Kapitel 8.1

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Kapitel 8.1

Sera schlug die Augen auf und starrte an eine Decke. Sie bemerkte, dass sie sehr weich lag und zugedeckt war.

„Na, wieder wach, Dornröschen?", fragte eine belustigte Männerstimme.

Entsetzt, da sie diese Stimme durchaus kannte, fuhr sie in die Höhe. „Was machen Sie hier?", fragte sie keuchend und bemerkte, dass sie in ihrer Wohnung war. Wie war sie hierher gekommen? Hatte sie nur geträumt, dass sie sich in den Finger geschnitten hatte?

„Sie sind im Büro zusammengesackt", meinte Astarot nüchtern. „Ich dachte zuerst, es wäre etwas Schlimmes, aber Sie haben sich nur geschnitten."

Benommen rieb sich Sera ihren Kopf und schlug die Decke zurück. „Ich kann kein Blut sehen, ohne ohnmächtig zu werden", bemerkte sie seufzend. „Danke, dass Sie mich hierher gebracht haben. Aber das wäre nicht nötig gewesen. Es dauert normalerweise höchstens eine Stunde, bis ich wieder bei Bewusstsein bin", erklärte Sera und betrachtete ihren Finger, der zum Glück nicht mehr blutete.

Zudem war er verarztet wurden. „Da ich das nicht wusste, habe ich Sie sicherheitshalber nach Hause gebracht."

Noch einmal bedankte sich Sera, bevor sie schließlich aufstand. „Wer hat den Finger verarztet?", wollte sie mit Schaudern in der Stimme wissen.

„Ich. Damit Sie nicht gleich wieder umfallen", erklärte er und musterte sie, bevor er ihr ein Glas Wasser reichte. „Sie sehen verdammt blass aus."

Kommentarlos nahm sie es an und trank. „Das ist normal", murmelte sie. Das war schon immer so gewesen, wenn sie Blut gesehen hatte. „Es wird sicherlich gleich wieder", versicherte sie. Sera war froh, dass er und kein anderer ein Pflaster über den Finger geklebt hatte.

„Das hoffe ich sehr. Ich hatte schon Sorge, dass wir heute Abend absagen müssen", meinte er und fuhr ihr sanft durch die Haare. „Sie haben mir Angst eingejagt."

Über sein Geständnis und seine Berührung verwirrt, winkte sie ab. „Nein", beteuerte Sera und lächelte. „Ein bisschen ausruhen, etwas essen und alles ist wieder normal. Aber ich sollte mich daran machen, mich für heute Abend vorzubereiten."

„Das ist richtig, das sollten Sie", stimmte Astarot zu. „Es wird ein sehr feiner Empfang und ich bin mir nicht sicher, ob sie ein Kleid haben, das den Vorgaben entspricht", fügte er hinzu.

„Schon wieder?", murrte Sera und ging auf den Kleiderschrank zu. Schwungvoll öffnete sie ihn und stellte sich dann mit verschränkten Armen davor, bevor sie sich durch die Hängebügel wurschtelte, um nach einem geeigneten Kleid zu suchen. Es war schwerer, als sie gedacht hatte.

Einige probierte sie im Bad an und zeigte sie Astarot, doch dieser schüttelte immer wieder den Kopf.

Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie blieb mit verschränkten Armen vor ihm stehen. „Stellen Sie sich nicht so an", murrte sie und meinte, dass ihre Kleider nicht so schlimm waren.

„Ich sagte bereits, es gibt eine Kleiderordnung und die Gastgeberin legt sehr viel Wert darauf. Wir werden Ihnen wohl ein passendes Kleid besorgen müssen", meinte er und erhob sich.

„Wollen Sie nicht lieber jemand anderen mitnehmen? So viele neue, edle Kleidung passt nicht unbedingt zu mir", erwiderte Sera, während sie sich im Spiegel ansah. Ihrer Meinung nach sah es hübsch und adrett, aber nicht zu freizügig aus.

„Dieser Kundenkreis hat expliziert nach Ihnen gefragt", meinte er nüchtern.

Fragend legte Sera den Kopf schief. „Warum denn?", wollte sie wissen.

„Sie haben das letzte Mal einen guten Eindruck gemacht und man möchte Sie kennenlernen", erklärte er mit ruhiger Stimme.

Misstrauisch hob Sera eine Augenbraue. „Ach ja?", fragte sie nicht gerade überzeugt. Musste sie sich wieder verkabeln?

Astarot lachte. „So ist das bei denen halt", winkte er ab.

„So interessant bin ich mit Sicherheit nicht", erwiderte Sera und verkrümelte sich ins Badezimmer, um sich umzuziehen. Sie wollte nicht wissen, was für ein Kleid sie letztendlich tragen musste.

„Interessant genug", rief Astarot ihr nach.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt