Kapitel 17.1

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Kapitel 17.1

Mit kleinen Augen und vor sich hin gähnend überprüfte Sera morgens Astarots Terminkalender. Es standen einige Termine an, die in den nächsten Tagen kommen würden. Bevor ihr Sommerkurs anfing, hatte Sera vor, alles zu seiner Zufriedenheit zu hinterlassen. Daher machte sie sich an die Arbeit und trug alles ein, was neu hinzugekommen war.

Allerdings konnte sie nicht verhindern, mehrmals ihre Augen zu reiben. In der Nacht hatte sie sehr schlecht geschlafen und war lange wach gelegen. In den letzten Tagen waren ihre Gefühle ein reines Chaos und sie wusste nicht, was sie tun sollte.

Während sie ein Dokument nieder schrieb, nippte sie an ihrem Kaffee. Plötzlich vernahm sie eine Frauenstimme, die ihr nicht bekannt vorkam. Wer kam um diese Zeit zu Besuch? Schnell sah sie noch einmal auf Astrots Terminkalender, doch für diese Uhrzeit war nichts geplant.

Astarot selbst war auch noch nicht da, obwohl er mit ihr zusammen aufgestanden und sogar zeitiger losgegangen war.

Die Tür öffnete sich, da jeder Gast durch ihr Büro musste und Sera keuchte erschrocken auf, als sie die junge Frau sah. Wie ein weiblicher Astarot!

Ebenfalls lange, schwarze Haare, die bei jeder Bewegung hin un her wippten. Ebenso die gleichen, schönen Augen. Beinahe wollte Sera fragen, ob Astarot sich gerade einen Scherz erlaubte und sich verkleidete. Aber stattdessen begrüßte sie die Fremde freundlich.

„Ah, du musst Sera sein", meinte diese überschwänglich. „Mein Bruder hat mir schon so viel erzählt, da wollte ich dich selbst einmalkennen lernen", erklärte sie voller Elan und reichte Sera beide Hände zur Begrüßung.

Verwirrt sah sie die Frau an. Bruder? Welcher Bruder? Sprach sie gerade von Astarot? Hatte er etwa einen Zwilling? Davon wusste sie gar nichts, aber sie hatten sowieso nie über seine Familie geredet. „Freut mich, Miss ... Diabolus?", sagte Sera völlig überfahren.

„Lilith", stellte sie sich grinsend vor. „Das sieht meinen Bruder ähnlich, dass er nichts von mir erzählt."

Sera brauchte einige Sekunden, um sich wieder zu fangen. „Ihr Bruder ist noch nicht da", informierte sie Lilith und bot ihr dann einen Kaffee an. „Ich denke, er sollte bald kommen." Es gefiel ihr irgendwie nicht, dass er von ihr gesprochen hatte. Wohl auch nur Gutes, was aber nicht stimmte.

„Ach wie schade", meinte Lilith und ließ sich einfach bei Sera nieder. „Ich hatte gehofft noch einmal mit ihm zu sprechen. So lange habe ich eigentlich gar keine Zeit."

Die Art, wie Lillith auftrat, spiegelte Astarot wieder und Sera versuchte nicht zu grinsen. „Er wird bald kommen", versprach sie und stand auf, um Lilith Kaffee zu bringen. „Sind Sie Zwillinge?", wollte sie wissen, als sie der hübschen Frau die Tasse reichte. Eigentlich war das eine überflüssige Frage, aber sie wollte sich vergewissern, ob es so war oder nicht.

Liliths melodisches Lachen erklang. „Ja, das sieht man, denke ich", grinste sie gut gelaunt und nahm einen Schluck. „Danke."

Einige Sekunden lang schwiegen sie und Sera musterte Lilith ganz genau. Was sie wohl arbeitete? Sie konnte glatt als Model durchgehen, so schön, wie sie war. „Darf ich Sie fragen, als was Sie arbeiten?", fragte Sera, denn sie wollte ein unverfängliches Gespräch anfangen.

Lilith strahlte über diese Frage. „Ich fange gerade an, an meiner Schauspielkarriere zu arbeiten", erklärte sie gut gelaunt, als sich die Tür öffnete und ihre Aufmerksamkeit auf sich zog.

„Dabei dachte ich, deine Arbeit ist es, deinen Bruder zu nerven", meinte Astarot belustigt, was Lilith dazu brachte, aufzuspringen und ihn zu umarmen. Er erwiderte diese liebevoll.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt