in dieser Zeit kündigen können, ohne Probleme befürchten zu müssen. Sie erhalten dennoch den Teil ihres Lohnes. Gleichzeitig kann ich Sie ebenfalls kündigen. Falls es nicht passen sollte", informierte er sie und hielt ihr die Tür auf. „Wenn Sie mir also bitte zu ihrer neuen Kollegin folgen würden. Sie kümmert sich um die Verträge."

Dass Sera sich völlig überfahren fühlte, ließ sie sich nicht anmerken. Sie hatte damit nicht gerechnet, sofort anfangen zu können. Es kam einfach zu plötzlich und Sera hatte nicht einmal Zeit, sich irgendwie vorzubereiten.

Dennoch nickte sie und folgte ihrem neuen Chef.

Vielleicht war es gar nicht so schlecht, wenn sie sofort anfing. So konnte sie bereits Geld verdienen und wurde nicht so lange hingehalten. Das machte sie immer nervös.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt