Kapitel 5.1

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Kapitel 5.1

Die restliche Woche erlief sehr ähnlich. Sera arbeitete im Büro, begleitete manchmal ihren Chef und wartete geduldig auf das Wochenende.

Tatsächlich half Astarot ihr dabei, ihre persönlichen Sachen aus Phoenix abzuholen. Wie sie vorausgesagt hatte, gab es nicht viel, was sie mitnahm. Daher waren die wenigen Kisten, die sie in ihrer alten Wohnung packte, schnell zusammen. Sie hatte das Glück gehabt, die Wohnung bereits möbliert zu übernehmen. Das kam ihr nun zugute, denn die Schlüsselübergabe dauerte nicht lange, nachdem die Wohnung sowieso sauber gewesen war.

Dankbar, dass Astarot ihr so viel geholfen hatte, willigte sie ohne zu murren ein, ihn auf eine wichtige Veranstaltung zu begleiten.

Es war eine sehr noble Veranstaltung und Sera wusste, dass die Frau, die beinahe Opfer ihres Mannes geworden war, dort viel verkehrte. Astarot wollte ihre Kontakte prüfen.

Seras eigentliches Problem war, dass sie ein nobles Kleid brauchte, das ihre Verkabelung verdecken würde. Mit Astarot hatte sie ausgemacht, dass sie ein kleines Abhörgerät mitnehmen würde, damit sie aus den Informationen etwas nieder schreiben und er sich die Aufnahmen mehrmals anhören konnte.

Er hatte ihr angeboten eines aus dem Fundus der Kanzlei zu nehmen, doch so ganz wohl fühlte sie sich damit nicht. Daher ging sie erst einmal ihre eigenen Kleider durch.

Zu ihrem Unmut besaß sie nichts, was für die Veranstaltung geeignet wäre. Daher rief sie kurz entschlossen ihren Chef an und verkündete, dass sie am Nachmittag vor der Veranstaltung früher ins Büro zurückkehren würde, damit sie sich etwas aussuchen konnte.

Dagegen hatte er nichts. Er bot ihr sogar an, im Notfall schnell etwas Passendes zu kaufen. Ihm schien alles, was man bezahlen musste, nichts auszumachen.

Was kein Wunder war, wenn er so viel Geld besaß.

Am Nachmittag kam Sera früher von der Mittagspause zurück und zog sich in die achte Etage des Gebäudes zurück, um sich etwas Passendes auszusuchen. Es war schwer, allein etwas zu finden. Daher bat sie Astarot per Telefon, zu ihr zu kommen, sollte er gerade keinen Klienten haben.

Bisher hatte er eher selten jemanden in seinem Büro, was sie verwunderte. Daher war er auch heute recht schnell und half ihr dabei, etwas zu finden.

Schließlich hielt sie ein elegant geschnittenes, silbernes Kleid in der Hand, das ihre Figur sehr gut betonte. Der Stoff glänzte und glitzerte und ging am Hals zu, ließ aber die Schultern frei. „Wie soll ich mich verkabeln?", fragte sie mehr zu sich selbst, denn durch die Enge des Stoffs würde wohl jede kleinste Erhebung sichtbar sein.

Astarot musterte sie. „Das bekommen wir hin", meinte er und deutete ihr an, es anzuprobieren.

Mit dem Kleid zog sich Sera in die Umkleide zurück und fluchte nach wenigen Minuten. „Schlechte Wahl. Ich kann den Reißverschluss nicht allein schließen", bemerkte sie trocken und kämpfte damit, wenigstens halbwegs das Kleid zu schließen.

„Soll ich helfen?", fragte Astarot belustigt.

Schnaubend trat Sera aus der Umkleide heraus und drehte sich zu Astarot um. „Wenn Sie mich nicht halbnackt mitnehmen wollen, wäre das die einzige Wahl", seufzte sie und nahm ihre Haare zur Seite, damit diese nicht in den Reißverschluss hängen blieben.

Astarot schloss vorsichtig den Reißverschluss und musterte sie. „Man kann die Verkabelung an den Beinen anbringen", schlug er vor.

Die junge Frau sah an sich herunter und nickte. „Gibt wohl keinen anderen Weg", murmelte sie und war sich nicht sicher, wie das wirklich funktionieren sollte, ohne dass es sie beim Laufen hinderte.

Ein teuflischer ChefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt